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Charles POV:

Es dauerte nur eine halbe Stunde, bis Kika Laura, Isabella und mich vor meiner Haustür in Monaco rauslassen konnte. Isabella war auf den letzten Metern aufgewacht, hatte mich aber noch nicht gesehen. Deshalb bestand ich darauf, sie aus dem Autositz zu holen. Als Kika geparkt hatte, stieg ich direkt aus, lief ein Mal um das Auto herum und öffnete die Tür. „Guten Morgen, kleine Schlafmütze! Cha ist da!", begrüßte ich sie. „Chaaaaa!", rief Isabella und ihre Augen funkelten. Noch nie hatte etwas so sehr mein Herz erwärmt, außer leuchtende Kinderaugen. Da wurde ich einfach schwach. Ich schnallte sie ab und sie fiel mir gleich um den Hals. „Ich glaube, sie wird dich bis in deine Wohnung nicht loslassen!", kicherte Laura, die gerade mit Pierre zusammen den Kofferraum entlud. „Kein Problem, das kriegen wir schon hin!", zwinkerte ich ihr zu und nahm einen der zwei Koffer von uns. Pierre trug den zusammengeklappten Kinderwagen und Laura nahm den zweiten Koffer. Das ganze Zeug stellten wir vor der Haustür ab und verabschiedeten uns von meinem besten Freund und dessen Freundin, die für uns extra nach Monaco gefahren waren. „Sehen wir uns mal im Paddock?", hörte ich Kika Laura fragen. „Das musst du mit Charles ausmachen, aber die Chancen stehen nicht schlecht", gab sie zurück und Kika sah mich an. „Du baust gefälligst keine Scheiße, ich will diese Frau im Paddock sehen, klar?", drohte sie mir schon fast. „Kika, ich habe ihr Kind auf dem Arm. Es sieht ganz danach aus, als hätte ich bis jetzt schon mal nichts falsch gemacht", gab ich an die mehr als einen Kopf kleinere Frau zurück. „Ich hoffe für dich, du wirst auch in Zukunft nichts falsch machen!", warnte sie mich und ich umarmte sie, so gut es eben ging, zum Abschied.

Nun waren wir zu dritt. Isabella, die mir mit ihren kleinen Händen durch die Haare wuschelte. Laura, die sichtlich müde war von den Zwischenfällen im Flugzeug. Und ich, der von Japan bis Nizza geflogen war, um dort zufällig auf meine Angebetete zu treffen. Wenn das mal kein Zeichen war. Wir standen bestimmt eine Minute vor der Eingangstür zum Haus, in dem sich meine Wohnung befand. „In den wievielten Stock müssen wir eigentlich?", ergriff Laura das Wort. „Dritter Stock, so wie bei dir in Sanremo", antwortete ich. Ich schloss die Eingangstür auf und nahm den ersten Koffer mit, um ihn, mitsamt Bella die Treppen hoch zu schleppen. „Warte, ich helfe dir!", meinte Laura und hob den Koffer hinten an, sodass ich besser die Treppen hoch kam. Im richtigen Stockwerk angekommen stellten wir den Koffer vor meine Wohnungstür und holten den zweiten Koffer und den Kinderwagen auf dieselbe Weise nach oben.

„Mensch, das war jetzt sehr viel Training!", schnaufte sie, während ich immer noch Isabella auf dem Arm hatte und gerade die Wohnungstür aufschloss. „Das stimmt! Das kleine Zusatzgewicht hier hat es noch ein bisschen anstrengender gemacht. Ich werde wohl übermorgen beim Training kein Cardio mehr machen müssen", kicherte ich und setzte Isabella am Boden ab. Die Kleine sprintete sofort los, um die Wohnung zu erkunden. „Bella Maus! Erst Schuhe ausziehen!", pfiff Laura sie zurück und ich war erstaunt, wie gut sie ihr gehorchte. Sie ließ sich ohne großes Theater die Schuhe ausziehen und tapste dann durch die Wohnung. Dann zogen wir uns die Schuhe und Jacken aus. „Normalerweise rührt sie nichts an und macht auch nichts kaputt. Also zumindest habe ich ihr das so beigebracht", merkte die Italienerin an. „Alles gut, ich vertraue dir und deiner Erziehung", schmunzelte ich und ging in die Küche, wo Isabella vorhin hingerannt war.

„Was können wir aus Tomaten, Mozzarella, Hähnchenbrustfilet, Basilikum, Babyspinat und Rucola kochen?", stellte ich mir die Frage. „Wenn du Nudeln hast, dann würden diese Zutaten eine hammermäßige Sauce ergeben", brachte sich Laura mit ein. Ich drehte mich zu ihr um. „Was, wenn ich keine Nudeln habe?" „Dann machen wir die eben selbst. Du hast bestimmt eine Nudelwalze! Jeder vernünftige Haushalt hat eine Nudelwalze." „Ja." „Na gut, dann zeige ich dir jetzt, wie einfach man selbst Nudeln machen kann. Selbstverständlich auf die italienische Art. Umsonst bin ich nicht Italienerin", zwinkerte sie und ich machte einen Schritt auf sie zu. „Eine verdammt gutaussehende Italienerin, wenn man's genau nimmt", wisperte ich und sah ihr in die Augen. „Diese gutaussehende Italienerin kann noch mehr als nur gute Pasta kochen", grinste sie schelmisch. „Ach ja? Was denn zum Beispiel?" „Das..." Langsam legte sie ihre Arme um meinen Nacken und ihr Blick wanderte immer zwischen meinen Augen und Lippen hin und her. Gott, diese Frau wusste, welche Knöpfe sie drücken musste. „Na los, gib auf, Leclerc. Ich weiß, wie ich dich in die Knie zwingen kann", flüsterte Laura und ich musste mich geschlagen geben. Die war einfach zu gut in diesem Spiel. Ich schloss die Lücke zwischen unseren Lippen und meine Hände wanderten zu ihren Oberschenkeln, damit ich sie auf die Arbeitsplatte setzen konnte. Aus dem anfangs einfachen Kuss wurde eine fast schon heftige Knutscherei, die von einer jubelnden Isabella unterbrochen wurde. „Mama und Cha, bacio!", kicherte sie und klatschte in die Hände. Wir schüttelten nur lachend den Kopf.

„Lass mich dir zuerst die Wohnung zeigen, bevor wir hier die Küche auseinandernehmen!", schlug ich vor und zeigte Laura zuerst das Wohnzimmer. In der Glasvitrine standen sämtliche Pokale von Formel 1 Rennen und mehrere Pole Position Awards. Jedoch schien Laura sofort von meinem Klavier angezogen zu sein. „Darf ich mal?", fragte sie und deutete auf das Klavier. „Nur zu! Hast du schon mal gespielt?" „Als ich ein Kind war, ja. Aber mir schwebt da eine Melodie im Kopf herum, die würde ich gerne ausprobieren", gab die Italienerin zurück und klappte den Deckel auf. Als sie die ersten Töne anspielte, klang es so, als hätte sie mit dem Klavierspielen nie aufgehört. Die Melodie, die sie klimperte, kam mir irgendwie bekannt vor. „Ist das nicht Daylight von Taylor Swift?", äußerte ich meine Vermutung. „Jap", antwortete sie knapp und begann mitzusingen. „I don't wanna look at anything else, now that I saw you. I don't wanna look at anything else now that I thought of you." Ihre Stimme klang wunderschön. Ich wusste gar nicht, dass Singen und Klavierspielen zu ihren Talenten gehörte.

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