Amolien's Geheimnisse: Kampf um den Thron

Kapitel 15: Flucht

Der Knall kam von der Tür aus, denn die Wachen schienen sich dagegen zu werfen, um sie zu öffnen.

„Was sollen wir tun?", rief ich zitternd.

„Kommt mit!", rief Hendrík, fasste mich an der Hand und zog mich mit sich. Wir versteckten uns zwischen den Regalen, während die Wachen hineingestürmt kamen. Überall um uns herum konnte man Schritte hörten. Ich hatte solche Angst.

„Was sollen wir tun, was sollen wir tun, was sollen wir nur tun?", flüsterte ich verzweifelt.

„Reißt euch zusammen und seid nicht so ein Weichei!", befahl mir Hendrík.

Ich wusste noch immer nicht, woher er sich den Mut nahm, so mit mir zu reden. Wahrscheinlich hatte er es beim ersten Mal nur versehentlich getan und da ich nie etwas dagegen tat, gewöhnte er sich schon daran und führte es fort. Trotzdem war es noch immer unhöflich.

Doch plötzlich kam mir ein Gedanke. Ein Gedanke, der sich wie eine vergessene Erinnerung anfühlte, welche in diesem Moment plötzlich wieder auftauchte.

Sofort drehte ich mich um und lief auf eine Wand zu.

„Prinzessin, wo wollt ihr hin!?", rief mir Hendrík flüsternd hinterher. Aber ich hörte nicht auf ihn. Das einzige, was ich tat, war auf eine bestimmte Stelle auf der Wand zu drücken, darauf auf eine weitere und eine weitere, bis es schließlich funktionierte und sich die Wand öffnete.

Hendrík bleib der Mund wieder offen.

„Komm mit!", rief ich und sofort liefen wir hinein. Sobald wir in dem mysteriösen Gang waren, schloss sich die Tür auch wieder und wir beide irrten weiter hinein. Es gab nur einen Weg, keine Abbiegungen. Dies war allerdings auch so besser für uns. So konnten wir uns nicht verlaufen.

„Seid ihr oft hier?", fragte mich Hendrík.

„Nein, das ist das erste Mal."

„Woher wusstet ihr dann von diesem geheimen Gang?"

„Ich wusste es in diesem Moment einfach."

„Gibt es noch mehr solcher Gänge im Schloss?"

„Vielleicht, nicht dass ich wüsste."

„Und gehen wir nun endlich in eure Bibliothek?"

„Jetzt hört endlich auf mit den Fragen! Ich weiß es nicht!"

Nach einer Weile kamen wir am Ende des Ganges an. Man konnte nur schwer etwas erkennen, da kaum Licht hier drinnen war, doch trotzdem sahen wir, dass es hier nicht weiter ging.

„Eine Sackgasse?", fragte Hendrík.

„Was sollen wir jetzt nur tun?"