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Laura POV:

Mit der Frage wollte ich ihn so richtig aus der Reserve locken. „Chérie, das klingt verdammt verlockend, aber ich glaube, das heben wir uns für ein anderes Mal auf, hm?", zwinkerte er. Dieses „chérie". Damit hatte er mich in der Hand. Ich hatte eine große Schwäche dafür entwickelt, dass er mir französische Kosenamen gab. Ich stand immer noch vor ihm. Seine grünen Augen schauten in meine und ich bekam weiche Knie bei diesem Anblick. Er war das Schönste, was ich je gesehen hatte. Nach meiner Tochter natürlich. „Ich werde dir mal Handtücher im Bad zurechtlegen, chérie", sprach er ruhig und löste seinen Blick von meinem. Ich biss mir auf die Unterlippe und nickte. Diese ruhige Tonlage in Kombination mit „chérie" ließ mich dahinschmelzen wie Eis in der Sonne.

Ich ging meinen Koffer aus dem Flur holen und warf ihn auf Charles' Bett, damit ich mir frische Unterwäsche raussuchen konnte. Gerade als ich meine Unterwäsche und einen Pyjama dazu gefunden hatte, kam der Monegasse zurück in den Raum. „Ich will mich absolut nicht beschweren, aber wenn du so wenig Stoff nachher anhast, spielst du mit dem Feuer, Madame Razzoli", flirtete er. „Wer weiß, vielleicht ist das auch meine Absicht", zwinkerte ich und ließ ihn mit dieser Aussage stehen. Dann ging ich ins Bad und schloss die Tür hinter mir, an der entlang ich erst Mal zu Boden rutschte. Was. War. Das? Dafür, dass wir uns nicht lange kannten, fuhren wir ziemlich schnell schon die spicy Schiene.

Es dauerte kurz, bis ich mich wieder gefasst hatte. Dann stellte ich mich unter die eiskalte Dusche und schrubbte mir die Last der vergangenen Stunden weg. Als ich fertig war, trocknete ich mich ab und zog mir meine Unterwäsche an. Währenddessen dachte ich wieder an Charles' Worte. ‚Wenn du so wenig Stoff nachher anhast, spielst du mit dem Feuer', hallte es in meinem Kopf. Ich flocht mir meine Haare zu einem Zopf, damit sie beim Schlafen nicht störten. Dann putzte ich mir die Zähne, machte mein Gesicht sauber und warf mir diesen Pyjama, der echt sinnlos war, weil der aus gefühlt gar keinem Stoff bestand, über. Gleich könnten unvorstellbare Singe passieren. Es könnte aber auch nichts passieren. War ich denn okay mit beiden Ausgangsmöglichkeiten? Bevor ich die Türklinke nach unten drückte, überlegte ich kurz. Wenn Charles und ich miteinander schlafen würden, wäre das ein Problem? Würde das etwas kaputtmachen? Er war sehr verantwortungsbewusst und fürsorglich. Diese Seite an ihm hatte ich sehr liebgewonnen. Doch wie sah es mit der unanständigeren Seite aus? Ich durfte sie noch nicht zu 100% kennenlernen. Aber wäre es ein Problem, wenn ich sie heute Nacht kennenlernte? So viele Gedanken spannen sich in meinem Kopf, doch irgendwann entfuhr mir ein „Ach, scheiß doch drauf! Wenn's passiert, soll es doch passieren!".

Ich öffnete die Badezimmertür und stand im dunklen Wohnungsflur. Nur ein Flackern aus dem Schlafzimmer von Charles ließ mich vermuten, dass er dort gerade den Fernseher angemacht hatte. Mein Herz begann zu rasen, als ich mich leise dem Schlafzimmer näherte und vorsichtig meinen Kopf durch die Tür steckte. „Da bist du ja!", grinste der Rennfahrer. Mein Puls beruhigte sich etwas. Charles schlug die Bettdecke zur Seite und stand vom Bett auf. Er hatte kein Shirt an, aber dafür eine graue kurze Jogginghose und weiße Trainingssocken. Göttlich. Das beschrieb den Anblick am besten. Jede Frau hatte diese Schwäche für graue Jogginghosen. Das wusste wohl auch er. „Ich gehe noch duschen. Hüpf du schon mal ins Bett, chérie!", hauchte er im Vorbeigehen. Das gab mir den Rest. Wo war denn meine Selbstbeherrschung geblieben? Mir blieb jetzt nichts Anderes übrig als im Bett auf ihn zu warten.

Um mir die Wartezeit erträglicher zu machen, schaute ich auf dem Babyfon-Display nach Bella. Diese war immer noch schön eingemummelt am Schlafen. Ihre Toniebox trällerte leise ihr Hörspiel vor sich hin. Plötzlich zuckte ich zusammen, als Charles lautlos ins Zimmer gekommen war. „Gott, hast du mich erschreckt!", rang ich nach Luft. Zurecht. Denn er stand lediglich in Boxershorts und mit nassen Haaren vor mir. Nur der Fernseher beleuchtete den Raum und so sah ich nur eine Silhouette von ihm. „Sorry, war keine Absicht!", lachte er und schloss die Tür. Dann krabbelte er ins Bett und zog mich näher an sich heran. „Charles, du hast absolut kein Recht, so verboten gut auszusehen, heilige Maria!", sprach ich es endlich aus. Es war mir einfach so rausgerutscht. „Warum denn verboten? Für dich bin ich doch nicht verboten, oder?", gab er zurück und drehte den Kopf zu mir, damit wir uns ansahen. „Du bist der schönste Mann, den ich kenne und nur Gott weiß, was ich mit dir anstellen würde, wenn wir..." Ich stockte. Charles' Mundwinkel zogen sich nach oben. „Wenn wir was, chérie?"

Für zwei Sekunden dachte ich nach, was ich darauf sagen könnte, doch ich beschloss, den Mund zu halten und ihn zu küssen. Mit allen Küssen vorher war dieser nicht zu vergleichen. Zuerst war ich unsicher, ob es richtig war, was ich da tat, doch als ich Charles' Hände unter meinem „Hauch von Nichts"-Pyjama spürte, wurde mir klar, dass alles so war, wie es sein sollte. Mit einer schwungvollen Bewegung saß ich auf ihm und es fühlte sich absolut nicht komisch an. Schneller als ich schauen konnte, raffte Charles mein Pyjamaoberteil nach oben und unterbrach den Kuss, um es mir über den Kopf zu streifen und ein mal quer durch den Raum zu werfen. Für einen kurzen Moment hielten wir inne und er sah mich an, wie ich da auf ihm saß. „Du bist wunderschön! Innerlich und äußerlich!", flüsterte Charles. „Danke! Das kann ich nur zurückgeben", zwinkerte ich und legte meine Hände auf seine, die sich an meiner Taille befanden. Wie ich für diese Hände sterben wollte. Ich beugte mich nach vorne zu seinem Gesicht und führte gleichzeitig seine Hände nach hinten zu meinem BH-Verschluss. „Mir gefällt, in welche Richtung das hier geht, chérie. Du magst es, wenn ich dich chérie nenne, habe ich Recht?" Er konnte mich scheinbar lesen wie ein Buch. „Du könntest mich keine Ahnung wie nennen und es würde verdammt heiß klingen", gab ich zurück.

„Darf ich?", vergewisserte sich Charles, bevor er meinen BH öffnete. Ich nickte und keine drei Sekunden später hatte er uns umgedreht, sodass er jetzt über mir war. Er ließ sich sehr viel Zeit damit, meinen BH loszuwerden und das machte mich ganz hibbelig. Er wusste genau, wie er die Spannung weiter aufbaute. Als mein BH zusammen mit meiner Pyjamahose quer durchs Schlafzimmer geflogen war, wanderten seine Küsse meinen Nacken und Oberkörper entlang herunter und am Saum meiner Unterwäsche blieb er stehen. Mir entwich ein leises Stöhnen, als seine Bartstoppeln über meine Haut streiften. Kurz sah er zu mir hoch, so als würde er auf ein Okay warten. Ich nickte und schloss meine Augen, ehe Charles meine Beine vorsichtig auseinander drückte. Schneller als erwartet hatte er meinen Slip zur Seite geschoben und seine Zunge meine empfindlichste Stelle gefunden. Ich vergrub meine Finger in seinen noch halbnassen Haaren. „Fuck, Charles!", entfuhr es mir.

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