Charles POV:
Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zu den Gardens by the Bay. Ich wurde einige Male erkannt und musste Bilder machen und Autogramme geben, wobei Laura das immer mit einem Lächeln auf den Lippen beobachtete. Es schien sie nicht zu stören. „Tut mir echt leid, dass wir so oft anhalten müssen!", entschuldigte ich mich und kratzte mich am Hinterkopf. „Kein Problem, damit habe ich gerechnet. Und ich finde es ja lieb von dir, dass du dir die Zeit für deine Fans nimmst. Es gibt bestimmt auch andere Fahrer, die sich nicht so sehr ihren Fans hingeben", kommentierte Laura, während wir nebeneinander liefen. „Meine Fans bedeuten mir sehr viel und ich denke mir immer: ‚Die hatten bestimmt einen langen Weg hierher und ich will ihnen diesen einen Wunsch erfüllen.'"
Nach ein paar weiteren Metern waren wir angekommen und es erstaunte mich jedes Mal, wie riesig dieses Gelände war. Man fühlte sich so winzig. „Wollen wir ein paar Bilder machen?", riss Laura mich aus meinen Gedanken und zog plötzlich eine kleine Polaroidkamera aus ihrer Handtasche. „Selbstverständlich!", lachte ich und nahm ihr die Kamera ab. Es brauchte ein wenig Zeit, bis ich die Bedienung verstanden hatte, doch dann drehte ich die Kamera um und legte einen Arm um Laura, damit wir ein Selfie machen konnten. Jedoch hatte ich vergessen, dass der Blitz aktiviert war und so blinzelten wir, als das Foto geschossen wurde. Als das kleine Polaroidbild ausgedruckt wurde, sah ich es mir an und musste sofort lachen. „Das sieht so komisch aus!", kicherte ich. Laura riss mir das Bild aus der Hand. „Zeig her! Okay, das sieht lustig aus! Ich will es trotzdem behalten!", flehte sie und drückte das kleine Bild an ihre Brust. Natürlich ließ ich ihr das bescheuerte Foto. „Lass uns noch eins machen, aber diesmal ohne Blitz!", schlug ich vor und sie nickte. Auf ein Neues! Diesmal vergewisserte ich mich, dass der Blitz auch wirklich aus war und drückte ihr einen Kuss auf die Wange, während ich den Auslöser betätigte. „Das sieht doch besser aus!", meinte ich und reichte ihr das Bild. „Das kommt in meine Handyhülle!", grinste Laura und packte es sofort hinter die durchsichtige Schutzhülle. „Hey, ich will auch so eines für meine Handyhülle!", beschwerte ich mich. „Machen wir doch noch eins!", meinte sie und riss mir die Kamera aus der Hand. Diesmal war sie diejenige, die mir einen Kuss auf die Wange gab und dabei das Foto knipste. „Bitteschön!", lächelte sie und ihre Wangen wurden rot, als sie mit das kleine Polaroidfoto überreichte. Ich schaute es einige Sekunden lang an, bevor ich es in meine Handyhülle packte.
Wir erkundeten weiter das Gelände und fanden uns eine Stunde später auf einer hohen Brücke hoch über dem Boden wieder. Unter uns wuselten viele Menschen herum, während hier oben nicht so viel los war. Es wehte ein leichter Wind, der Lauras Haare in ihr Gesicht wehte. Auch wenn sie zusammengebunden waren, klebten sie ihr auf den Lippen und sie kämpfte damit. „Hast du ein zweites Haargummi? Ich könnte dir einen Zopf flechten", bot ich an. Laura kramte kurz in ihrer Tasche und reichte mir ein Haargummi. Wenige Sekunden später war der Zopf fertig und das Problem behoben. „Wollen wir zur Strecke gehen? Ich hätte dort eine Überraschung für dich parat." Dem Leuchten ihrer Augen zufolge war das ein Ja. „Au ja, was ist es denn?" Laura klang aufgeregt. „Vertraust du mir?" Sie überlegte kurz und nickte dann. „Gut, das Vertrauen wirst du brauchen. Mehr verrate ich dir nicht", spannte ich sie auf die Folter.
Sofort machten wir uns auf den Weg zur Strecke, die nicht weit entfernt war. „Ja gut, jetzt sind wir im Paddock und weiter?", wollte Laura wissen. „Jetzt gehe ich mich im Motorhome kurz umziehen und dann fahren wir ein paar Hot Laps. Was hältst du davon?", verriet ich meinen Plan. „Du wirst noch mein Todesurteil, Leclerc", seufzte Laura und schüttelte den Kopf. „Heißt das, du fährst mit?" „Wenn ich lebend aus dem Auto aussteigen werde, dann ja!" „Versprochen, hoch und heilig!" Ich konnte mein Grinsen nicht mehr verbergen, als wir uns auf den Weg ins Motorhome machten. Es war noch nicht sehr viel Betrieb, da es gerade mal 11 Uhr vormittags war. Als wir das Gebäude betraten, lief mir gerade Fred entgegen. „Hallo Boss! Kann ich ein paar Hot Laps fahren?", begrüßte ich ihn und überrannte ihn gleichzeitig mit meiner Bitte. „Guten Morgen, Charles! Was machst du schon hier?", entgegnete mir mein verwunderter Boss. „Ich wollte mit Laura Hot Laps fahren, geht das?", wiederholte ich meine Frage. „Es hat sich noch niemand gemeldet. Der Paddock Club macht erst später auf, deshalb müsste das Auto frei sein. Übrigens, hallo Laura, ich bin Fred, der Boss von diesem Dickschädel", scherzte Fred und gab ihr kurz zur Begrüßung die Hand. „Freut mich sehr! Ich hoffe, du hast den Dickschädel sonst auf der Strecke im Griff", stichelte Laura. „Er ist nicht so schwer zu bändigen", gab mein Chef zurück und ich schob Laura in Richtung Driver's Room, um das für mich etwas unangenehme Gespräch zu beenden.
„Dein Boss hat Humor, den mag ich!", stellte sie klar, als wir die Treppen zum Driver's Room nach oben liefen. „In den Meetings nach einem verpatzten Rennen ist er nicht mehr so gut aufgelegt", entgegnete ich und öffnete die Tür zu meinen eigenen kleinen vier Wänden im Ferrari Motorhome. „Lass am besten alle Sachen hier, die du nicht unbedingt brauchst. Wir kommen die nachher holen", meinte ich und zog mir schnell ein Ferrari Poloshirt an. In diesen Farben war ich nun offiziell wieder in meine Rennfahrerrolle geschlüpft. „Ich werde wahrscheinlich unglaublich fluchen und dich beleidigen, aber bitte nimm das nicht ernst, okay?", meinte Laura, als wir das Motorhome verließen und in Richtung Ende der Boxengasse liefen. Dort waren die Autos für Hot Laps abgestellt. „Ist gut, ich bin dir nicht böse!", gab ich zurück und suchte die richtige Garage, in der der 1000 PS starke SF90 Stradale stand.
„Da wären wir, unser Fahrgestell für die paar Runden", meinte ich und schaltete das Licht in der Garage an. „Ich glaube es nicht! Ein SF90 Stradale! Mein Ex hätte dafür getötet. Naja, das Karma scheint wohl auf meiner Seite zu sein", lachte Laura, während sie um das Auto herumging und es fast schon ehrfürchtig ansah. Knallrot, wie ein Ferrari klassischerweise nun mal aussah, zog dieses Auto einfach jeden in den Bann. Auf der Kommode lag der Schlüssel und Laura erschrak, als ich aufsperrte. „Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken!", entschuldigte ich mich und nahm die zwei Helme aus dem Regal. „Ein Mal bitte aufsetzen!", zwinkerte ich und reichte ihr den Helm. Währenddessen zog ich meinen Helm auf und öffnete die Beifahrertür, um ihr beim Anschnallen gleich zu helfen. „Aber du fährst erst mal langsam, okay?", bat sie mich, als ich den Gurt an ihr enger zog. Laura zog scharf die Luft ein, als ich den letzten Gurt angezogen hatte. „Zu fest?", fragte ich besorgt nach. „Nein, aber ich muss zugeben, das fühlt sich gut an, wenn du mich hier im Sitz festschnallst", zwinkerte sie.
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Race Track Love
FanfictionCharles Leclerc hat ein sehr aufregendes Leben, in dem seine Fans eine große Rolle spielen. Doch die Eifersucht seiner Freundin Alexandra spielt ihm dabei nicht gut in die Karten. In Monza verguckt er sich in eine Frau aus dem Publikum in der Fanzon...