Als Felix für sein Medizinstudium nach Seoul zieht, lernt er Hyunjin, einen Kunststudenten, kennen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten freunden sie sich an und Felix merkt schnell, dass er sich in Hyunjin verliebt. Doch dieser benimmt sich zunehmend...
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In den letzten Wochen vor den Ferien habe ich viel Freizeit, aber trotzdem kann ich nichts mit Hyunjin unternehmen. Er wurde nämlich endlich entlassen und hat sofort mit den Nachprüfungen begonnen, um noch vor den Semesterferien durchzukommen.
Besonders für ihn und Minjun bedeutet das viel Stress, da die beiden zahlreiche Bilder, Skizzen und Skulpturen anfertigen müssen. Ich versuche, Hyunjin so gut es geht zu unterstützen, indem ich ihre Wohnung sauber halte, koche, einkaufe und für ihn da bin.
Als ich am Montag der letzten Woche die Wohnung betrete, wundert es mich nicht, dass Hyunjin nicht da ist. Erwartungsgemäß schaue ich ins Spielzimmer der Littles, da diese in letzter Zeit häufiger fronten, vermutlich aufgrund der Überarbeitung, der alle erwachsenen Anteile ausgesetzt sind.
Als ich den Raum betrete, schaut Lavie mir entgegen. Ich habe sie letzte Woche kennengelernt und mochte sie von Anfang an. Lavie ist ein neunjähriges, aufgewecktes und sehr talentiertes Mädchen, das außerdem wunderschön singen kann. Als sie erfahren hat, dass ich auch BTS mag, hat sie mir „Moon" vorgesungen und mich damit fast zu Tränen gerührt. Für ihr Alter ist sie ziemlich intelligent und sie besitzt einen unfassbar großen Wortschatz.
„Yongbok", ruft sie erfreut, springt auf und umarmt mich. Yongbok ist mein koreanischer Name und aus irgendeinem Grund mag sie den lieber als Felix, weshalb sie mich so nennt. Lächelnd schließe ich sie in meine Arme, bevor sie sich wieder von mir löst und mich an meiner Hand zu dem kleinen Schreibtisch im Zimmer zieht.
„Schau mal, was ich gemalt habe." Begeistert zeigt sie auf das Bild, das auf der hölzernen Oberfläche liegt. Darauf sind viele verschiedene Personen zu sehen, von denen ich die meisten nicht kenne. Am linken Rand steht Hyunjin, den Lavie ziemlich treffend gezeichnet und koloriert hat.
In der Mitte ist ein Schatten zu sehen, der mich ein wenig an eine leere Hülle erinnert. Ein weiteres Mal wandert mein Blick über die Personen, die um diese Hülle herumstehen und dann verstehe ich es endlich. „Sind das alle Anteile?", frage ich Lavie und sie nickt freudig.
„Genau, selbst Kaia konnte ich zeichnen, weil Ahri mir gesagt hat, wie sie aussieht", erzählt sie stolz und deutet auf eine Frau, die am rechten Rand steht. Ich beuge mich ein wenig weiter herunter, um sie ich besser erkennen zu können.
Kaia trägt ein schwarzes Kleid mit aufwendigen Verzierungen, das sich teilweise um ihren Hals schließt. Ihre langen rotbraunen Haare, aus denen Hörner hervortreten, enden in wirren Locken auf Brusthöhe und betonen ihre stechend roten Iriden.
Sie sieht mir direkt in die Augen, wodurch sich eine leichte Gänsehaut auf meinem Körper bildet. So hat sie mich auch angeschaut, als wir uns begegnet sind. Ich versuche, Kaias Alter einzuschätzen, aber ihr Gesicht wirkt zeitlos.