Als Felix für sein Medizinstudium nach Seoul zieht, lernt er Hyunjin, einen Kunststudenten, kennen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten freunden sie sich an und Felix merkt schnell, dass er sich in Hyunjin verliebt. Doch dieser benimmt sich zunehmend...
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Am nächsten Tag stürze ich mich in Nachforschungen über die DIS und lerne viel dazu. Yejis Gespräch mit mir ist dabei die ganze Zeit so präsent in meinem Kopf, dass mein Herz regelmäßig schwer wird.
Gleichzeitig bin ich aber auch unfassbar wütend auf die Menschen, die Hyunjin und den anderen so etwas angetan haben. Daher möchte ich alles tun, um sie zu beschützen und für sie da zu sein. Meine Gefühle für Hyunjin sind noch stärker geworden und nun fühle ich mich auch für die anderen verantwortlich.
Dank meiner Nachforschungen verstehe ich die DIS immer besser. Alle Anteile bilden zusammen ein System, in dem jeder eine Aufgabe hat. Es gibt verschiedene Rollen, die alle darauf ausgelegt sind, den Körper zu schützen und nicht aufzufallen.
Traumaholder sind Anteile, die Erinnerungen an das erlebte Trauma besitzen und Gatekeeper halten das Trauma von den anderen Anteilen fern.
Die Caregiver kümmern sich um andere Anteile, meistens um die jüngeren und die Protector beschützen den Körper. Die Littles sind kindliche Anteile.
Dann gibt es in einigen Systemen noch einen oder mehrere Persecutor, die dem Körper und dem System allerdings schaden, weshalb die Anteile versuchen, diese zurückzuhalten.
Das Faszinierende an den Anteilen ist, dass jeder eine andere Persönlichkeit hat, mit anderen Gedanken, Vorlieben und Schwächen. Ich habe mich durch einige fachmedizinische Artikel und Berichte gelesen, aber mir fällt es immer noch sehr schwer, nachzuvollziehen, dass unser Gehirn zu so etwas fähig ist, um den Körper zu beschützen.
Am Dienstag habe ich mich mit Chan darüber unterhalten und er konnte mir einige Fragen bezüglich Hyunjin beantworten. Denn da jedes System unterschiedlich ist, kann ich nur vermuten, wie Hyunjins aussieht.
Chan hatte mir gesagt, dass außer Hyunjin noch mehr als zehn weitere Anteile existieren, von denen er aber auch nur wenige kennt. Da ich mich mit Hyunjin sowieso noch einmal ausführlich unterhalten wollte, treffen wir uns am Mittwoch nach der Uni.
Hyunjin möchte zu mir kommen, weshalb ich noch schnell mein Zimmer aufräume, damit wir uns dort hinsetzen können. Ich bin gerade dabei, mein Bett herzurichten, als es klingelt und ich zur Haustür gehe. Keine Minute später steht Hyunjin vor mir und ich umarme ihn zur Begrüßung.
„Danke, dass ich hierher kommen durfte", sagt er und ich nicke sofort. „Du kannst jederzeit herkommen", entgegne ich und nehme seine Jacke, um sie aufzuhängen.
Wir setzen uns auf mein Bett und quatschen erst einmal über unwichtige Dinge. Ich spüre, wie ich mich dabei komplett entspannen kann und auch Hyunjins Haltung verliert an Anspannung.
