Kapitel 9: Träume

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Da ich mein Bett nicht verlassen durfte, versuchte ich wieder zu schlafen, um die Zeit schneller umgehen zu lassen und wenige Minuten später, schloss ich auch schon meine Augen.

Ich träumte.

Ich saß auf einer Wiese aus Wolken und überall waren Schneeglöckchen. Ich legte mich in das Gras aus Watte gleichen Wolken und atmete die frische Luft ein. So frische Luft hatte ich noch nie gerochen.

Plötzlich hörte ich Gesang. Eine himmlische, ruhige Stimme, die mit ihren engelsgleichen Klängen mich zu ihr rief.

Ich folgte dem Gesang und sah plötzlich Casandra in einem riesigen, wunderschönen, weißem Kleid vor mir sitzen. Sie war diejenige die sang, also setzte ich mich zu ihr.

Plötzlich hörte sie auf zu singen und nahm mich in ihren Arm. Sie flüsterte in mein Ohr:

„Ich werde nie wieder kommen. Dass weißt du. Doch ich werde dich in deinem Herzen begleiten und beschützen. Ich kann nicht lang reden. Vater ist nicht der, für den du ihn hälst. Er ist böse. Wenn Amadeus auf den Thron kommt, ist dass das Ende für Amolien! Du musst in die Geheime Bibliothek! Dort stehen alle antworten."

Nach ihren letzten Worten verschwand sie plötzlich und die ganze Umgebung mit ihr. Der Traum war zu Ende.

Ich wachte auf.

Ich lag jedoch nicht mehr in meinem Bett, in meinem Zimmer. Sondern in einem schwarzen Raum.

Ich war auf einer kalten Platte aus Eisen gefesselt und konnte mich nicht bewegen. Mein Herz pochte vor Angst so schnell wie noch nie.

Ich rief um Hilfe, hörte aber abgesehen von meinem Echo nichts. Doch dann, plötzlich, ein enttäuschendes Schnaufen.

Im selben Moment schlief ich wieder ein und wachte einige Sekunden später wieder in meinem Bett auf.

War es nur ein Traum? Ich wusste es nicht, aber ich wollte an dieses angsterfüllendes Geschehen nicht mehr denken. Die Erinnerung daran brachte mein Herz nur wieder zum rasen.

Im gleichen Augenblick betrat Amadeus mein Zimmer.

Er trug, anders als sonst, eine königliche Uniform und seine sonst zerzausten, braunen Haare, waren ordentlich zur Seite gefallen und ... er hatte einen Scheitel!

Er sah aus wie Vater, nur in Mini und freundlicher mit seinem gewöhnlichen, breiten Lächeln.

Anders als sonst, wo er wie ein Floh hin und her hüpfte, stolzierte er mit gradem Rücken und erhobenen Kinn zu mir.

„Sei gegrüßt, Schwester." brachte er mit ernster Stimme heraus.
„Vater!? Habt ihr einen trank getrunken, der euch aussehen lässt, wie mein Bruder?" scherzte ich.

„Lilith bitte. Ich bin nicht für diese Albernheiten zu haben. Werd erwachsen." gab er zurück.

Irgendetwas stimmte nicht mit meinem Bruder und ich musste herausfinden was.

„Amadeus, bitte sag, dass das ein Scherz ist!" flehte ich ihn an.
„Nah gut, ja. Ich wollte dich reinlegen.", lachte er, „Es ist viel passiert, während du geschlafen hattest. Wir werden nun darauf vorbereitet zu regieren und deswegen muss ich so rumlaufen und so komisch reden. Sobald du wieder auf den Beinen bist, wird es dir genauso ergehen. In solchen Momenten währe ich gern Johntimo."

Das war zu viel Information auf einmal für mich. Ich erinnerte mich wieder an meinen Traum.

„Ich glaube, Casandra lebt.", sagte ich.

„Aber, wir beide hatten doch den Traum und ... und Vater sagt-"

„Was interessiert mich was Vater sagt?!", unterbrach ich ihn,"Ich hatte wieder einen Traum und Casandra war da! Sie sagte, dass sie nie wieder kommen würde und dass Vater-"

Nun wurde ich von Amadeus unterbrochen:"Lilith, ich würde dir gern glaube, aber wenn sie sagt, dass sie nie wieder zurück kommt, heißt das doch Tod. Träume sind Träume und entsprechen nicht der Realität. Sag mir Bescheid wenn du wieder bei Sinnen bist!"

Dass waren seine letzten Worte und er verließ mein Zimmer.
Casandras Tod musste ihn sehr mitgenommen haben. Ihr angeblicher Tod. Oder hatte Amadeus doch recht?

Ich musste überlegen, doch dann fielen mir Mutters Handschuhe wieder ein. Ich rief eine Zofe.

„Was kann ich für euch tun, Prinzessin?", fragte sie.

„Wo sind Mutters Handschuhe!?"

Amolien's Geheimnisse: Kampf um den ThronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt