Eine Woche war nun vergangen seit ich dem Fieberwahn entkommen war.
Von Tag zu Tag ging es mir besser.
Da ich mich noch im Bett schonen sollte, bekam ich regelmäßig Besuch von Henry, Sam, John oder William.
Die drei Männer erzählten mir das Will wohl aufgeblüht war seit ich wieder bei Bewusstsein war. Ich konnte es nicht abstreiten. Denn mir war es auch schon aufgefallen.Will erzählte Abends viel von seinem Tag. Vorallem war er von dem Training mit James begeistert. Sie schienen jeden Tag miteinander zu üben.
Es erinnerte mich daran, wie sehr Henry damals über unser Training erzählt hatte. Der Stolz und die Zuneigung in seiner Stimme.Jenkins war mit dem Heilungsprozess meiner Wunde sehr zufrieden. Seine Salben schienen ebenfalls sehr dazu beizutragen. Sie rochen meistens wirklich übel aber sie halfen.
"Wann kann ich denn wieder an Deck? Frische Luft wäre toll." Fragte ich den Arzt vorsichtig. Jenkins nickte mir verständnisvoll zu.
"Versprichst du mir dir oben eine ruhige Ecke zu suchen und dich weiter zu schonen?" Wollte er von mir wissen.
"Ich verspreche es dir." Sagte ich schnell. Jenkins lächelte."Dann spricht wohl nichts gegen einen kleinen Ausflug."
Breit lächelnd stand ich aus dem Bett auf. Ich zog meine flachen Schuhe an und ging einige Schritte. Die Wunde schmerzte nicht mehr.
"Alles ok? Tut es weh?" Wollte Jenkins neugierig wissen.
"Es tut nicht weh." Antwortete ich.Mein Lächeln prangte weiter auf meinem Gesicht als ich durch den Gang lief und die Treppe zum Deck erklomm.
Ich atmete tief durch als die Salzluft endlich wieder meine Lungen füllte.
William übte gerade wieder mit James.
Beide lachten und grinsten.
Sie stichelten sich gegenseitig an.
Will stand so, dass ich in sein Blickfeld fiel. Er sah mich überrascht an. Dies nutzte James direkt aus und entwaffnete meinen Mann."Ha! Ich habe es geschafft!" Jubelte James.
"Ich helfe dir gerne!" Rief ich lachend.
James wirbelte zu mir herum und lächelte mich an.
"Myra." Beigeistert kam er auf mich zu. "Wie geht es dir? Will erzählt zwar viel von dir aber nur wenig über deinen Gesundheitszustand." Plapperte James drauf los. William folgte seinem Trainingspartner.
"Mir geht es gut." Grinste ich."Ich hoffe du hast dich nicht einfach so raus geschlichen." Mischte sich William ein. Ich sah meinen Mann an und grinste frech.
"Ich habe die Erlaubnis von Jenkins. Ich soll mir nur eine ruhige Ecke suchen und mich weiter schonen." Erklärte ich ihm lächelnd.
"Na dann." Will reichte James sein Schwert und hob mich hoch.
"Hey ich kann laufen." Lachte ich. Dennoch legte ich meine Arme um den Hals meines Ehemanns.William grinste nur und brachte mich hinauf zu Henry und Sam. Sie lächelten mich beide erfreut an. Will setzte mich vorsichtig ab und blieb vor mir hocken.
"Dein Trainingsparter wartet." Sagte ich lächelnd. Ich wollte nicht der Grund sein, dass William das Training nicht fortsetzte.
Will nickte lächelnd, küsste mich sanft und ging dann wieder zu James."Myra, ich bedanke mich im Namen der gesamten Crew für diesen neuen Captain. Es haben mittlerweile alle festgestellt das es an dir liegt. Ai, du hast einen wirklich guten Einfluss." Erzählte Sam und grinste mich an.
Henry setzte sich neben mir hin und legte seinen Arm um mich.
"Du hast die Bestie gezähmt." Lachte Henry. Ich schmunzelte und beobachtete James und William beim Training.
"James macht sich wirklich gut." Sagte ich nach einer Weile."Er ist sehr fleißig. Abends nach dem Essen trainiert er immer nochmal alleine." Erzählte Henry mir.
Genau so schätzte ich James ein. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, wollte er es auch durchziehen.
"Ai und er hat einen ziemlich guten Trainer." Fügte Sam hinzu.Ich nickte grinsend. William zog sein Hemd aus und wischte sich damit seine schweißbedeckte Stirn ab. Danach warf er es auf den Boden und ging wieder auf James los.
"Dieser Schlingel. Sonst zieht der sich nicht aus." Murmelte Henry.
Ich biss grinsend auf meine Lippe. Williams Muskeln spannten sich immer wieder an."Nichts, was ich nicht schon gesehen habe." Flüsterte ich leise.
Der Schweiß glitzerte auf Williams Haut.
"Myra!" Rief mein Bruder empört aus.
Erst jetzt wurde mir bewusst, was ich gesagt hatte. Meine Wangen fingen an mit glühen.
"Wir sind verheiratet Henry." Ich versuchte mich irgendwie aus der Situation zu manövrieren aber das klappte nicht wirklich."Ich will trotzdem nicht wissen wie viel du von ihm schon gesehen hast." Meinte Henry. Ich nickte nur.
"Hast du alles schon gesehen?" Fragte er nur wenige Sekunden später.
Ich begann zu grinsen. Dies war sicherlich für ihn Antwort genug.
"Warum frage ich überhaupt. Ich hätte nicht fragen sollen. Diese verdammte Neugier." Ich sah zu Henry und begann zu lachen. Er sah mich nur empört an.
"Du hörst dich an wie eine alte Jungfer." Lachte ich.
Henry seufzte, grinste nun aber auch.
William kam schnaufend die Treppe hinauf."Zieh dir was an. Wir haben eine Jungfrau an Board." Stichelte Henry.
Will blieb stehen und sah sich um.
"Wo denn?" Wollte er grinsend wissen.
"Wenn du deine Schwester meinst, muss ich dich leider enttäuschen."
Ich versteckte meine knallroten Wangen in meinen Händen.
"Ihr seid schrecklich." Murmelte ich.
Beide begannen zu Lachen. William setzte sich auf der anderen Seite neben mir hin.Henry wurde von Atkins gerufen.
Er stand auf und ging zu ihm.
Ich sah zu William hinüber und musterte ihn. Seine Bauchmuskeln bewegten sich rhythmisch zu seiner Atmung. Die Erinnerungen an unsere Zweisamkeit kam mir wieder in den Sinn.
"Gefällt dir was du siehst?" Flüsterte mir William grinsend ins Ohr."Ich denke du kennst die Antwort darauf." Erwiderte ich schmunzelnd und löste meinen Blick von seinem Körper. Will küsste sanft meinen Hals und biss leicht zu. Ich stieß ihm meinen Ellenbogen leicht in die Rippen.
"Hier sind noch andere." Flüsterte ich."Darf ich es wenn wir allein sind?" Fragte Will leise und grinste mich frech an. Ich beugte mich leicht zu ihm herüber. Unsere Nasen berührten sich leicht.
"Find es heraus." Flüsterte ich und lächelte ihn süß an. William nahm die Herausforderung grinsend an.Wir saßen eine Weile still nebeneinander und genossen die Nähe des jeweils anderen.
"Möchtest du heute an Deck essen?" Fragte William. Er hatte sich in der Zwischenzeit ein frisches Hemd über gezogen.
"Ja sehr gerne." Antwortete ich lächelnd."Du hast übrigens einen neuen Sitzplatz." Grinste William als er aufstand. Ich sah zu ihm hoch.
"Wo sitze ich denn jetzt?" Wollte ich neugierig wissen.
"Neben dem liebreizenden Captain." Meinte William selbstgefällig.
"Ohje." Lachte ich. Will schüttelte lachend seinen Kopf und ging die Treppe herunter.

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The Pirates
Fiction HistoriqueWir schreiben das Jahr 1690 Die Piraterie ist auf Hochtouren Ein armer Mann, verkauft seine einzige Tochter an Piraten Ihr ist bewusst, dass ihr schlimmes bevor steht Eine junge Frau, alleine auf einem Piratenschiff Doch das Schicksal schlägt kur...