dreizehn

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Ohne nochmal zu schauen was Aaron macht, ging ich auf mein Auto zu. Als ich in mein Auto einstieg, atmete ich erstmal tief durch und schieb dann Emilia eine Nachricht.

O: Gehe nach Hause. Sehen uns morgen. XX
E: Bauchschmerzen? Ich hätte was.
O: Ja. Alles gut, haben zu Hause bestimmt auch was. Lieb dich.

Zu Hause angekommen, fuhr ich erstmal unsere Auffahrt hoch und dann das Auto in die Garage.
Ich stieg aus und lies meine Schultasche im Auto, die brauch ich nicht.
Als ich die Haustüre öffnete stand mein Vater gerade im Flur.

„Junge Dame.", fing er seinen Satz an. Mein Blick huschte schnell zur Uhr, es ist 14:50 Uhr, Samu sollte auch bald kommen.
„Dein Englischlehrer hat mich angerufen. Warum bist du so früh zu Hause?", fragte er in einem harschen Ton. Anlügen kann ich ihn sowieso nicht.
„Bauchschmerzen.", sagte ich knapp und zog mir meine Schuhe aus.
„Hör auf mich anzulügen! Du hast wieder einmal scheisse gebaut!", schrie er mich an, weswegen ich vor Schreck zusammenzuckte. Langsam finde ich ihn furchteinflössend.
„Nicht ganz. Lass es mich erklären.", sagte ich und versuchte ihn zu beruhigen, was jedoch daneben ging und er mir gerade einen Vortrag hielt, wie scheisse doch mein Verhalten ist und was für eine absolut scheiss Tochter ich doch bin. Danke.

Langsam musste ich mir wirklich meine Tränen aufhalten, denn es wurde mir wirklich zu viel.
„Papa-", versuchte ich es, wurde jedoch unterbrochen.
„Halt deine Fresse! Hast du mir gerade zugehört was ich gesagt habe!", schrie er mich an. In solchen Momenten wünschte ich mir, dass ich gestorben wäre und nicht meine Mutter.
Die Tür hinter mir ging auf. Samuel bestimmt.
„Habe ich ab-" Klatsch.

Mein Vater hat mir gerade wirklich eine Ohrfeige gegeben.
Er hat mir eine Ohrfeige gegeben.
Mein Vater.
Mir.

Mit offenem Mund und tränen in den Augen, starrte ich ihn an, sprachlos um irgendetwas zu sagen.
Hinter mir hörte ich wie Samu scharf die Luft einzog.
„Du hast mich noch nie geschlagen.", flüsterte ich und sah ihn an, jedoch war alles verschwommen, weil ich am heulen war.
„Gibt wohl für alles ein erstes Mal.", sagte er und sah mich kalt an.

Ich stürmte an ihm vorbei und lief so schnell es ging hoch in mein Zimmer. Als erstes ging ich direkt in mein Bad, um erstmal mein Tampon zu wechseln und mir etwas gemütlicheres anzuziehen.
Im Spiegel sah ich eine total verheulte Odessa.
Fuck.
Er hat mich noch nie geschlagen.
Egal wie lauft er mich angeschrien hat.
Noch.
Nie.

Gibt wohl für alles ein erstes Mal

Total verheult machte ich mich in meinem Zimmer auf die Suche nach Schmerzmittel und bemerkte gar nicht, dass Samu vor meiner Tür stand.
Ich versuchte ihm mein Gesicht nicht zu zeigen, da es mir peinlich ist und er mich nicht oft weinen sieht.
Samuel lief hinter mir her und versuchte mich zu stoppen.
„Nein, ich muss was finden.", sagte ich verheult und mit laufender Nase.
„Jetzt schau mich doch an."
„Nein, ich" schnief. „Muss was finden."
Ich helfe dir."
„Ich schaff das schon.", verweigerte ich seine Hilfe.

Hin und her lief ich, bis ich mich einfach auf den Boden fallen liess.
Heulend.

„Odessa.", sagte Samuel bemitleidend und kam zu mir, um mich zu umarmen.
„Er hat" schnief „Mich einfach schlangen." schnief
„Ich weiss, er ist ein totaler Bastard.", sagte Samuel und strich mir beruhigend über den Rücken.
„Es tut mir so leid.", sagte Samuel. Ich löste mein Gesicht von seiner Brust und wischte mir mit meiner Hand meine Augen. Mein Bruder stand auf und streckte mir seine Hand hin, damit er mich auf die Beine ziehen konnte.
Peinlich berührt, setzte ich mich auf mein Bett und schaute dann in mein Nachtschränkchen, ob da irgendwelche Schmerztabletten sind.
Genervt darüber dass da auch keine waren, fing ich noch mehr an zu heulen. Typisch.

Samuel setzte sich wieder neben mich und versuchte mich zu beruhigen.
Nach etwa 10 Minuten konnte ich mich langsam beruhigen, weswegen ich mich langsam von ihm entfernte und die Umarmung unterbrach.

„Suchst du Schmerztabletten?", fragte mich Samu. Ich sah ihn erst bisschen geschockt an, nickte jedoch dann.
„Woher." schnief „Weisst du das.", fragte ich leise.
„Emilia hat mir in Mathe gesagt wieso du nach Hause bist.", erklärte er mir.
„Zayn kommt später vorbei, ich sag ihm er soll gleich welche von der Apotheke holen.", sagte er, weswegen ich nickte und nach meinem Handy suchte.

„Was suchst du?"
„Handy"

Oh nein.
Ich habe es in meiner Schultasche.
Ich will nicht runter und Vater begegnen.
Nein, heul jetzt nicht schon wieder los.
Zu spät.

„Vielle- Hey, was ist denn jetzt los.", fragte er völlig überfordert.
Ich erklärte es Samuel und er verstand meinen Gedanken zum Glück.

Samuel ging für mich mein Handy holen.

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