Kapitel 36: Auf dem Weg zu einem Spektakel

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Schnell beendete Akrabitz ihren Trank, füllte diesen wieder in eine Flasche und steckte diese in eine der Taschen ihres bunten Kleides.

„Kommt Kinder! Es geht los!", rief sie, während sie uns aus der Hütte scheuchte.

„Was geht gleich los?", fragte mich Hendrík, während wir aus der Tür geschubst wurden. Ich zuckte als Antwort mit den Schultern.

Während wir nun durch das Dorf liefen, fiel mir auf, wie leicht sich meine Füße anfühlten. Fast sogar gesündere, als sie vor meinem Fall waren. Akrabitz hatte mir nun auch neue Schuhe gegeben, die engen Ballerinas der Zofenuniform hatten das Laufen nicht wirklich leichter gemacht und nun stolzierte ich in bequemen Schuhen aus weichem Fell herum.

Wir kamen wieder an einigen Bewohnern des Dorfes vorbei. Sie alle grüßten uns wieder so freundlich, wie sie es auch taten, als wir das Dorf betreten hatten. Wobei sie aber besonders respektvoll vor Akrabitz wirkten. Dieses Mal liefen wir auch alle in die selbe Richtung. Was immer also gleich stattfand, es musste ein großes Spektakel sein. Eines, welches die Bewohner des Dorfes sehr zu erwarten schienen, da sie alle sehr glücklich gestimmt wirkten.

Dies fiel wohl auch Hendrík auf, denn ohne jegliche Hemmungen fragte er plötzlich:"Akrabitz, heult ihr eigentlich nur physische Wunden?"

Akrabitz schien zu wissen, worauf genau er die Frage bezog. Mit zischender Stimme erklärte sie:"Unser Dorf ist glücklich, weil wir großen Grund zum Glücklichsein haben! Was du anspielst Junge, würde ich niemals irgendwem antun!"

„Was genau?", hakte ich nach. Ich hatte keinen Schimmer, worüber sie redeten.

Hendrík wollte mir auch sofort antworten: „Dro-"

Aber Akrabitz unterbrach im, bevor er noch das Wort beenden konnte: „Nichts Kindchen, nichts!"

Was mich nur noch mehr verwirrte. Und sauer machte. Vor allem da Hendrík nun in sich hinein kicherte und dabei besonders über mich zu lachen schien.

Schließlich kamen wir an unserem Ziel an. Wir waren nun an einen großen freien Platz, in der Mitte des Dorfes. Auf einer grünen Wiese, umzingelt von weiteren hölzernen Hütten, stand zentral ein riesiger Feuerplatz, umzingelt von wahrscheinlich jedem Menschen, welcher in diesem Dorf lebte. Ein Feuer war außerdem noch nicht an, nur ein riesiger Turm aus Ästen war darauf. Und in einem Kreis darum waren viele Baumstumpfe, auf welchen manche auch schon saßen. Das Dorf schien irgendetwas zu feiern, nicht nur waren einige Dekorationen, wie Girlanden von Hütte zu Hütte, aufgebaut, auch entdeckte ich auf einem riesigen Tisch etwas weiter hinten ein enormes Büffet, welches viele der Kinder schon mit großen Augen bestaunten.

Akrabitz lief plötzlich vor uns, genau auf die Mitte des Platzes los. Wir blieben stehen und beobachteten, wie alle Menschen ruhiger wurden, desto näher sich Akrabitz dem Haufen aus Ästen näherte. Alle schauten gespannt zu ihr, bis sie schließlich vor der Feuerstelle stand und aus der Tasche in ihrem Kleid die kleine Flasche wieder herausholte. Sie spritzte die komplette Flüssigkeit hinein, brabbelte ein paar unverständliche Worte und mit einem Mal ging der komplette Haufen in Feuerflamen auf! Nein, nicht nur gewöhnlichen Feuerflammen! Bunten Feuerflamen!

Alle Bewohner klatschten und auch ich und Hendrík taten es, wobei wir am erstauntesten von allen waren.

„Lasst das Fest nun beginnen!", rief Akrabitz, worauf die Menschen nur noch mehr jubelten.

Amolien's Geheimnisse: Kampf um den ThronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt