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Tag des Umzugs
Es fühlt sich traurig an, einfach nur noch traurig.
Sals Vater stand vor mir >>Taylor.<< Sagte er.
Ich will ihn einfach nicht zuhören. Er hat ihr das Leben zur Hölle gemacht, also ignorierte ich ihn weiterhin. Er stand vor mir. >>Bitte, ich will mich nochmal bei ihr entschuldigen.<< Nein, du willst ihr wieder weh tun. Du hast sie verletzt, bis sie sich selber verletzt hat.
Mathew schrie beinah, bis ich endlich mein Schweigen brach. >>Kannst du nicht einmal Still sein?<< Ich fuhr fort. >>Wegen dir, will sie umziehen. Und jetzt verschwinde.<< Dann verschwand er wirklich.
Als ich wieder zum Umzugswagen lief, sah ich Sally vor dem Wagen stehen. Sie hielt ein Zettel in der Hand und schaute ihn tiefsinnig an.
Ich stellte mich an ihrer Seite, erst jetzt bemerkte sie mich. >>Tay Tay. Wann fahren wir los?<< Fragte sie mich. Ich dachte nach. Eigentlich könnten wir jetzt schon losfahren, aber Aayden und Fran wollen sich noch von uns verabschieden. Als hätten sie was geplant.
Ich sah an. >>Bald.<< Und küsste sie an der Schläfe.
Die Minuten vergingen, Aayden und Fran tauchten auf. In Frans Hand lag ein Blumenstrauß, mit einer selbstverzierten Vase, Sal sah das Geschenk in Frans Hand an. Sal liebte die Blumensorte, es waren japanische Pfingstrosen, ihre Lieblingsrosen.
Fran gab die Rosen und Vase an Sally.
Aayden kam näher und streckte seine Arme nach vorne. Wir umarmten uns, als würde es kein Morgen geben. Ich liebe mein Bruder und ich werde ihn vermissen. Er küsste mich, auf mein Kopf und löste sich von mir. Aayden wusch sich eine Träne vom Gesicht weg. Er holte aus seiner Hosentasche, eine kleine Schatulle raus. Die Schatulle hatte einen grünen Schimmer und kleine roten Steinchen.
Er überreichte sie mir. Ich konnte kein richtigen Halt finden, ich kannte dieses Kästchen.
Als kleines Mädchen, als wir mal bei Grandpa Miles zu Besuch waren, stand die Schatulle immer auf einer alten Kommode. Als ich die Schatulle so lange anstarrte, sagte mal Grandpa, dass ich sie eines Tages haben werde. Seit diesem Tag fragte ich mich mehr, sie zu öffnen.
Ich nahm das Kästchen an mich, drückte es an meine Brust. Ich ging mit der Schatulle zum Auto und packte es in eine Kiste. Ich drehte  mich um und Aayden lächelte. Ich denke, er weiß warum ich es im Auto getragen habe.
Aayden umarmte mich nochmal, dann Fran.
Ich küsste Sally auf dem Mund.
Tylee saß schon im Auto und spielte mit einer Puppe.
Wir lösten uns alle, schauten uns an. Wir waren nervös, sehen uns erst an Thanksgiving wieder. Es tat weh, weit weg zu sein. Ich meine, so weit weg war ich noch nie, nicht mal in meinen Träumen und das machte mir Angst.
Ich hielt die Hand von Aayden und schloss mich nochmal bei seiner Umarmung an.
>>Du bist der beste Bruder, besser kann es nicht sein.<< Es dauerte gefühlt Stunden, aber wir lösten unsere Umarmung auf.
Sal stieg schon ins Auto, an der Fahrerseite. Ich sah sie an, dann nochmal das Penthouse. Tschüss altes Kapitel. Hallo neues Kapitel.
Ich grinste breit, umarmte zum Schluss nochmal Fran und stieg ins Auto. Bevor ich die Autotür schloss sagte ich. >>Dann, auf zum neuen Kapitel, würde ich jetzt mal sagen.<< Ich lachte. Aayden und Fran sahen sich gegenseitig an. >>Wir wollen auch umziehen.<< Sagte Fran und fasste sich am Bauch. Ich schaute beide fragend an. >>Mit nach Massachusetts?<< Fragte Sally. Beide sahen sich nochmal an und schüttelten den Kopf. >>Nein. Nach Queens, New York. Wir wollten erst nicht nach New York<< Beide schnappten nach Luft >>Fran hat ein Jobangebot in New York bekommen und wir konnte bei dem Betrag nicht absagen. Also beschlossen wir nach Queens zuziehen.<< Fuhr Aayden fort. Ich war kurz davor Freudensprünge zu machen. Wir können uns sehen, nach Queens zu fahren sind nur 3 Stunden, also könnten wenn wir es schaffen, uns alle 2 Monate sehen. Ich freue mich so sehr.
Nach langem Gerede und Pläne wann sie dahin ziehen und Pläne wann wir uns wieder sehen wollen, verging die Zeit.
Die Umzugsleute kamen auf uns zu. >>Wir müssen langsam, sonst schaffen wir es nicht rechtzeitig, bis morgen früh.<< Wir verstanden es und sagten, dass wir gleich losfahren. Die Fahrer tauschen sich Blicke, die heißen wie Das-sind-Frauen-die-brauchen-lange.
Aayden und Fran verabschieden sich von uns und sagten deutlich, dass sie sich sehr auf uns freuen.
Und das wars... Wir sind durch mit dieser beschissenen Stadt. Auf zu unseren Leben.

I see you behind the smoke (1) ||✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt