When It Is All Over - Larry Stylinson

Kapitel 40

L O U I S

Ich bin verdammt nervös.

Was trägt man zu einem Date, das im eigentlichen Sinne kein Date ist?

Wie begrüßt man ein Date, das eigentlich nur ein Freund sein soll?

All die Fragen schwirren in meinem Hirn umher, als ich meinen Koffer durchforste. Ich erinnere mich unwillkürlich an mein erstes Date mit Harry. Wann immer wir ausgingen, mochte er es genauso casual wie bei unserem ersten Date. Mein Outfit war simpel, der Ort ebenso.

Aber das ist kein Date und nicht mit Harry.

Grinchwitheveryinch schickt mir die Adresse. Ich schicke Levi meinen Standort, da er schließlich auch derjenige war, der mich auf die App gebracht hat und man niemals zu voller Sicherheit weiß, ob da ein Mörder oder Brad Pitt auftauchen wird.

Ich entscheide mich dazu, einen dicken, dunkelgrünen Hoodie anzuziehen, da es mittlerweile Ende November ist, und eine schwarze Jeans dazu. Meine Haare bleiben unberührt, schließlich habe ich im Auto wenig Möglichkeit, sie zu stylen, und sie liegen daher, wie sie fallen. Gegen vierzehn Uhr mache ich mich auf den Weg zu der Adresse.

Die Fahrt ist von Nervosität gefüllt und ich versuche, möglich positiv zu denken. Mit ihm konnte ich gut über die Plattform schreiben, er hat mich auf eine Weise verstanden, die außergewöhnlich ist und wenn sich herausstellt, dass es nun wirklich er ist, wird nichts schief gehen.

Ich frage mich, wie ich ihn erkennen soll. Ich habe kein Gesicht vor meinen Augen, lediglich seinen stahlharten Körper, und dann wird mir klar, wie naiv ich eigentlich bin... mich mit jemandem zu treffen, dessen Gesicht ich nicht einmal kenne.

Als ich an der Location ankomme, werde ich mit grüner Wiese begrüßt. Überall wo ich nur hinschauen kann, sehe ich grün und es ist wundervoll. Nicht weit von dem Ort entfernt, wo ich mein Auto abstelle, ist eine Decke ausgebreitet. Darauf liegen Schüsseln mit Früchten, Orangensaft und Sekt und ein Buch.

So schön es auch ist, erweckt der Anblick den Instinkt, abzuhauen. Es sieht nach einem Date aus, das wie für Harry und mich gemacht wäre und es mit einem Mann zu genießen, der nicht er ist, fühlt sich wie ein Betrug an.

Dennoch steige ich aus und spüre, wie meine Knie leicht zittern. Mein Blick schweift über die grüne Wiese, und ich kann die Aufregung förmlich in der Luft spüren. Das Setting wirkt idyllisch und sorgfältig vorbereitet. Der Hoodie, den ich gewählt habe, fühlt sich plötzlich viel zu warm an, aber ich entscheide mich, ihn nicht auszuziehen.

Weit und breit ist niemand zu sehen, was mich nur noch nervöser macht. Ich lasse mich auf der Decke nieder.

Ein plötzliches Räuspern lässt mich herumfahren. Mein Magen dreht sich einmal um sich selbst.

Harry.

Seine grünen Augen funkeln im Sonnenlicht, als er auf mich zukommt. In seiner Hand hält er einen Strauß Blumen. Er kommt auf mich zu und bleibt nur wenige Zentimeter vor der Decke stehen.

Ich kann nicht glauben, dass er es ist. Für einen Moment rede ich mir ein, dass Levi ihm gesagt hat, dass ich hier bin und er all das eingefädelt hat, doch dafür kennen Levi und er sich nicht gut genug. Ich schlucke hart, als ich zu ihm aufsehe.

„Hey", wispert er und aus seiner Stimme lässt sich entnehmen, dass er mindestens genauso nervös ist, wie ich es in diesem Moment bin. Er hält mir eine Hand hin und bedeutet mir, mich von ihm hochheben zu lassen.

Mit kurzem Zögern ergreife ich sie schließlich. „Was machst du hier?"

Er hat all das ganz offensichtlich geplant. Gerade sein Outfit, ein elegantes schwarzes Hemd und eine weiße Jeans, deuten auf ein Date hin. „Meine letzte Chance nutzen. Ich weiß, wie verdreht wir sind und dass wir beide Fehler gemacht haben, aber wann immer ich dich ansehe... ich weiß, dass du es einfach bist." Er überreicht mir den Blumenstrauß. „Ich bin dir eine Erklärung schuldig, also bitte, gib mir die Zeit."