ZEHN

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Minho

Jetzt sind gut 5 Stunden vergangen und es war 10 Uhr. Eine sehr normale Zeit zum aufstehen, weswegen auch der Junge in meinen Armen damit beginnt wieder unter die Lebenden zu kommen. Sobald er seine Augen geöffnet hat starrt er mich, nicht ganz anwesend, an. „Wie viel Uhr ist es?" Fragt er nach und seine Augen fallen bei meiner Antwort, mit 10 Uhr, raus. „Wie hab ich nur so lange geschlafen?" Fragt er mich, doch ich muss bloß schmunzeln.

Auch wenn es nicht eine der schönsten Erinnerungen ist denke ich noch oft daran. Jisung zog in einem recht frühen Alter zu Changbin in die WG, welche auch von dessen Eltern finanzier wurde. Damals waren Jisungs Eltern wie auch die von dem Jisung in welcher Welt ich mich grade befand, doch wie gesagt ist er sozusagen abgehauen. Danach hörte auch niemand mehr etwas über diese. In der ersten Nacht in der WG musste ich sogar da bleiben, weil Jisung Angst hatte, dass ein Monster im Schrank ist. War es natürlich nicht. Der Morgen danach verlief dann wie hier.

„Können wir was essen?" Fragt mich der Jüngere, was mich sofort nicken lässt. Ich hatte unglaublichen Hunger, ich war aber auch schon 5 Stunden wach. „Los steh auf und wenn du magst zieh dir Sachen von mir an" gesagt getan. Jisung ging mit ein paar Sachen ins Bad während ich mich einfach im Zimmer umzog. Als er wieder kommt hätte ich am liebsten geheult, da er seinen Lieblingshoodie von mir trug. Also zumindestens war es der Lieblingshoodie von dem Jisung den ich schon kannte und geliebt habe, wahrscheinlich immer noch liebe.

Ich will mir garnicht vorstellen wollen, wie es meinem Jisung jetzt geht. Ich war ja jetzt nicht mehr bei ihm und das bereitet mir ein schlechtes Gewissen. Gleichzeitig sagt mir mein Gefühl aber auch, dass es ihm besser gehen wird mit der Hilfe unserer Freunde.

„Hyung alles in Ordnung? Du siehst plötzlich so traurig aus?" Fragt mich Jisung zögernd und doch unendlich besorgt. „Ja alles gut, hab mich nur an was erinnert" Erkläre ich ihm schlicht, ohne zu viel Preis zu geben. „Oh, möchtest du darüber reden?" Fragt er mich, doch ich schüttel meinen Kopf. „Nein, dass gehört zu den komplizierten Sachen aus meinem Leben" Sanft lächel ich ihn an und er erwidert dieses. „Trotzdem solltest du früh genug darüber reden und ich bin bereit dir zuzuhören, bereit zu versuchen alles zu verstehen"

Reden tuen wir während des Frühstücks nicht mehr darüber. Zum einen weil es für uns abgeschlossen war und zum anderen weil hier eine echt dicke Luft drin war. „Felix ich weiß, dass du angepisst bis, aber wann habe ich sonst etwas getan von dem du nichts wusstes?" Frage ich ihn. Ich hoffe mal, dass das auch in dieser Welt so war... „Immer vielleicht? Doch noch nie war es so krass, dass auf ein mal jemand für eine Woche bei uns einzieht!" Felix redet mit besonders tiefer Stimme, was mir signalisiert wie sauer er auf mich war.

Warum waren Felix und Jisung nicht auch in dieser Welt wie Zwillinge?

„Warum willst du überhaupt nicht mal versuchen mit Jisung zu reden und ihn kennenzulernen?" Frage ich meinen Bruder, bin mittlerweile auch wieder bei schlechterer Laune angekommen. „Weil ich gehofft habe, dass du nun endlich mehr bei mir und meinen Freunden bist. Ich meine du und Hyunjin versteht euch bestens. Aber alles was ich mir gewünscht habe ist falsch und das nur, weil du und Jisung jetzt so dicke seid" erklärt er mir und irgendwie verstehe ich ihn, auch wenn gleichzeitig die Wut in mir steigt. Er kann doch nicht mein Leben bestimmen wollen? „Yungbok ich verstehe dich, aber du kannst dir kein Leben ausmalen und von mir erwarten, dass ich in deinen Vorstellungen mitspiele. Ich bin ein Mensch und male mir mein Wunschleben selbst aus mit dem Wissen, dass es wahrscheinlich nie so passieren wird, weil jeder eine andere Vorstellung davon hat" erkläre ich ihm liebevoll. „Du hast recht"

„Ihr könnt gerne mehr zusammen machen. Minho du musst nicht auf mich aufpassen oder bei mir sein wegen einem schlechten Gewissen. Ich lebe so schon mein ganzes Leben lang und werde wohl auch noch länger so leben können" Sagt Jisung ruhig, doch mir schwebt dadurch nur eine Frage im Kopf rum, weil er das schonmal sagte. „Wie lange?" „Wie, wie lange?" Fragt Jisung verwirrt zurück, hat damit gerechnet, dass ich ihn nun alleine lasse. „Wie lange wirst du dann noch am leben sein? Du bist fertig und hältst es nicht mehr aus so zu leben. Es ist dein Geheimnis und auch wenn du so tust als würde es dir nichts ausmachen habe ich dich durchschaut"

Jisung war sprachlos, ebenso wie Felix. Die Zwei ticken so gleich, dass es traurig war zu sehen, dass sie hier nicht befreundet waren. Noch nicht, denn ich werde ihnen dabei helfen.

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Wie findet ihr die Story bis jetzt so?
Naja well ich bin wieder etwas krank geworden aber nichts so schlimmes :)
Hoffe ihr seid alle gesund

Anyways have a good Day <33

Born to Die ◇ MINSUNGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt