Als Felix für sein Medizinstudium nach Seoul zieht, lernt er Hyunjin, einen Kunststudenten, kennen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten freunden sie sich an und Felix merkt schnell, dass er sich in Hyunjin verliebt. Doch dieser benimmt sich zunehmend...
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„Hey, Chan." Mit einem leichten Stoß lasse ich die Haustür hinter mir ins Schloss fallen und betrete gut gelaunt die Wohnung.
Heute war eine Chirurgin bei uns in der Uni gewesen und hatte uns viele interessante Sachen über ihre Arbeit erzählt. Am Ende durften wir ihr noch Fragen stellen und sie hatte geduldig alle beantwortet. Ich bewundere alle, die diesen anstrengenden Beruf ausüben und ihre Gelassenheit hat mir besonders gut gefallen. Vor allem als Frau hat man es in solchen Berufen immer noch schwer und ich wünsche mir sehr, dass sich das bald ändert.
Meine Tasche fliegt in hohem Bogen in mein Zimmer und dem Geräusch nach zu urteilen, ist sie nicht sehr weich gelandet. Doch ich gehe einfach weiter in die Küche, wo ein halbleerer Topf mit Sundubu Jjigae* auf dem Herd steht. Chan ist allerdings nicht hier, deswegen schaue ich in den anderen Räumen nach ihm.
„Chan?", frage ich und klopfe an seine Zimmertür. Sofort bekomme ich ein „Ist offen" als Antwort. Langsam öffne ich die Tür und betrete den Raum meines Cousins. Er sitzt im Schneidersitz auf dem großen Bett und schaut nur kurz von seinem Laptop auf, als ich das Zimmer betrete. „Hey, störe ich?", erkundige ich mich, doch er verneint meine Frage.
Ich werfe mich zu ihm aufs Bett und schaue neugierig auf den Bildschirm vor ihm. Chan arbeitet scheinbar gerade an einem Konzept für sein Kunstprojekt und ich sehe ihm an, dass er gerade nicht wirklich weiterkommt. „Ich muss dich was fragen", beginne ich deshalb und klappe seinen Laptop zu, damit er mir seine volle Aufmerksamkeit schenkt.
Seufzend legt er das Gerät ganz zur Seite und wendet sich mir zu. „Na dann, schieß los", fordert er mich auf und ich zögere kurz, da ich nicht weiß, wie ich meine Frage formulieren soll. „Kennst du vielleicht jemanden, der Haru heißt?", frage ich dann möglichst unspezifisch und beobachte genau Chans Reaktion.
Er blinzelt ein paar Mal und schüttelt dann langsam den Kopf. „Ich glaube nicht. Wieso fragst du?" „Heute Nacht war aber jemand hier und du hast ihn Haru genannt", entgegne ich unbeeindruckt und sehe eine minimale Veränderung in Chans Mimik. „Hmm...? Ach so ja, er ist ein Freund von mir", antwortet er dann und dreht sich auf den Rücken, vermutlich um mich nicht mehr ansehen zu müssen.
„Ah ja, gibt es vielleicht noch mehr Informationen über diesen 'Freund'?", bohre ich nach, da mir diese ständig ausweichenden Antworten allmählich auf die Nerven gehen. Warum darf ich die Wahrheit nicht erfahren? Was verbirgt Chan vor mir? Als er mir keine Antwort gibt, sondern nur mit angespanntem und leicht ratlosem Ausdruck daliegt, stehe ich auf und gehe ohne ein weiteres Wort in mein Zimmer.
Wie ein bockiges Kind lasse ich dabei die Zimmertür laut ins Schloss fallen, um meine Frustration auszudrücken. Den restlichen Tag verbringe ich schmollend im Bett. Nicht einmal, als Chan an meine Tür klopft und mir meine Lieblingskekse anbietet, gehe ich raus. Meine Gedanken kreisen unaufhörlich um alle merkwürdigen Sachen, die mir in den letzten Tagen aufgefallen sind.