"Trotzdem bin ich kein... Hm.. keine Ahnung.. aber jemanden laufen und dann noch vor der Tür sitzen zu lassen... Sowas macht man nicht.", Brummte Louis dennoch und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.
"Ich habe dich zweimal aufgefordert ruhig zu sein. Du hast nicht gehört. Unter normalen Umständen hätte ich dich nicht laufen gelassen.", Sprach Harry einfach, während Louis sich im Flur die Schuhe auszog.
"Tee?", Fragte Harry dann.
"Ich brauche was Stärkeres...", Murrte Louis.
Harry zog eine Augenbraue hoch."Wie bitte?"
"Ich meine Kakao. Was mit Zucker. Bitte?"
"Na schön. In der Zwischenzeit setzt du dich ins Wohnzimmer und überlegst nochmal, wie genau du mich vernünftig nach meiner Haltung befragen könntest."
"Ja, Sir.", Machte Louis und ging in den angewiesenen Raum.-
Als Harry dazu kam, steckte Louis halb unter einer Kuscheldecke, saß aber aufrecht und starrte gedankenverloren zu seinen beiden roten Ferraris.
"Also?", Fragte Harry und stellte eine noch leicht dämpfende Tasse vor Louis auf den Tisch.
"Ich verstehe nicht, wie du dich mit so einem... Menschen.. an einen Tisch setzen und seelenruhig diskutieren kannst... Ich meine... Dir ist Sicherheit und Gesundheit und so ein Krams so wichtig und diesem Stephen nicht. Das ist so... Ich verstehe es nicht.", Versuchte Louis sich zu erklären, auch wenn ihm zwischenzeitlich die Worte gefehlt hatten.
"Ja. Du hast Recht -"
"Hä? Ich will nicht Recht haben. Ich will es verstehen."
"Solltest du mich noch einmal unterbrechen -"
"Du kannst mich nicht laufen lassen. Wir sind ja schon da.", Sprach Louis triumphierend, bis ihm klar war, dass er für seine Aussage Harry unterbrochen hatte. Oops.-
Louis keuchte und schwitzte und war völlig fertig.
"So. Jetzt solltest du mir wohl endlich zuhören können? Oder sprinten wir nochmal?"
"Nein... Sir... Hab.. verstanden..."
"Na also. Geht doch.", Grinste Harry zufrieden.Sie standen beim Waldparkplatz. Er hatte Louis mehrfach die Straße auf und ab rennen lassen. Jetzt war Ruhe, Mal abgesehen von dessen Atmung. Und einer Eule. Der Kakao wäre dann halt gleich sehr sehr sehr gut abgekühlt beim Trinken...
"Also. Wieso ich mich mit Stephen zusammen setze... Nun... Zum einen muss man unterscheiden, was das Problem ist. Geht's um die Praktiken? Wie er Leon vorführt, wie er ihn benutzt und benutzen lässt oder auch ihm hat die Haare schneiden lassen?"
"... auch...", Kams von Louis gekeucht.
"Leon könnte theoretisch zu jeder Zeit abbrechen. Stephen hasst Knebel aller Art. Was wäre deine Reaktion, wenn du beim Friseur sitzt, gehst von Spitzen schneiden aus und hörst plötzlich einen Rasierapparat? Du würdest dich umdrehen. Wenn Leon gewollt hätte, hätte er abbrechen können."
"Wirklich?.. Ist er nicht... Schon.. völlig.. abhängig?"
"Unter dem Aspekt betrachtet: Gilt nicht das Gleiche für dich?"
"Äh... Aber du nutzt es nicht aus?"
"Das ist korrekt. BDSM braucht Vertrauen. Gegenseitig. Ich muss mich drauf verlassen können, dass du mir sagst, wenn du etwas nicht willst oder dir etwas zu viel wird. Und zwar rechtzeitig. Wenn du hingegen etwas hinnimmst und mitmachst, muss ich davon ausgehen können, dass du es möchtest. Sonst funktioniert es nicht."
"Aber Stephen.. dem ist Leon doch egal..."
"Wieso?"
"Wie? Wieso?"
"Wieso glaubst du das? Was hat dich darauf schließen lassen?"
"Äh... Ihr habt gesagt, dass er immer wieder neue hat und Leon meinte, er kann nicht mehr ohne ihn... Und..."
Tja.. Louis überlegte.. und? Das Schuhe lecken lassen? Die Art, wie Stephen geredet hatte.. vieles hatte Louis abgeschreckt. Aber das war seine Grenze. Vielleicht war es auch einfach nicht Leons?"Ich sehe, du bemerkst das Problem. Besonders bei fremden Beziehungen sind wir alle sehr schnell dabei zu interpretieren. Und zwar entsprechend des Bildes, was wir haben. Eine selsbterfüllende Prophezeiung, wenn du so willst."
"Aber er war... So unsympathisch."
"Das mag sein. Das heißt aber nicht, dass er der Teufel persönlich ist."
"Wenn er jemanden bewusst von sich abhängig macht und dann einfach weitergibt, wenn er irgendwie langweilig für ihn wird.... Dann ist es sehr böse."
"In dem Punkt stimme ich dir zu."
"Oh echt?*
"Ja. Wenn es so ist. Aber ich bin mir eben nicht sicher, ob es so ist. Ich tendiere dahin, dass es zu seiner Selbstinszenierung dazu gehört. Es scheint mir teils ein wenig weit hergeholt, wie er spricht. Tatsache ist, dass ich keinen der Jungs danach Mal wieder gesehen habe. Die Szene ist nicht riesig. Normalerweise laufen einem alle früher oder später Mal über den Weg. Die Tatsache, dass es mit seinen ehemaligen Spielzeugen nicht so ist, hat die Gerüchte angekurbelt und Stephen hat sie gefüttert."
"Naja, aber wo sind denn die dann?"
"Ich weiß es nicht. Stephen steht auf harte Sachen und er bricht Menschen auf dem Weg dorthin ein Stück weit. Letztlich weil sie ihm unwissend ihre Erlaubnis geben. Die Gefahr besteht immer, wenn es in einer Beziehung eine unterschiedliche Verteilung gibt. Längst nicht nur bei BDSM mit der Macht. Guck dir Paare an, bei denen die Verteilung von finanziellen Ressourcen sehr verschieden ausgeprägt ist. Oder Ansehen. Oder oder oder. Selbst bei Gefühlen ist das so. Es gibt so viele verschiedene emotionale Abhängigkeiten. Du kannst nie wissen, ob der unterlegene Part nicht über seine Grenzen hinaus geht, um etwas zu bekommen oder auch etwas abzuwenden oder den Ist-Zustand aufrecht zu erhalten."
"Leon würde sich alles gefallen lassen,... weil er Stephen will.", Murmelte Louis, dessen Atmung sich langsam beruhigte."Ja."
"Dabei verliert er sich selbst völlig aus den Augen.. möglichweise.. wissen wir ja nicht .. aber er macht sich auf jedenfall völlig abhängig... Und das ist nicht gut.. denn jemandem wie Stephen sollte man nicht sein Leben geben, wenn der nur Spaß will."
"Ganz genau.", Nickte Harry.
"Aber er hat es auf genau solche Typen abgesehen, die... Dazu neigen sich herzugeben."
"Ja. Sie entsprechen absolut seinem Beuteschema."
"Weil es ihm genau darum geht. Absolute Macht über jemanden zu haben.", Überlegte Louis.
"Ein Reiz, den ich nicht verstehe. Aber ja. Bei der Kombination aus Stephen und sehr feinfühligen Menschen dreht sich mir daher der Magen um. Ich persönlich finde das für keine der beiden Seiten gesund. Aber sie sind erwachsen und halten sich an die Regeln. Was will man also tun? Außer eben argumentieren?"
"Hilfe anbieten? Dem Sub?"
"Würde er diese annehmen? Du kannst nur Leuten helfen, die Hilfe wollen. Stell dir vor, von uns würde jemand eine winzige Sequenz mitbekommen und dir dann Hilfe anbieten, weil es für ihn nicht okay wäre, so behandelt zu werden."
"Dann kann man nichts machen?"
"Was soll ich tun? Für jeden Sub von Stephen ein Sparkonto einrichten? Ich gebe allen bei der ersten Begegnung meine Karte und biete ein kostenfreies medizinische Diagnose an. Auch Stephen sage ich, dass er jeden seiner Subs bringen darf. Bisher ist keiner aufgetaucht."
"Aber vielleicht trauen sie sich ja auch nicht?"
"Und was soll ich nun tun? Einen entführen?"
"Äh..."
"Ich würde jedem eine helfende Hand anbieten. Jederzeit. Solange es aber einvernehmlich ist, kann ich nicht mehr tun, außer Stephen meine Sicht näher bringen. Er geht mit seinen Subs in Clubs. Er zeigt sich. Grundsätzlich ist das ein besseres Zeichen, als wenn jemand so drauf ist und niemand Außenstehenden etwas mitbekommen lässt."
"Aber er geht nur aus, damit er seine Show abziehen kann."
"Das könnte er auch, würde er privat haufenweise Leute einladen und Leon freigeben."
"Oh...", Machte Louis mit großen Kulleraugen.
"Wenn es dich beruhigt: wir können Stephen hierher einladen. Und du sprichst mit ihm?"
"Aber du lässt mich nicht mit dem allein?"
"Niemals."Hi. Mir ist was ganz doll doofes passiert. Das Kapitel war gestern Abend fertig.. und ich hab mich gewundert, dass keiner liest... Und heute morgen sehe ich: ich hab vergessen es zu veröffentlichen.. ich glaube, das ist mir noch nie passiert...
Äh... Ja...
Was sagt ihr zum Inhalt?
Versteht ihr Harry?
Ein Treffen im privaten Rahmen.. gute Idee?
Bis dann.
Viele Grüße ^_^

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BDSM (Larry) 2 - wird fortgeführt auf Storyban
FanfictionDer zweite Teil von BDSM. Louis und Harry haben sich beide aufeinander eingelassen und führen ihre Beziehung mit allem, was dazu gehört. Die Story musste hier leider abgebrochen werden, wird aber auf Storybank fortgeführt.