Amolien's Geheimnisse: Kampf um den Thron

Kapitel 4: Gute Geschichten

Ich stürmte in mein Zimmer und nahm mir ein Kissen, dass auf einem Sessel in der Ecke lag. Ich betrachtete es und kurze Zeit später hielt ich es mir ins Gesicht und schrie hinein.

Leider war mein Schrei trotzdem noch laut genug, sodass Amadeus in mein Zimmer kam und mich fragte, was los sei. Ich erzählte ihm alles. Ich war zwar 17 Jahre alt und er 5 Jahre jünger, jedoch verstanden wir uns blendend.

"Am liebsten würde ich Vater in's Gesicht treten!" Sagte er und brachte mich dadurch zum Lachen. Ich wusste, dass das nur ein Scherz war, denn er würde sich nicht einmal trauen Vater das Wort Treten zu sagen.

Wir unterhielten uns noch eine Weile, bis er zu mir sagte:"Erzähl mir eine Geschichte! Genau wie Mutter es immer tat!"

Ich verstummte.
Konnte ich dass überhaupt?

Ich fing einfach an zu erzählen:"Es war einmal, ein kleiner Prinz in einem wunderschönen Königreich. Er erlebte die größten Abenteuer, wie am 9. November! Er wachte morgens auf und dachte es wäre ein normaler Tag, doch plötzlich lag ein Drache neben seinem Bett! Er schaute ihn verwundert an und überlegte wo er wohl herkam, bis der Drache aufwachte und sich fragte wo er sei, ..." Ich erzählte einfach, was mir in den Sinn kam.

Nach dem 2. oder 3. Abenteuer des Prinzen, klopfte es an meiner Tür. Wir riefen herein und Amadeus gab noch dazu:"Wenn es kein Schneider ist!" und lachte.

Ein Schneider war es wirklich nicht, denn als sich die Tür öffnete, stand Casandra davor. Sie kam auf uns zu und umarmte uns.

Ich erzählte beiden die Geschichte weiter und es war fast genau so wie damals mit Mutter. Nachdem mir nichts mehr einfiel, redeten wir über die lustigsten Momente mit ihr. Für uns war sie nicht gestorben. Es war eher so, als wäre sie auf einer langen Reise, von der sie keine Post und Nachrichten an uns schicken konnte.

Wir verbrachten noch dem Rest des Nachmittags zusammen, bis ein Dienstmädchen kam und uns zum Abendessen einlud. Keiner von uns wollte im Moment mit Vater essen. Doch wie lautete nochmal sein Verbot dazu: Es ist verboten nicht zum Essen zu erscheinen!

Also gingen wir.