Harry atmete einmal tief durch. Das würden sie klären müssen. Dringend. Aber erstmal wollte er George im Zug wissen.
"Auf geht's.", murmelte er, zog schnell seine Schuhe an und griff sich seine Jacke.
Anschließend ging er nochmal ins Wohnzimmer und gab Louis einen Kuss. Beim Aufrichten, sah er Stan ganz tief in die Augen. Und da wandte der dann doch lieber den Blick ab.
"Bin gleich wieder da. Tee ist in der Kanne in der Küche. Ihr könnt euch alle drei Tomatensuppe warm machen. Steht im Kühlschrank.", erklärte Harry niemand Bestimmtes, aber Oli schoss aus seinem Sessel hoch, um irgendwas tun zu können.
"Bis gleich.", kam es selbst von Stan zurück genuschelt, bevor Harry das Haus verließ.
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"Stan mag mich nicht...", murmelte George peinlich berührt.
"Ich denke, das ist eine maßlose Untertreibung und ich denke, er hat seine Gründe, nicht wahr?", fragte Harry, als sie im Auto saßen und sich durch den Verkehr schoben. Er würde bei der ersten Tube-Station parken. Da bekam man einen Parkplatz und man kam viel schneller zum Bahnhof, als wenn man mit dem Auto fuhr."Ich... Ich hab halt gehofft, dass wenn einfach alle neu anfangen...", murmelte George und sah betreten aus dem Fenster.
"Ich denke, das kannst du, gerade von Stan nicht erwarten. Er hat Louis beschützt und war für ihn da. So etwas prägt und dein Verhalten all die Jahre und ja nun Mal auch noch bis vor kurzem war, wie es war.", sprach Harry möglichst nüchtern. Das Gespräch mit Stan beschäftigte ihn sehr und im Grunde hatte er gerade nicht den Kopf dafür, das Ganze jetzt mit George nochmal durchzugehen."Aber ich will mich doch bessern."
"Dann beweis ihm das. Aber erwarte nicht, dass er dich mit offenen Armen empfängt."
"Kannst du mit ihm-"
"Nein. George, auch wenn dir das so vorkommen mag, ich bin absolut keine neutrale Person. Ich bin der verlängerte Arm von Louis. Und ich werde dessen Freund nicht davon abhalten, ihn zu schützen.", sprach er einfach, und dachte darüber nach, dass er dafür aber mal sowas von, mit Stan über sein Verhalten eben reden würde. Denn eine Sache hatte ihn da massiv gestört. Und nur weil Züge eben Abfahrtszeiten hatten, hatte er sich das so gefallen lassen. Wehe, der Zug hätte in diesem Fall eine Verspätung...George nickte nur betreten und saß da wie ein Häufchen Elend.
"Du wirst Louis nicht ohne Stan haben können. Wenn du Kontakt zu ihm willst, leb mit Stan.", fasste Harry knapp zusammen.
"Passt dir das?", traute sich George dann doch zu fragen.
"Was?"
"Dass die so zusammen kleben?"
"Ja. Das passt mir sehr gut."
"Wieso?"
"Weil Louis nicht da wäre, wo er ist, ohne Stan. Die sind sich gegenseitig unglaublich wichtig. Mit Oli auch. Aber Louis und Stan zusammen sind nochmal eine Schippe drauf. Ich bin sehr froh, dass Stan immer für ihn da ist und auf ihn achtet."
"Aber als... Partner -"
"Liegt mir das Wohlergehen meines Liebsten am Herzen. Und für Louis ist Stan da eben wichtig. Sehr wichtig."
"Wird man da nicht eifersüchtig?"
"Wieso sollte ich? Ich habe etwas mit Louis, was Stan nicht haben kann und er hat etwas mit Louis, was ich nicht haben kann. Ich sehe da keinen Grund für eine Eifersucht."
"Das ist schon krass...", murmelte George und traute sich nach wie vor nicht, zu Harry zu gucken.
"Was jetzt?"
"Wenn meine Freundin so eng mit einem anderen Kerl wäre, fände ich das glaub ich nicht so toll."
"Ich wünsche dir gerade wirklich, dass wir dieses Gespräch nicht führen, weil du Zwietracht säen möchtest, sondern einfach nur als Austausch unterschiedlicher Meinungen.", sprach Harry und parkte das Auto. Sah George nun direkt an, der unter seinem Blick zusammen schrumpfte."Sollte Ersteres der Fall sein: das bringt dir absolut gar nichts, außer, dass ich Stans Position mehr und mehr teilen würde.", erklärte Harry klar und deutlich und stieg aus dem Wagen
Nochmal tief durchatmend folgte George seinem Beispiel.
"Das war so nicht gemeint...", stammelte er dann.
"Die Prioritäten aller, die du jetzt kennengelernt hast, liegen bei Louis. Der eine zeigt dir das deutlicher, der andere vielleicht etwas weniger deutlich. Aber es ist bei allen das Gleiche. Und solltest du irgendwas machen, was Louis schadet, dann hast du jetzt nicht nur Stan und Oli zwischen euch stehen, sondern auch mich, Liam und Niall. Aber in all seiner Wut, würde ich Stan die erste Reihe gönnen."
George nickte knapp. Traute sich jetzt wohl nicht mehr unbedingt etwas zu sagen.Harry nahm ihm eine der Taschen ab und gemeinsam traten sie die Stufen zur Tube hinab.
"Vielleicht sollte ich dann doch besser wo anders hin gehen... Trotzdem weg aus Doncaster, aber nicht nach London..."
"Das ist deine Entscheidung. Wenn du willst, dass hier alle die ganzen Jahre vergessen und dich als unbeschriebenes Blatt mit offenen Armen empfangen: Das wird es nicht geben."
"Ich denke drüber nach."
"Tu das."Sie schwiegen, bis sie schließlich am richtigen Gleis standen. Der Zug stand bereit und würde in 15 Minuten fahrplanmäßig abfahren.
George blickte nun doch unsicher zu Harry. Der den Blick neutral erwiderte.
Es war offensichtlich, dass der Jüngere irgendwas sagen wollte, aber nicht so richtig wusste, was und wie.
George taxierte einen Moment den Zug, bevor er nochmal tief durchatmete und dann erklärte: "Ich habe viel Mist mit ihm gemacht. Und vermutlich gibt es dafür keine Rechtfertigung oder irgendwas. Für mich war das damals normal. Meine Eltern haben das auch gemacht. Es war.. es gehörte dazu. Wenn in der Schule über gutes Verhalten gesprochen wurde, hatte das für mich nichts damit zu tun. Weil Louis ja mein Bruder war und damit bin ich eben umgegangen, wie ich das von Zuhause gewohnt war... Aber ich hätte ihm das Auto nicht schicken müssen zu Weihnachten und ich hätte nicht herkommen müssen, wo ich genau wusste, dass man mir feindselig begegnen würde. Und ich habs trotzdem gemacht. Vielleicht sollte man das zumindest im Hinterkopf behalten .."
"Tue ich. Aber versteh bitte, dass alle Hinterköpfe eben auch voll sind mit vielen anderen Dingen, die nicht für dich sprechen. Wenn du dich für London entscheidest, kann ich dir versprechen, dass ich einem Kontakt, sofern von Louis gewünscht, nicht im Weg stehe. Aber das entscheidet Louis. Klar?"
"Ja... Tschüss Harry und.. danke."
"Bitte George. Sollte zu Hause irgendwas sein, melde dich. Eine Hilfe suchende Hand schlage ich nicht aus, solange sie mir keinen Grund dafür gibt. Klar?"
"Danke. Tschüss Harry.", murmelte George und sie umarmten sich sehr kurz, bevor George seine Sachen nahm und in den Zug stieg."Tschüss George."
Da geht er hin. Oder fährt.
Und, was sagen wir dazu?
Bis dann. Viele Grüße ^_^Ha! 44 Minuten für das Kapitel. Ich werde wieder schneller. Tschuldigung. Für euch vollkommen irrelevant. Aber für mich ist das immer spannend 😅

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BDSM (Larry) 2 - wird fortgeführt auf Storyban
FanfictionDer zweite Teil von BDSM. Louis und Harry haben sich beide aufeinander eingelassen und führen ihre Beziehung mit allem, was dazu gehört. Die Story musste hier leider abgebrochen werden, wird aber auf Storybank fortgeführt.