Die nächsten Wochen vergehen so schnell, dass ich es kaum mitbekomme. Vormittags bin ich in der Uni, entweder zum Lernen oder für die Prüfungen und nachmittags besuche ich Hyunjin im Krankenhaus.
Es ist fast ein Monat her, seit er eingeliefert wurde, doch die Ärzte wollen ihn noch immer unter Beobachtung behalten. Grund dafür ist eine der Wunden, die nur schlecht verheilt. Alle anderen sind mittlerweile gut abgeheilt und die Narben sind glücklicherweise auch kaum sichtbar.
Es ist Freitag, der letzte Tag meiner Prüfungen und das Gefühl, die Uni mit dem Wissen zu verlassen, fürs Erste alles hinter sich zu haben, ist eines der schönsten, die ich je erlebt habe. „Wir haben es überlebt", jubelt Jeongin und reißt meinen Arm hoch in die Luft.
Von seiner guten Laune angesteckt, hake ich mich bei Jeongin unter und ziehe ihn mit zum Restaurant. Unser Stammtreffpunkt wird immer noch regelmäßig von Jisung, Minho, Jeongin und mir frequentiert. Gemeinsam stoßen wir auf das Ende der Prüfungsphase an.
Der Stress der letzten Wochen ist wie ein riesiger schwerer Stein von mir abgefallen, wodurch ich mich viel leichter und wohler fühle. „Habt ihr schon Pläne für die Semsterferien?", fragt Jisung neugierig. Diese sind zwar noch ein paar Wochen hin, aber ich freue mich schon lange darauf, mit Hyunjin die Ferien zu verbringen. Ohne Unistress. Nur wir zwei.
Mein Gesichtsausdruck muss ziemlich verträumt gewesen sein, denn Jeongin stößt mir sanft seinen Ellenbogen in die Seite, beugt sich zu mir und flüstert: „Da freut sich aber jemand, ein paar Tage alleine mit Hyunjin zu verbringen." Sein anschließendes neckendes Zwinkern ignoriere ich mit einem gekonnten Augenverdrehen, bevor ich mich an Jisung wende.
„Ich fliege mit Hyunjin nach Sydney zu meiner Familie", antworte ich ihm lächelnd. „Awww, das ist ja schön", seufzt Jisung verzückt und schaut anklagend zu Minho. „Warum lädst du mich nicht nochmal zu dir nach Hause ein? Du weißt, wie sehr ich deine Ajumma* vermisse", jammert er und holt seinen besten Augenaufschlag raus, doch Minho zuckt nicht einmal mit einer Wimper.
„Genau deswegen, Sungie. Du magst Eomma lieber als mich", klagt er, woraufhin Jisung seinen Freund mit Liebesbekundungen überhäuft, um ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Ich lächle still in mich hinein, während sich die beiden liebevoll ärgern.
Wir sitzen noch eine Stunde zusammen und tauschen uns über unsere Pläne in der nahen Zukunft aus. Danach verabschiede ich mich, um zu Hyunjin zu gehen. Mittlerweile finde ich den Weg durch das Krankenhaus in sein Zimmer blind, sodass ich schon nach kurzer Zeit an die Tür klopfe.
Das „Herein" klingt eine Spur zu schnell und aufgeregt für Hyunjin, weswegen ich neugierig die Tür öffne. „Hey Felix, lange nicht gesehen", grinst Minjun mich an, den ich erst jetzt erkenne. Überrascht begrüße ich ihn und setze mich auf den Stuhl neben das Bett.
DU LIEST GERADE
Your Sides |Hyunlix
FanfictionAls Felix für sein Medizinstudium nach Seoul zieht, lernt er Hyunjin, einen Kunststudenten, kennen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten freunden sie sich an und Felix merkt schnell, dass er sich in Hyunjin verliebt. Doch dieser benimmt sich zunehmend...