Als Felix für sein Medizinstudium nach Seoul zieht, lernt er Hyunjin, einen Kunststudenten, kennen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten freunden sie sich an und Felix merkt schnell, dass er sich in Hyunjin verliebt. Doch dieser benimmt sich zunehmend...
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Was hast du dir nur dabei gedacht, Jae? Erschöpft lasse ich mich auf dem Sofa nieder und trinke einen Schluck Wasser. Sei doch nicht so wütend. Ich habe diesem Typen nur gesagt, dass ich ihn nicht mag, erwidert Jae und ich atme tief durch.
Er heißt Felix und ich mag ihn sehr gerne, okay? Auch wenn ich wirklich sauer auf Jae bin, darf ich nicht vergessen, dass Jae Felix erst zweimal gesehen hat. Außerdem ist Jae ein Protector und hat nur versucht, diese Aufgabe zu erfüllen und uns zu helfen. Ich höre, dass Jae mir in Gedanken zustimmt und ebenfalls besänftigter wirkt.
Es ist nicht leicht, den selben Körper mit so vielen verschiedenen Anteilen zu teilen, doch nach jahrelanger Therapie haben wir uns damit arrangiert. Es ist auch nicht so, dass ich oder einer der anderen an der Situation etwas ändern könnte, also versuche ich, mich mit den Anteilen anzufreunden. Leider kann ich bisher nur mit wenigen von ihnen kommunizieren, doch dank meiner Therapeutin machen wir große Fortschritte miteinander.
Hyunjin? Ahris sanfte Stimme erklingt und ich lächle. Ich verstehe mich wirklich gut mit ihr und habe mich auch wegen meiner Gefühle für Felix ausgiebig mit ihr ausgetauscht.
Was ist passiert?, möchte sie wissen und ich denke an die Situation von vor wenigen Minuten zurück. Oh nein, das sieht gar nicht gut aus. Ich lehne mich zurück und antworte: Du sagst es. Dabei ist unser Plan ebenso schiefgegangen.
Im Vorfeld hatte ich mich mit Ahri und Minjun beraten, da ich Felix endlich von unserer Dissoziativen Identitätsstörung erzählen wollte. Es fiel mir nicht leicht, darüber zu sprechen, vor allem nicht mit einer Person, für die ich mehr als nur Freundschaft empfand. In der Vergangenheit hatte ich mit zu vielen Menschen schlechte Erfahrungen in dieser Hinsicht gemacht, weshalb ich nun besonders vorsichtig bin, wem ich mich anvertraue.
Doch Felix würde mir mit diesem Wissen nie schaden, deswegen wollte ich es ihm sagen. Minjun und Ahri hatten sich bei den anderen Anteilen das Einverständnis geholt, dass ich ihn aufklären durfte, doch dann hat Felix mir seine Gefühle gestanden und Jae ist gefrontet, um unseren Körper zu beschützen, weil ich überfordert war.
Und jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll. Du musst zu ihm gehen und dich entschuldigen. WennFelix weiß, warum Jae so reagiert hat, ist er bestimmt nicht mehr sauer, muntert Ahri mich auf. Ich hoffe, du hast Recht, erwidere ich.
Dann spüre ich, dass Ahri verschwindet und plötzlich ist unser Kopf leer und nur meine Gedanken schwirren noch in ihm herum. Bis zum Abend nutze ich die Zeit und arbeite an einem Projekt für die Uni weiter.
Außer mir weiß ich, dass Minjun ebenfalls sehr gut zeichnen kann, daher habe ich ihm die Erlaubnis erteilt, an meinen Kunstprojekten für die Uni mitzuarbeiten. Für die anderen Anteile sind meine Unterlagen strengstens verboten, vor allem für die Littles, obwohl unsere jüngste ebenfalls gut malen kann.
