dreiunddreissig

982 27 1
                                    

Vor den Toren angekommen, gab ich dem Taxifahrer das Geld und lief dann die Auffahrt hoch zum Eingang.
Im Haus angekommen, standen Lina und mein Vater in der Küche, die gerade über irgendetwas lachten.
Als sie mich bemerkten, drehten sie sich zu mir um.
„Hattest du nicht noch ein kürzeres Kleid?", fragte mich mein Vater und lief auf mich zu. Ohne etwas zu sagen, wollte ich an ihm vorbei laufen, da meine Laune sowieso schon scheisse ist. Jedoch hielt er mich auf.
„Ich rede mit dir."
„Ich bin müde, lass uns morgen streiten.", sagte ich erschöpft.
„Wir reden jetzt! Nicht Morgen!", bestimmte er und Lina neben ihm, kuschelte sich an ihn ran.
„Kannst du auch mal eine Sekunde ohne deinen geliebten Freund?", fragte ich sie genervt, woraufhin mir mein Vater eine Schelle verpasste.
Fuck.
Das tat weh.
Ich hielt mir die Stelle und sah ihn geschockt an.
„Was soll das!?", fragte ich wütend.
„Rede anständig mit deiner zukünftigen Stiefmutter!", schrie er mich an.
Stiefmutter?!
Wie was?
Nein.
Schockiert schüttelte ich den Kopf und sah ihn Fassungslos an.
Oh ja, sie trägt einen Ring. Einen Diamant Ring.
Mein Vater trat mir näher und ich konnte den Alkohol riechen. Och ne.

„Wenn ich noch ein mal höre, dass du frech mit ihr redest, dann.."
klatsch
Mein Gesicht flog auf die andere Seite.
Nein Odessa, wein jetzt nicht.

„dann bleibt es nicht nur bei einer Ohrfeige.", sagte er streng und verpasste mir gleich noch eine.
„Ja, genau.", mischte sich Lina mit ein.
Dieses dreckiges Miststück.
„Halt dich daraus.", sagte ich ihr.
„Was hast du gesagt?!", sagte sie wütend.
„Ich hab gesagt, halte du dich daraus! Du gehörst nicht zur Familie und wirst auch niemals dazu gehören! Und denk bloss nicht, dass du jemals meine Mutter ersetzten könntest! Frag doch deinen geliebten, er will dich nur als Ablenkung.", stellte ich ihr klar.
Ich kenne die Absichten meines Vaters und so wie er sie anschaut, voller Langeweile, das ist keine Liebe.
„Du unerzogenes Kind!", schrie sie und wollte mir eine verpassen, als ich ihre Hand festhielt und sie nach hinten schubste.
Mein Vater konnte sie noch aufhalten, bevor sie runterfiel, leider.
Dann sah er mich an und lief näher an mich ran.
Da ich eine Jacke anhatte, Aarons um genau zu sein, hielt er mich dort am Kragen und zog mich hoch, näher an sich.
„Ich habe dich gewarnt.", spukte er mir ins Gesicht, klatsche mir zwei Mal eine und schmiss mich nach hinten, gegen die Komode. Ich schlug heftig meinen Kopf an.
Autsch. Der Bilderrahmen, der auf drauf stand, fiel auch auf meinen Kopf.
Mein Vater und seine Freundin verpissten sich endlich und ich fing an loszuheulen.

Was ein scheiss Tag.
Ich ging langsam auf die Beine und versuchte mein Gleichgewicht nicht zu verlieren.
Ich lief in die Garage, wo auch meine Autoschlüssel waren, schnappte mir die und fuhr los.

Irgendwie landete ich vor Aarons Haus.
Ich stieg aus dem Auto aus und lief zu seiner Haustüre.
Soll ich klingeln oder nicht?
Oder soll ich einfach nach Hause?
Nein, ich gehe ganz bestimmt nicht nach Hause.
Er hat mich einfach rumgeschmissen, als wäre ich eine Tasche.
Aber wenn ich jetzt klingele, dann bemerkt er, dass ich geheult habe, meine ganze Maskara und Eyeliner ist verschmiert. Und mein Kopf tut auch weh.
Scheisse man, ich fange gleich wieder an zu heulen.

Also beschloss ich letztendlich schnell die Klingel zu drücken und lehnte mich erschöpft gegen den Türrahmen.
Kurze Zeit später wurde die Tür geöffnet und ein Oberkörperfreier Aaron stand vor mir. Hinter ihm Diego.
Was hab ich mir auch dabei gedacht.

„Ich komme ein anderes mal.", sagte ich leise und war dabei mich umzudrehen und wegzulaufen, als er mich aufhielt.
„Diego.", sagte Aaron und Diego zog sich seine Schuhe an und ging weg.
Aaron sah besorgt zu mir runter.
„Scheisse, was ist dir denn passiert?", fragte er besorgt und zog mich mit in sein Haus rein.
„Du und mein scheiss Vater.", sagte ich wütend und fing an zu weinen. Aaron setzte mich auf sein Sofa und er gleich neben mir.
Währenddessen er versuchte mich zu beruhigen, sabberte ich seinen ganzen Oberkörper voll.
Ohgott ist das peinlich.
Ich sah beschämt auf seinen Oberkörper und entschuldigte mich.
„Scheiss drauf, du bist mir wichtiger, komm her.", sagte er und zog mich auf seinen Schoss.
„Warum hast du mir dann nie geschrieben?", fragte ich verheult.
„Ich.. Keine Ahnung, ich dachte du bist wütend und willst grad nichts von mir hören.", sagte er beschämt.
„Trotzdem hättest du mir mal schreiben sollen!", sagte ich wütend und traurig zugleich und schlug gegen seine Brust.
„Tut mir leid.", entschuldigte er sich und zog mich in eine Umarmung.
„Er hat mir mehrere Ohrfeigen gegeben und mich gegen die Kommode geschmissen.", sagte ich leise gegen seine Brust.
„Er hat was!", sagte er laut und entfernte mein Gesicht von seiner Brust, damit er mich ansehen kann.
„Bei Gott, ich werde diesen Hurensohn umbringen.", sagte Aaron und war dabei aufzustehen, als ich ihn davon abhielt.
„Nicht jetzt, bitte.", murmelte ich und drückte seinen Oberkörper wieder zurück aufs Sofa.
Aaron legte sich dann jedoch hin, mich auf seinem Körper drauf und deckte uns zu.

„Ich liebe dich.", flüsterte er mir zu und meine Augen fielen zu.

——————————————-

Ich will auch einen Aaron.
wer auch?

promisesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt