50. Kapitel

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In den nächsten beiden Wochen haben die beiden jede freie Minute miteinander verbracht.
In München haben sie bis zum Tourstart quasi gemeinsam in Pia's Wohnung gelebt.

Der Tourstart in München war ein voller Erfolg und hat bei allen für große Erleichterung gesorgt. Wincent und die Band konnten endlich wieder vor Live-Publikum spielen und Pia konnte endlich mal wieder durchatmen, weil der Tourauftakt und ihre Terminplanung funktioniert haben. So konnten sie alle voller Vorfreude auf die weiteren Stationen blicken.
Auch die Konzerte in Stuttgart, Köln und Hannover waren restlos ausverkauft. Die Bühnenshow und das Drumherum haben super funktioniert. Pia wird mittlerweile als fester Bestandteil der Crew angesehen. Alle mögen und akzeptieren sie. Gegenüber den Männern kann sie sich gut durchsetzen. Niemand aus der Crew - außer der Band - weiß, dass Wincent und Pia ein Paar sind.
Als nächster Halt steht Berlin auf dem Programm und Pia ist etwas mulmig zumute wieder in der Stadt zu sein. Vor dem Konzert haben sie elmem Off-Tag, den sie gemeinsam in Berlin verbringen wollen.
Ihre Beziehung wollen sie während der Tour nicht an die große Glocken hängen. Nach außen für die Öffentlichkeit sowieso nicht und bei der Crew soll das bis zum Tourabschluss auch noch so bleiben.
Während der Tourtage schaffen sie es ganz gut eine Professionalität an den Tag zu legen und Abstand zu halten. Niemand schöpft in irgendeiner Weise Verdacht. Sie sind einfach nur gute alte Freunde. Dennoch versuchen sie, die Nächte gemeinsam zu verbringen.

"Ich wäre ja einfach heute mit dir im Bett geblieben", flüstert er ihr von hinten ins Ohr als sie die Stufen hochgehen.
Pia dreht sich um und sieht ihn an. "Du bist ein Nimmersatt, Wincent Weiss."
"Bis jetzt hat dich das nicht gestört", sagt er und überbrückt die letzten Zentimeter zwischen ihnen. Sie legt ihre Hände um seinen Hals und seufzt.
"Nehmt euch ein Zimmer", ertönt es im Hintergrund.
Sie lösen sich lächelnd von einander und Pia dreht sich wieder um.
"Freundlich wie immer, Frau Gemander. Es freut uns auch, dich zu sehen."
"Möchte Familie Weiss denn nun meine heiligen Hallen betreten?", fragt sie und hält die Tür auf.
"Du bist unmöglich", stöhnt Pia.
"Ich mag das mit Familie Weiss", sagt Wincent und lächelt Pia schief an.
"Ein Schritt nach dem anderen, Schatz. Selbe Adresse, zusammenleben und dann sehen wir weiter, Winnie", sagt sie und gibt ihm noch einen Kuss. Er seufzt.
"Hey Am, ich hab dich vermisst", sagt Pia und umarmt ihre beste Freundin.
"Ich dich auch. Umso mehr freue ich mich, dass ich jetzt gleich zwei meiner Lieblingsnervensägen um mich habe", sagt sie und lacht, als sie Wincent's Gesichtsausdruck sieht. Sie umarmen sich ebenfalls.
"Nett von dir", antwortet er und sie zwinkert ihm zu.
"Sieht gut aus mit deinem Bein. Was sagt der Arzt", fragt Wincent sie, als er sich auf die Couch setzt.
"Ich bin vollständig rehabilitiert. Ich darf und kann alles machen. Ich bin wieder topfit."
"Das freut mich. Du kommst doch morgen zum Konzert, oder?"
"Klar, ich vermisse alle so schrecklich doll. Ich muss sie wenigstens einmal sehen. Wie läuft es denn?"
"Gut", antwortet Pia. "Seit dem zweiten Konzert läuft es richtig gut. Wir verstehen uns alle und ich bin endlich voll drin. Drei Wochen sind einfach schon rum. Es ist fast Halbzeit."
"Das klingt super. Die zweite Hälfte wird noch schneller rumgehen. Was macht dein Projekt?"
"Ich warte auf die Rückantwort vom Anwalt. Er meinte, es kann etwas dauern", sagt Pia leise und Wincent zieht sie in seinem Arm.
"Das wird schon, Pi. Ihr bekommt das hin. Wie geht's dann weiter?"
Die beiden sehen sich an.
"Darüber haben wir noch nicht so richtig gesprochen", sagt Pia.
"Ich würde es schön finden, wenn du zu mir ins Haus ziehst", sagt er leise und sieht sie an. Sie erwidert seinen Blick und lächelt ihn an.
"Meinst du das ernst?"
Er nickt und lächelt sie schief an.
"Ich werde darüber nachdenken, ok?"
"Ok."
Pia lächelt. Wenn er wüsste, dass sie bereits mit Zweitwohnsitz bei ihm gemeldet ist, würde er sich vor Freude nicht mehr einbekommen. Aber eins nach dem anderen. Erst die Tour, Plan B abschließen und dann der Rest.
"Pi?"
"Hmm?" Pia zuckt und wird aus ihren Gedanken gerissen.
"Wollen wir los? In zwei Stunden ist noch das Interview, das wir zwischen geschoben haben."
"Ja, klar. Lass uns gehen."
"Ist alles ok?", fragt Amelie.
"Jaja, ich war nur in Gedanken. Ich gehe nochmal ins Bad", sagt sie und geht.
"Ich glaube, Berlin macht das mit ihr", sagt Wincent leise und Amelie nickt.
"Es sind nur zwei Tage. Das bekommt ihr alle zusammen hin. Morgen werde ich mich um sie kümmern."

"Willkommen bei 104.6 RTL, lieber Wincent", sagt der Moderator.
"Hallo zusammen."
"Schön, dass es so kurzfristig noch geklappt hat."
"Sehr gerne. Schön hier zu sein."
"Dein Konzert morgen ist ausverkauft. Du wirkst happy. Bist du froh, dass du wieder auftreten kannst?"
"Auf jeden Fall. Die Band und ich sind mega glücklich, dass wir endlich wieder live spielen können. Das ging ja jetzt zwei Jahre nicht in diesem Ausmaß und das ist natürlich mega. Wir haben richtig Bock."
"Ich glaube, die Fans haben auch richtig Bock auf euch. Du hast auf Instagram erwähnt, dass du ein Haus gekauft hast und wieder im Norden wohnst. Bist du schon heimisch geworden?"
"Ja, hier und da fehlen noch Kleinigkeiten, aber es fühlt sich gut an, dass ich immer zu einem Punkt zurück kommen kann."
"Man munkelt, dass dort eventuell auch jemand auf dich wartet."
"Ich sage ja grundsätzlich nicht viel über mein Privatleben und dass wird auch so bleiben. Aber ich kann sagen, dass es mir gerade sehr gut geht und ich sehr glücklich bin."
"Das ist doch die Hauptsache. Dann hören wir jetzt noch einen Song von dir, lieber Wincent und sagen schon mal vielen Dank für deinen Besuch hier bei 104.6 RTL."
"Danke, dass ich hier sein durfte. Bis zum nächsten Mal."

"Du bist also gerade sehr glücklich, ja?", fragt Pia, als sie ihre Wohnung betreten.
"Ja."
"Warum?", fragt Pia und hat sich gegen die Wand gelehnt.
"Weil ich eine mega heiße Freundin habe, in die ich total verknallt bin. Und weil ich endlich das Gefühl habe, dass ich angekommen bin", antwortet er leise und bleibt vor ihr stehen. Pia sieht ihn schief lächelnd an.
"Du bist alles, was ich brauche, Pi."
Er legt seine Stirn gegen ihre und sie schließt für einen Moment die Augen.
"Ich liebe dich", flüstert Pia.
"Und ich liebe dich. Wir schaffen das alles hier. Versprochen."
Dann verschließt er ihren Mund mit seinen.

Maybe Sometimes - Fanfiction Wincent WeissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt