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Charles POV:

„Das Essen war vorzüglich, Maria!", sprach ich meiner Schwiegermutter ein Lob aus. „Freut mich, wenn es dir geschmeckt hat!", gab diese zurück und fing an, die Teller zusammenzustellen. „Lass nur, mamma!", grätschte Laura dazwischen und stand auf, um das Geschirr in die Küche zu räumen. „Lass mich dir helfen, chérie!", bot ich sofort meine Hilfe an und unterstützte meine Freundin. Ich brachte ihr die Sachen in die Küche und sie räumte die Spülmaschine ein.

„Alles fertig! Bescherung?", grinste Laura, als sie sich die Hände abtrocknete. „Du wirst vielleicht Augen machen...", murmelte ich halblaut vor mich hin. „Hm?" „Ach, nichts." Ich schob sie beinahe schon ins Wohnzimmer, weil ich so aufgeregt war. Ich wusste genau, dass sie sich darüber freuen wird. Aber dieses Glitzern in ihren Augen, wenn sie sich freute, war einfach zu schön anzusehen. Zu allererst musste natürlich Isabella ihre Geschenke auspacken, da es für sie schon gleich Zeit fürs Bett war. Sie war auch schon ein wenig zu müde, weshalb sie sich nicht zu überschwänglich über die Geschenke freute. Zudem rieb sie sich inmer wieder die Augen. „Ich bringe sie schnell hoch, dann sind wir Großen dran", meinte Laura und nahm ihre Tochter hoch. Dann saßen nur noch ihre Eltern und ich im Wohnzimmer im Schein der Lichterkette des Weihnachtsbaumes. „Maria, Giorgio, könntet ihr mir bitte einen großen Gefallen tun?", sprach ich. „Aber natürlich, mein Lieber!", kam es sofort von Maria. „Könntet ihr vielleicht Isabella über Silvester nehmen? Ich habe für Laura und mich Karten für ein Konzert in Paris ergattert. Und ich wollte Isabella in sicheren Händen wissen", flüsterte ich beinahe, weil ich mir nicht sicher war, ob Laura uns hören konnte. „Klar, machen wir gerne", kam es von Giorgio. Auch wenn er äußerlich auf harte Schale machte, hatte er einen weichen Kern. Ich war froh, mit den beiden gut auszukommen.

„Bin wieder da", hörte ich eine mir allzu bekannte Stimme hinter mir und Laura setzte sich auf meinen Oberschenkel. „Schläft sie schon?", wollte ich wissen. „Hingelegt, eingeschlafen. Wenn das nur immer so einfach wäre...", seufzte sie. Maria erhob sich vom Sofa. „Ich glaube, jetzt sind wir dran mit der Bescherung", sagte sie und holte eine Flasche Wein aus dem Weinkühler. „Möchtet ihr auch?" Laura und ich nickten synchron und hielten wenig später ein Glas Rotwein in der Hand. „Ich glaube, ich sollte anfangen", meinte Laura und ging zum Baum, um mir ein kleines Paket zu überreichen. Sie musste es selbst eingepackt haben. Darin war sie wirklich gut! Ich drehte die kleine Box und schüttelte sie, bevor ich sie öffnete. Darin befand sich eine Karte und zwei Armbänder. Auf ihnen stand der 2. September eingraviert und ich wusste sofort, dass das das Datum war, als wir uns zum ersten Mal gesehen hatten. Ich begutachtete zuerst die Armbänder, wovon eines Laura gehörte. Doch die Karte war ein noch viel essenzieller Teil des Geschenks.

Liebster Charles!
Jeder Tag mit dir fühlt sich wie ein Traum an, aus dem man am liebsten nie wieder aufwachen möchte. Dieser 2. September hat mein Leben verändert und ich hoffe, dass das hier noch lange nicht zu Ende ist.

Jedoch gibt es noch etwas Wichtigeres: Ich weiß, dass du traurig darüber bist, wenn ich bei deinen Rennen manchmal nicht dabei sein kann. Und ich wäre ja nicht ich, wenn ich dafür keine Lösung hätte. Ich habe da mal mit deinem Boss gesprochen und er hat mir eine Stelle im Management angeboten, die ich angenommen habe. Kein Rennen ohne deinen Glücksbringer!

Je t'aime plus que tout au monde!

Also ich das las, blieb mir der Mund offen stehen. Meine Freundin war jetzt ein Teil meines Rennstalls und somit von Anfang bis Ende mit dabei. „Du bist... immer bei mir?", stammelte ich. Sie nickte und ihr Grinsen wurde immer breiter. „Das sind die tollsten Nachrichten, die ich seit langem gehört habe!", nuschelte ich in ihre Haare, als ich sie fest umarmte. Ob meine Konzertkarten das toppen könnten? Ich stand auf und brachte ihr das rechteckige Paket, welches Charlotte für mich eingepackt hatte. Während Laura das Geschenkpapier entfernte, rutschte mir das Herz in die Hose. „Ich dachte mir, du freust dich darüber...", kam es von mir und ich achtete genauestens darauf, wie sie reagierte. Als sie den Deckel des Kartons öffnete, erkannte sie sofort Taylor auf der Karte. Sie legte die Schachtel auf ihre Oberschenkel und fing sogleich an vor Freude zu weinen. „Das ist jetzt nicht dein Ernst!", schluchzte sie. „Joris hat für mich Stunden in der Warteschleife verbracht. Wirst du mit mir da hingehen?", schmunzelte ich. „Was ist das für eine Frage? Natürlich! Du hast Konzertkarten für das exklusivste Konzert von Taylor Swift bekommen, das ist doch kaum zu glauben! Von denen gibt es nur 500 Stück! Du... danke! Du weißt nicht, wie viel mir das bedeutet!" Sanft wischte ich ihr mit dem Daumen die Tränen aus dem Gesicht. „Doch, ich weiß, wie viel es dir bedeutet. Und deshalb habe ich alles dafür getan, um an diese Karten zu kommen. Es hat Joris wahrscheinlich seine letzten Nerven gekostet, aber deine Reaktion war es wert, chérie!" Sie legte ihren Kopf schief und konnte ihr breites Grinsen nicht unterdrücken. Es war einfach wie einbetoniert. „Ich liebe dich viel zu sehr!", meinte sie kopfschüttelnd und drückte mir einen sanften Kuss auf die Lippen. „Und ich dich erst!", gab ich zurück.

Den ganzen restlichen Abend kreisten meine Gedanken um ihre Reaktion. Es war unglaublich süß, wie sie sich darüber gefreut hatte. Diese unendliche Dankbarkeit, die sie mir entgegenbrachte, brachte mein Herz zum Schmelzen. Ich war hoffnungslos in diese Frau verliebt und ich würde alles tun, damit ich dieses Glänzen in ihren Augen wieder sehen konnte. Unsere Beziehung erlebte gerade den übertriebensten Aufschwung. Fast schon kitschig. Aber irgendwie auch süß. Arthur meinte letztens beim Padel, dass er mich so glücklich schon lange nicht mehr gesehen hatte. Es gab einfach keine bessere Bestätigung als so ein Kompliment von den eigenen Familienmitgliedern zu bekommen. Alle liebten Laura. Meine Mutter, meine Brüder, Lorenzos Freundin, Joris, meine Leute bei Ferrari. Sobald sie in den Raum kam, ging einfach die Sonne auf. Selbst wenn es drinnen noch so düster war.

Als wir später in ihrem alten Kinderzimmer zusammen auf dem 1,60m breiten Bett kuschelten, war ich unendlich glücklich. Das Nachtlicht brannte noch und Laura lag auf mir, während sie mit ihrem Armband spielte. „Mein Geschenk war gegen deins ja ein Witz", seufzte sie. „Chérie, machst du Witze? Du bist einfach ein Teil von uns! Du wirst es lieben. In der Management-Abteilung sind alle unglaublich lieb, du wirst dich bestimmt wohlfühlen." „Da bin ich mir sicher, aber du hast einfach zwei der 500 begehrtesten Konzertkarten weltweit bekommen!" Ich lachte. „Joris hat sie für mich bekommen, wenn wir's genau nehmen. Ich hatte die komplett verrückte Idee. Übrigens wird Isabella bei deinen Eltern hier bleiben. Habe ich schon alles geregelt. Am 29. geht es am Abend nach Paris, am 30. ist das Konzert, dann feiern wir Silvester und fliegen am Neujahrstag irgendwann zurück", erklärte ich meinen Plan und streichelte ihren Rücken. „Du bist auch ein Mann, der für alles ein Plan hat, hm?", murmelte Laura im Halbschlaf. „Immer doch, chérie!", flüsterte ich, küsste ihre Stirn und machte das Licht aus. Schon nach wenigen weiteren Atemzügen war sie auf mir friedlich eingeschlafen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 09 ⏰

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