ZWEIUNDDREIZIG

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MINHO

Sobald die Schule zu Ende ist laufe ich zum Tanzstudio. Changbin hatte ich die Schlüssel fürs Auto übergeben und so konnten Jisung, Felix und er zu unserer Wohnung. Ich hatte jedoch andere Pläne, die ich trotz meiner Übelkeit und dem leichten Schwindel durchziehen wollte. Jisung hatte mir nämlich einen seiner neuen Songs geschickt und ich wollte unbedingt einen Tanz dazu machen. Deswegen ist mir mein Körper grade mehr als nur egal. Ich will diesen besonderen Jungen damit überraschen und hoffentlich auch glücklich machen.

„Oh hey Minho! Wie gehts dir?" Fragt mich Hobi am Eingang. Jimin schien, zum Glück, nicht da zu sein. Wäre dieser nämlich hier hätte mein Plan vom Tanzen möglicherweise auf der Kippe stehen können. „Hey Hobi, mir geht's ganz gut. Bei dir so?" Frage ich ihn zurück und fröhlich antwortet er mir: „Mir gehts fantastisch. Ob du's mir glaubst oder nicht, aber ich hab da wen kennengelernt"  Er strahlt wirklich übers ganze Gesicht und lässt auch mich ehrlich lächeln. „Und?" Hacke ich neugierig nach. „Sie ist ein Jahr jünger als ich und super duber mega süß" Schwärmt der Ältere und ich grinse. „Na dann schnapp sie dir Tiger"

Noch ein paar Minuten erzählt er über das Mädchen mit dem Namen Liv und dann lässt er mich in meinen Tanzraum gehen. Dank der Unterhaltung verschwand auch sowohl meine Übelkeit, als auch mein Schwindel. Jetzt könnte ich perfekt tanzen! Das freut mich dann doch ehrlicher weise.

Ich mache mir Musik an und beginne damit mich warm zu machen. Ungedehnt und unwarm zu tanzen kann wirklich böse enden. Als ich dann schließlich fertig bin mache ich mir Jisungs Lied an. Der Song hieß ‚I Got It' und ich liebte ihn. Ich mochte nicht nur die Art und Weise wie er rappt oder den Beat, sondern vor allem den Text dahinter. Ich höre es mir erst einmal so an, auch wenn ich es schon mindestens Tausend mal gehört hatte. Danach mache ich es gleich nochmal an und stelle mir bildlich einige Schritte und Moves an manchen Stellen vor.

Und dann beginne ich auch schon. Es ist ein schönes Gefühl, was mich durchfließt während ich an diesem Tanz arbeite und dieses lässt mich sowohl Übelkeit, als auch Schwindel vergessen. Ich kann meiner Leidenschaft meinen vollen Körper, sowie mein Herz und meine Seele, hingeben und opfern. All der Schmerz ist vergessen. All die Gedanken die ich mir mache sind weg und mein Kopf frei.
Auch wenn es anstrengend war zu tanzen, so erfüllte es mich.

Als ich endlich fertig mit dem Aufbau war tanze ich den Song immer wieder durch. Immer und immer wieder. Jedes mal fand ich was, was ich noch besser machen konnte und dies tat ich auch, weswegen es kein Ende nahm. Doch was passiert jetzt wenn ich aufhöre? Tief im Innerem wusste ich ja, dass ich mehr als nur kaputt war. Ich wusste, dass ich an meiner Grenze angekommen bin. Nein ich war schon weit über sie rüber getreten. Doch wenn ich jetzt stoppe werde ich zusammen brechen und weiß Gott was noch.

Auch wenn ich vertieft in meinen Bewegungen bin, so fall ich, noch während des Bewegens meines Körpers, zu Boden auf meine Knie. Ich stütze mich mit meinen Händen und will aufstehen, doch wieder zeigt mir mein Körper, dass ich keine Kraft mehr habe. Am Ende bin. Ich verweile also so, doch nach ein paar Minuten wird mir übel. Ich habe nicht die Kraft dazu mich zu bewegen also bleibe ich so. Ich übergebe mich mit meinem eigenen Blut und huste sobald es aus meinem Magen ist.

Mit viel Anstrengung, die mein Körper eigentlich gar nicht mehr schafft, robbe ich zur Wand und ziehe mich irgendwie hoch. Auf meinen Beinen stehend spüre ich diese fast gar nicht. Sie sind mehr als taub und doch zittern sie. Mein ganzer Körper hat zu zittern begonnen, ohne dass ich es verhindern kann. Es will aber auch nicht aufhören.

Ich gehe vorsichtig zur Toilette in diesem Raum. Einer der Gründe wieso ich dieses Tanzstudio so liebte. Hier waren einfach Toiletten in den Tanzräumen, sodass man nicht erst hier raus musste. Vor dem Klo falle ich wieder auf meine Knie und stütze mich am Klorand ab. Es dauert nicht mal eine Minute, da überkommt mich wieder diese ekelerregende Übelkeit.

Wüsste ich nicht, dass Männer nicht schwanger werden können, würde ich denken, dass ich definitiv schwanger bin. Doch das ging aus zwei Gründen nicht.
Erstens: Wie ich bereits gesagt habe, bin ich ein Mann
Und
Zweitens: Ich hatte in dieser Welt noch kein einziges Mal Sex. Der Grund dafür ist, dass Jisung und ich nicht zusammen sind.

Sobald es mir wieder einigermaßen gut geht schnappe ich mir ein paar Tücher und wische mein Blut vom Boden. Mir ist dabei immer noch mehr als schwindelig und ich kann das vollkommen nachvollziehen. Ich habe in den letzten Tagen so viel an Blut verloren, dass ich es jetzt wahrscheinlich trinken müsste wie diese Vampire aus Filmen.

Kopfschüttelnd schmeiße ich die Tücher weg und nehme mir meine Tasche. Jetzt müsste ich nach Hause laufen. Na toll. Dabei fühle ich mich so, als würde ich jeden Moment zusammen brechen...

Tja no Risk no Fun bekommt da nochmal eine ganz andere Bedeutung..

~◇~

Ich kann nicht genau sagen wieso, doch ich habe momentan wirklich Lust Parts hochzuladen. Ich hoffe es stört euch nicht :-)

Well es hilft mir ein wenig mein momentan viel zu chaotisches und rückwärts laufendes Leben kurz zu vergessen, also nehmt es mir bitte nicht übel.

Born to Die ◇ MINSUNGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt