Gott, wie schafft Charlie das nur immer? Schon wieder fühle ich mich so unglaublich bei ihr. Irgendwie schwerelos. Es ist das gleiche kribbelige Gefühl, wie wenn man vom 5-Meter-Brett springt. Wie fallen, aber irgendwie gleichzeitig wie fliegen. Ein Fall, der niemals aufhört.
Ich spüre, wie Charlies Kopf auf meinen fällt. Eine Haarsträhne kitzelt mich, aber das ist mir egal. Ich werde mich nicht bewegen und damit diesen romantischen Moment zerstören. Ich will, dass er so lange wie möglich anhält.Charlie löst ihren Kopf von mir, was mich etwas traurig macht, weil ich nicht will, dass dieser Moment endet! Doch dann spüre ich ihren Atem an meiner Wange und dann... ihre Lippen. Sie sind weich und hinterlassen ein magisches Kribbeln an der Stelle, wo sie meine Wange berührt haben. Charlie macht mich wahnsinnig!
Oh mein Gott! Wenn sie mir einen Kuss auf die Wange gibt, heißt das doch, dass sie mich auch mag. Oder ist das vielleicht doch nur freundschaftlich? Aber ein Kuss auf die Wange? Freundschaftlich? Ich würde meinen Freundinnen keinen Kuss auf die Wange geben. Aber es gibt ja auch Mädchen, die sich auf den Mund küssen, obwohl sie nicht zusammen sind. Ich wüsste so gerne, wie Charlie fühlt. Geht es ihr genauso wie mir? Oder doch ganz anders?
Sie meinte doch, dass sie auf Lou steht und das kann sich doch nicht auf einmal ändern, oder? Ich sollte sie mir aus dem Kopf schlagen und einfach mit ihr befreundet bleiben. Auch wenn es wehtut. Ich hätte gerne mehr, aber wenn Charlie anders fühlt, hat das keinen Sinn. Ich muss wohl irgendwie damit klarkommen. Aber trotzdem ist da noch dieser kleine Funken in meinem Kopf. Vielleicht mag sie mich ja doch? Die Hoffnung stirbt doch schließlich zuletzt, oder? Ich weiß, ich darf mir nicht zu große Hoffnungen machen, aber vielleicht mag sie mich ja doch auch.
»Danke«, kommt es auf einmal von Charlie. Ihr Kopf liegt wieder auf meiner Schulter und ich spüre ihre Wärme an meinem Körper. Ich fühle mich verbunden mit ihr und in meinem ganzen Körper breitet sich ein wohliges Gefühl aus. Es fühlt sich an, als wäre ich zuhause.
»Wofür?«, frage ich etwas verwirrt. Ich spüre Feuchtigkeit auf meiner Schulter. Auch wenn ich es nicht will, weiß ich, dass der richtige Moment ist, mich von ihr zu lösen. Ich hebe meinen Kopf an, aber meine Hände liegen noch immer sanft auf Charlies Schultern.
»Für alles«, kommt es von ihr. In ihren Augen glitzert es und eine Träne kullert über ihre Wange. Ich lächele sie an und strecke meine Hand aus, um ihr liebevoll eine Träne aus dem Augenwinkel zu streicheln. Sie lächelt. Ich weiß längst, dass Charlie nicht so unsensibel ist, wie sie immer tut, aber ich hätte nicht gedacht, dass sie so emotional ist. Das ist echt süß und macht sie irgendwie menschlicher. Sie sieht so niedlich aus, wie sie da vor mir steht hinter der Kulisse der Bäume und Felder hinter ihr und so zerbrechlich scheint, wie noch nie.
Ich nehme Charlie wieder in den Arm und presse sie so fest an mich, dass wir wahrscheinlich kaum Luft bekommen. Ich will sie nicht loslassen, nie wieder! Ich brauche Charlie und ich will sie niemals verlieren. Es kann einfach nicht sein, dass morgen alles vorbei ist. Alles mit uns. War da überhaupt was?
Sich das zu fragen, hinterlässt ein Stechen in meinem Herz. Für mich war da definitiv was. Keine Freundschaft, sondern viel mehr... Liebe. Ein Gefühl, was ich so noch nie erlebt habe. Ich will das noch nicht aufgeben. Noch nicht jetzt. Wir stehen doch gerade erst am Anfang. Sowas darf uns nicht weggenommen werden. Ich bin so glücklich wie noch nie und fühle mich das erste Mal angenommen. Richtig so, wie ich bin. Das darf nicht enden! Ich brauche Charlie. Mehr als ich bei der ersten Begegnung gedacht hätte. Wenn ich jetzt daran zurückdenke, fühlt es sich an, als wäre das ewig her, aber es war erst gestern. Ich dachte echt, Charlie wäre total egoistisch und selbstverliebt, dabei ist sie alles andere als das. Sie hat mir gezeigt, dass nicht jeder so ist, wie er auf den ersten Blick scheint. Aber nicht nur das, sondern noch so viel mehr. Ich will sie nicht verlieren. Niemals.
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The Summer Of Our Lives - Henri und Charlie
Dla nastolatków»Ich fühle mich gut bei ihr. Ich fühle mich richtig. Perfekt so, wie ich bin. Dieses Gefühl hatte ich noch nie bei irgendjemandem« Henri und Charlie sind so verschieden, wie zwei Mädchen nur sein können. Henri liebt es, sich zu stylen und mit ihren...