Kapitel 13: Streitigkeiten

15 4 7
                                    

Nachdem Hendrík mich entführt hatte, setzten wir uns beide hin und unterhielten uns noch etwas.

Dafür dass er mich hasste war er ein äußert guter Gesprächspartner. Außerdem schienen uns die selben Dinge zu gefallen, wie als Lieblingsfarbe Himmelblau und das Gericht, welches er immer am liebsten zubereitet hatte, war auch die Speise, welche Casandra und ich am liebsten zu uns nahmen.

„Genug geredet, Prinzessin!"

„Ihr müsst mich nicht."

„Schweigt!"

Was bildete sich dieser Trottel ein! Ich entschied mich allerdings nicht mit ihm zu streiten und hörte ihm zu.

„Also ihr behauptet, dass euer eigener Vater euch töten möchte?"

„Genau."

„Und eine gewisse geheime Bibliothek wäre eure Rettung."

„So sagte ich."

„Dorthin werdet ihr es allerdings niemals schaffen."

„Warum glaubt ihr das?"

„Wachen. Überall. In den letzten Tagen sind es immer mehr geworden. Allein schafft ihr es nicht einmal bis zum Ausgang.", spottete Hendrík.

„Dann helft mir!"

„Niemals."

„Warum nicht?"

„Ich kann euch nicht leiden. Außerdem seid ihr die hässlichste Prinzessin, die ich je gesehen habe!"

Das ging zu weit! Auch wenn mir mein Aussehen ziemlich egal war, so redete niemand mit mir, ob Prinzessin oder nicht! Allerdings kam mir dadurch eine kleine Idee auf!

Sofort drehte ich mich von ihm um und begann fürchterlich zu weinen. Es war überraschend einfach. In letzter Zeit war so viel schlimmes passiert, da reichte ein Gedanke und schon fühlte ich mich elend.

„Prin- Prinzessin, ich... so meinte ich das nicht, es tut mir leid! Verzeiht mir!"

„Wir könnte ich!", schluchzte ich.

„Mein Leben lang hat mein Vater mich vor dem Volk versteckt, was glaubt ihr warum?", schluchzte ich.

„Um euch zu schützen?"

„Nein, weil er mir jeden Tag sagte, wie hässlich ich doch sei! Und er hat Recht! Wisst ihr nicht, wie sehr es eine Frau verletzt diesen Satz zu hören! Ich bin hässlich... äußerst hässlich...", log ich. Mein Vater hatte mir nie gesagt, dass ich hässlich war und dies war ganz bestimmt nicht der Grund weswegen er mich und meine Geschwister versteckt hatte. Aber es funktionierte.

„Nein, ich wollte nur etwas gemeines sagen, doch es stimmt nicht! Ihr seid wahrlich die schönste Frau, die ich je gesehen habe."

„Wirklich!", spielte ich weiter, während ich mich wieder zu ihm umdrehte.

„Ja.", sagte er.

„Was gefällt euch denn an mir?". Mit dieser Frage wollte ich ihn eigentlich nur etwas necken.

„Euer Haar. Es ist so wunderschön weiß und sieht aus als wäre es aus tausenden funkelnden Fäden. Eure Haut ist so hell, eure Augen sehen aus wie Schokolade und es reicht dass ihr in einem Raum steht, um ihn gleich tausend Mal schöner zu machen! Verzeiht ihr mir nun?"

Er war gut. Ziemlich gut. Und ich hatte ihn nun auch genau dort, wo ich ihn haben wollte!

Sofort wischte ich mir die Tränen weg und sprach wieder mit normaler Stimme:"Nur wenn ihr mich zur geheimen Bibliothek führt!"

Sein Mund blieb offen. Auch wenn er endlich zustimmte, so etwas hatte er wohl nicht erwartet.

Amolien's Geheimnisse: Kampf um den ThronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt