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Laura POV:

Nach dem Essen verließen uns die Jungs, da sie Pressetermine hatten und ich unterhielt mich weiter mit Rebecca. „Du meintest ja, dass Charles von mir erzählt hat. Was hat er denn erzählt? Ich weiß, ich bin furchtbar neugierig! Ich will nur nicht, dass ich mir falsche Hoffnungen mache", hakte ich nach. „Nun ja, ich bekomme viel von Carlos mit. Er ist meine Tratschtante und verrät mir manchmal den Gossip vom Fahrerlager. Sobald dein Name in irgendeiner Konversation erwähnt wird, kann Charles sein Grinsen nicht mehr verbergen. Das weiß ich nicht nur von Carlos, sondern habe es am Freitag selbst erlebt. Man kann da viel hineininterpretieren, aber er macht den Anschein, dass er dich sehr gern hat. Er ist ganz anders seit er nicht mehr mit Alexandra zusammen ist. Er ist irgendwie ruhiger und gelassener." Diese Worte brannten sich in mein Gehirn. Ruhiger und gelassener als sonst. „Ich... ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Meine letzte Beziehung ist erst vor wenigen Monaten in die Brüche gegangen. Ich will mich da nicht sofort in etwas hineinstürzen, um den Trennungsschmerz zu verdrängen. Ich habe immerhin eine zweijährige Tochter. Aber sie liebt Charles abgöttisch und das kann ich mir nicht erklären, weil sie Fremden gegenüber immer sehr skeptisch ist", erzählte ich meine Perspektive. „Ich finde es süß, dass deine Tochter Charles mag. Wer mag ihn bitte nicht?", grinste Rebecca und setzte ihre Sonnenbrille auf, da die Sonne hinter den Wolken hervorkam. „Das ist wirklich unglaublich süß. Sie ist immer besonders glücklich, wenn sie ihren Cha hat." Mir war gar nicht aufgefallen, wie breit mein Grinsen geworden war.

„Mensch, ich brauche auch eine Sonnenbrille, aber ich muss sie wohl im Hotel liegen gelassen haben!", seufzte ich genervt, als ich meine Tasche durchwühlte. „Frag doch Charles, ob du seine haben darfst. Der hat bestimmt irgendwo eine herumliegen", warf Rebecca ein. Ich gab mich geschlagen und zückte mein Handy, um ihm eine Nachricht zu schreiben.

Hey, ich habe wohl meine Sonnenbrille vergessen. Hast du eine da, die du nicht gerade brauchst?

Rebecca warf einen Blick auf meine Handyhülle und entdeckte das Polaroidfoto von heute Vormittag auf. „Oh, darf ich mal sehen?", meinte sie und deutete auf meine Handyhülle. Kichernd reichte ich ihr mein Handy. Sie musterte das Bild grinsend. „Das ist doch ein sehr schönes Bild von euch", kommentierte sie und reichte mir mein Handy, das in dieser Sekunde zu klingeln begann. Charles rief an.

L: Hey!
C: Hey! In meinem Driver's Room im Regal sind drei Brillenetuis. Dort sind Sonnenbrillen drinnen. Du darfst gerne eine haben.
L: Danke! Und dafür hast du jetzt angerufen?
C: Ja, ich wollte deine Stimme hören.
L: So lange bist du jetzt noch nicht weg, dass du so verdammt Sehnsucht haben kannst.
C: Ich weiß! Ich werde dich trotzdem anrufen, wenn ich deine Stimme hören will.
L: Hast du nicht irgendwelche Pressetermine? Ich glaube nicht, dass du am Handy sein solltest.
C: Da liegst du richtig, aber gerade haben wir Drehpause und da habe ich deine Nachricht gesehen. Wir drehen gerade ein Video für YouTube.
L: Oh, du musst mir dann erzählen, was ihr gemacht habt. Und jetzt wieder husch husch, an die Arbeit, bevor du Ärger bekommst! Und danke!
C: Kein Problem, bis später!
L: Bis später!

Nachdem ich aufgelegt hatte, grinste mich Rebecca schief an. „Ihr seid so süß zusammen, das ist fast schon ekelhaft. Hat er eine Sonnenbrille für dich?" Ich rollte mit den Augen. „Ja, ich darf mir eine holen. Wollen wir dann mal den Paddock hier unsicher machen? Ich will mal sehen, was es hier so alles gibt", äußerte ich meinen Wunsch. „Klar! Ich warte hier auf dich!" Also düste ich in seinen Driver's Room, um mir eine Sonnenbrille zu holen. Da klingelte direkt wieder mein Handy. „Mensch Charles, hast du hier eine Kamera, mit der du alles live mitverfolgen kannst?", grummelte ich. Doch es war meine Mutter. Ich schnappte mir eine Sonnenbrille und nahm dann den Anruf entgegen, während ich wieder zu Rebecca ging.

L: Mama, guten Morgen! Ist es nicht mega früh bei euch?
M: Doch, aber Isabella wollte Mama anrufen.
L: Ist doch süß! Wo ist meine kleine Prinzessin?
I: Mama!
L: Hallo, mein Schatz! Mama kommt morgen wieder nach Hause.
I: Mama wo Cha?
M: Sie fragt immer nach Charles. Was das wohl heißen mag...
L: Mama, das muss gar nichts heißen, sie mag ihn nur sehr gerne.
I: Mamaaaaa wo Chaaaaa?
L: Bella Maus, Cha ist gerade nicht hier! Soll er dich später anrufen?
I: Ja!
L: Okay, Mama ruft noch mal an, wenn Charles da ist, okay?
I: Mhm.
L: Sag Nonna, sie soll dir den Fernseher anmachen, damit du das Rennen anschauen kannst. Dann siehst du Cha und vielleicht auch Mama.
I: Nonna!
M: Toll, danke! Bis zum Rennen dauert es noch, Isabella!
L: Lass sie das Rennen anschauen, die will nur Charles sehen. Ich schicke dir später ein Foto, dann sieht sie, dass ihr Cha da ist.
M: Ihr Cha oder euer Cha?
L: Mama, da läuft nichts, wie oft denn noch? Das würde ich euch erzählen! Ich muss auflegen!
M: Hab dich lieb, mein Kind!
L: Ich dich auch, gib Isabella einen Kuss von mir und ich soll ihr liebe Grüße von Charles ausrichten.
M: Werde ich machen! Pass auf dich auf und wünsch Charles viel Glück!
L: Werde ich ihm ausrichten! Bis morgen!
M: Bis morgen!

„War das deine Tochter?", fragte Carlos' Freundin, während wir schon einige Meter durch den Paddock geschlendert waren. „Jap, sie wollte mit Charles telefonieren, aber der ist gerade nicht da." „Diese kleine Lady möchte ich kennenlernen!", lachte Rebecca. Ich zog mein Handy hervor und zeigte ihr das Selfie, das Charles mir uns beiden in Monza gemacht hatte. „Ist die süß! Sie sieht aus wie du!" „Das hat Charles auch gesagt! Wenn du Kinderfotos von mir ansiehst, kann man uns eigentlich kaum unterscheiden." In dem Augenblick vermisste ich meine kleine Isabella. „Darf ich denn fragen, was mit ihrem Papa ist?", tastete die Schottin sich vorsichtig an das Thema. „Nun ja, das war so..." Ich erzählte ihr die Geschichte. Davon, dass mein Ex einfach nicht mehr weitermachen wollte und konnte. Davon, dass Isabella ihn abgöttisch geliebt hatte. „Das finde ich sehr feige von ihm. Vor allem, weil es ja nicht an der Kleinen lag", äußerte sie ihre Meinung. „Stimmt! Er hat uns einfach aufgegeben. Meine Vermutung ist folgende: Isabellas Vater sieht Charles ein wenig ähnlich. Sie sind gleich groß und haben dieselbe Haarfarbe und auch denselben Haarschnitt. Eventuell erkennt sie in ihm ein wenig ihren Papa wieder. Sie sagt zwar immer ‚Cha' zu ihm, aber es könnte möglich sein, dass ihr mal ‚Papa' rausrutscht. Und ich weiß nicht, wie Charles darauf reagieren würde", fügte ich hinzu. „Ich weiß, dass Charles Kinder über alles liebt, aber vermutlich wäre das ein bisschen zu viel. Allerdings kann er es ihr auch nicht übel nehmen. Sie ist ja noch klein und versteht das noch nicht."

Wir waren noch zwei Stunden lang im Paddock und VIP Bereich unterwegs, als plötzlich die Jungs zurückkamen. Mein Grinsen breitete sich mehr und mehr aus, je näher sie uns kamen. „Hey! Habt ihr uns vermisst?", lachte Chales und zog mich in seine Arme. „Selbstverständlich! Ich habe mit Isabella telefoniert und sie hat nach dir gefragt. Ich habe gesagt, du wirst sie anrufen. Wie viel Zeit haben wir noch?", wollte ich wissen. „Noch so viel, dass wir zurück ins Hotel gehen können und erst in drei Stunden wieder herkommen müssen", gab der Monegasse zurück und auch Carlos und Rebecca verließen das Gelände, um nochmals zurück ins Hotel zu gehen.

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