Rettung in letzter Minute

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In dieser Nacht wurde Eliza plötzlich wach. Irgendetwas hatte sie aufschrecken lassen. Sofort sah sie sich um. Alle schliefen, doch Rose Lager war leer. Eliza erschrak und sprang auf. Sie hatte plötzlich große Angst um ihre große Freundin und betete zu Gott, dass es nicht zu spät war. Sie eilt leise zu den Lagerräumen. Nach kurzer Zeit hatte sie die Männer entdeckt. Als sie gerade hinter ein paar Säcken ihren Posten beziehen wollte, bemerkte sie, dass sie nicht die Einzige war, die die Halunken im Visir hatte. Peter Woods, der Sohn des Kapitäns legte ihr die Hand auf den Mund bevor ihr Aufschrei sie verraten hätte. Er sah sie beschwörend an: "Ab hier übernehme ich, gleich ist der Spuk vorbei." Doch Eliza ließ sich kaum beruhigen. Da lag ihre beste Freundin, diesen Bestien hilflos ausgeliefert. Sie musste ihr doch helfen. Als sie dann auch noch sah, dass einer der Männer hämisch lachend seine Hose öffnete, um sich an seinem wehrlosen Opfer zu vergehen, gab es für Eliza kein halten mehr. "Neiiiiiiiiiiiinnnn!!", schallte es gellend durch den Lagerraum. Peter Woods konnte sie nur mühsam daran hindern sich auf den Peiniger zu stürzen. "Ergreift diese Halunken, bindet sie und sperrt sie in das finsterste Loch das wir an Bord haben", donnerte Peter Woods Stimme durch das Dunkel des Lagerraums. Die drei Männer waren so überrascht, dass sie keinerlei Widerstand leisteten. Eliza rannte sofort zu Rose, die immernoch betäubt am Boden lag. "Gottseidank ist dir nichts passiert.", stammelte Eliza und verbarg schluchzend ihr Gesicht an der Brust ihrer regungslosen Freundin.

Peter Woods trug Rose wieder zurück ins Frauenquartier, wo inzwischen auch die anderen Frauen wach waren und sie entsetzt anstarrten. "Sie schläft nur.", versuchte Peter Woods die Frauen zu beruhigen. "Dank Eliza konnten wir das Schlimmste gerade noch verhindern." Eliza sah Peter Woods irritiert an, doch er schüttelte kaum merklich den Kopf. "Frag nicht.", flüstert er kaum hörbar und sah sie dabei eindringlich fast flehend an. Nachdem er Rose auf ihr Lager gelegt hatte, verließ er ohne weitere Worte und ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen den Frauenbereich. Verwirrt sah Eliza ihm noch eine Weile nach, bevor sie sich um ihre Freundin kümmerte.

Die anderen Frauen waren bereits wieder schlafen gegangen und es kehrte wieder Ruhe an Bord ein. Sie saß immer noch an der Seite ihrer schlafenden Freundin und dachte über die Ereignisse der letzten Nacht nach. Insbesondere wie Peter Woods wie aus dem Nichts zur rechten Zeit am richtigen Ort auftauchen konnte und die Bedeutung seiner letzten Worte waren ihr sehr rätselhaft.

Während sie nachdachte drang ein leises Schluchzen durch Stille. Eliza versuchte die Quelle zu finden und wurde hinter einer Kleidertruhe fündig. Dort kauerte Ruby, ebenfalls eine Dienstmagd. Als sie Eliza sah, stammelte sie unter Tränen: "Ich......ich....bin......schuld......nur ich! Es.....es.....tut....mir....leid.....ich.... schäme ......mich soooo!" Eliza verstand zunächst nicht, was Ruby mit ihren Worten meinte. Leicht verwundert nahm sie Ruby in den Arm. "Was meinst damit? Niemand ist hier schuld außer den Tätern und die sind hinter Schloss und Riegel." "Aber wenn....." Wieder wurde Ruby von einem Heulkrampf geschüttelt. "Aber wenn....wäre ....ich nicht eingeschlafen ...dann ... dann ... wäre das alles nicht passiert." Ein weiterer Heulkrampf schüttelte sie. Jetzt verstand Eliza Rubys Verzweiflung. "Ruby, beruhige dich, es ist ja Gott sei's gedankt (und Dank Peter Woods fügte sie gedanklich noch hinzu) nichts schlimmes passiert. Alles ist noch gut gegangen und Rose ist unverletzt." Langsam ließ sich Ruby durch Eliza's tröstende Worte beruhigen. "Ich hoffe, Rose und du, ihr könnt mir irgendwann verzeihen.", flüsterte Ruby als wieder auf ihrem Lager lag. "Habe ich doch schon längst und Rose wird es ebenso tun.", lächelte Eliza sie an. "Ruhe dich jetzt aus und versuche noch ein wenig zu schlafen, Ruby" Eliza setzte sich wieder neben Rose. Sie würde ihr in nächster Zeit nicht mehr von der Seite weichen. Schlafen konnte sie eh nicht mehr dieser Nacht.

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{Hier was in eigener Sache: Wenn euch meine Geschichte gefällt, gebt doch mal bitte ein Feedback. Mir macht das schreiben gerade so Spass, dass die Kapitel immer länger werden. Danke fürs Lesen und Voten. Das nächste Kapitel ist schon in Arbeit.}
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Eliza - zwischen Schicksal und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt