Kapitel 29 - Charlie

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Und weg ist sie. Mein Herz fühlt sich an, als hätte jemand mit einer Bohrmaschine ein riesiges Loch eingebohrt. Ich habe keine Ahnung, wann ich Henri wiedersehen werde, und das macht mich total traurig.
Mein Handy gibt einen Nachrichtenton von sich, ich öffne den Chat. Henri hat mir geschrieben.

Ich vermisse dich jetzt schon  

Ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus und sofort schreibe ich ihr zurück.

Ich dich auch!

Ich lächele. Henri ist keine zwei Minuten weg und schon schreiben wir uns wieder.

Eigentlich will ich weiter mit meiner Freundin chatten, aber ich erinnere mich daran, dass Max noch Fotos von Henri und mir hat. Hoffentlich ist er nicht schon weg, er hat schließlich noch nicht meine Nummer! 

Panisch laufe ich über das ganze Gelände, bis ich Max schließlich zusammen mit einer jungen Frau an seiner Hütte auftreffe. 

»Max, hey! Kannst du mir noch die Fotos von gestern schicken?«, frage ich ihn noch bevor ich angekommen bin. 

»Klar, warte.« Er zieht das Handy aus der Hosentasche, tippt darauf herum und reicht es mir dann. Ich tippe meinen Namen und die Nummer ein, dann gebe ich es ihm zurück. 

»Okay, warte...« Wieder tippt er ein paarmal darauf herum, dann gibt mein Handy drei Töne hintereinander von sich. Es sind die Fotos. 

»Danke!« Ich umarme Max. Er erwidert es lächelnd. 

»Gerne. Wollen wir vielleicht später eine Gruppe machen? Mit Marlon, dir, Henri und mir?«, schlägt er vor. Ich nicke. 

»Superidee. Henri ist schon weg, aber ich habe ihre Nummer.«

»Schade, dann kann ich ihr ja gar nicht mehr Tschüss sagen. Ist das Outing denn gut gelaufen?«, will er wissen. 

»Ja! Also, nicht perfekt, aber ihre Eltern akzeptieren uns und sind total für unsere Beziehung.«, erzähle ich. Zumindest hat das auf mich so gewirkt. Keine Ahnung, was ihre Eltern wirklich von mir halten. 

»Das ist doch super. Das wird schon noch.« Die Frau neben Max nimmt ihm jetzt den Koffer ab, weil wir auf dem Hauptweg angekommen sind. 

»Ich muss jetzt leider gehen...« Max sieht mich traurig an. Ich lächele aufmunternd zurück. Auch wenn ich Max kaum kenne, wirkt er total sympathisch auf mich. Ich glaube, er würde sich total gut mit Jo verstehen. Als ich jetzt wieder an Jo denke, merke ich erst, wie sehr ich ihn vermisst habe. Henri hin und her, mein bester Freund ist mir auch unglaublich wichtig. 

Ich werfe einen Blick auf mein Handy. Es ist Freitag, morgen kommt Jo aus Amerika zurück. Ich bin gespannt, mit wie vielen Mädchen er da geflirtet hat, auch wenn ich glaube, dass er gegen mich nicht ankommt. Ich meine, ich habe eine Freundin. Wie cool ist das bitte? 

»Schade... Tschüss!« Wieder umarmen wir uns. »Ist Marlon denn noch da?«, frage ich noch. 

»Ja, der ist in der Hütte und packt noch ein paar Sachen. Wir fahren zusammen zurück.«, erklärt er und schwingt seinen Rucksack erneut über seine Schulter, weil er hinzufallen drohnt. 

»Okay.« Weil ich nicht weiß, ob ich einfach so in eine der Jungshütten stürmen soll, entscheide ich mich dazu, draußen zu warten. 

Es dauert keine fünf Minuten, bis Marlon vollgepackt rauskommt. 

»Charlie, hey! Was machst du hier?«, begrüßt er mich. 

»Ich wollte dir noch Tschüss sagen. Max meinte, du wärst hier.«

»Kannst du mir vielleicht kurz helfen?«, fragt er, voller Mühe, sein Gepäck über den Waldboden zu schleppen. 

Ich laufe auf ihn zu und nehme ihm seinen Schlafsack ab, der die ganze Zeit gefährlich den Boden schleift. 

The Summer Of Our Lives - Henri und CharlieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt