Rosalies Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig.
"Er ist vor drei Wochen von uns gegangen." Erzählte sie vorsichtig.
William spannte seinen Kiefer an und nickte leicht.
"Er hat einen Brief kurz vor seinem Tod für dich geschrieben. Ich hole ihn dir." Rosalie wollte schon aus dem Raum gehen als William sie aufhielt."Das können wir später machen. Jetzt möchte ich erstmal wissen wo du die ganze Zeit über warst." Meinte Will.
Er deutete auf die Sitzmöglichkeiten. Nachdem Rose und ich uns hingesetzt hatten, setzte Will sich neben mich.
Er küsste meine Schläfe und legte seinen Arm um mich. Ich lächelte ihn an."Vater konnte nichts für mein Verschwinden. Er hatte mir erzählt das du und Mutter ihm das nie geglaubt hattet. Wir waren im Wald unterwegs als ich im Dickicht plötzlich einen Hasen sah. Will, du weißt wie sehr ich Tiere immer liebte. Jedenfalls bin ich dem Hasen hinterher gelaufen. Vaters Rufe ignorierte ich.
Ich folgte dem Hasen bis es dunkel wurde. Ich hatte mich im Wald verlaufen. Mein Orientierungssinn war noch nie der Beste. Im Dunkeln fiel ich auf einen Stein und wurde ohnmächtig.
Eine nette Jägerfamilie nahm mich auf. Der Familienvater hatte mich gefunden und mich zu seiner Familie gebracht.
Für mehrere Jahre hatte ich mein Gedächtnis verloren. Erst als ich einen Spaziergang mit siebzehn durch den Wald machte und einen Hasen sah, kamen meine Erinnerungen wieder.
Jedoch hat es nochmal fast zwei Jahre gedauert bis meine neue Familie mich gehen ließ. Sie hatten Angst vor möglichen Konsequenzen. Aber Vater war nur froh, dass ich lebte und es mir gut ging." Erzählte Rosalie.Will und ich hörten aufmerksam zu.
"Du hast elf Jahre gebraucht um dich wieder zu erinnern?" Fragte William nach. Rosalie nickte und blickte entschuldigend drein.
"Ich wusste das sie mich im Wald gefunden hatten. Aber es ging mir bei ihnen so gut, dass ich mir über meine Vergangenheit keine Gedanken gemacht hatte."
"Ich bin froh das wir wieder vereint sind." Lächelte Will. Rosalie nickte strahlend.Aus der Eigangshalle waren viele ausgelassene Stimmen zu hören.
"Wer ist das?" Fragte Rose überrascht und stand auf.
"Meine Männer." Grinste Will.
Wir gingen zu dritt in die Eingangshalle.
"Männer! Ich würde euch gerne meine Schwester Rosalie vorstellen." Erklärte William.
Die Köpfe der Männer schossen herum und sahen zu ihrem Captain."Es freut mich eure Bekanntschaft zu machen." Lächelte Rose.
Henry kam lächelnd auf mich zu. Ich spürte Rosalies prüfenden Blick auf uns.
"Das Schiff liegt sicher am Dock.
Alle wichtigen Dinge wurden gesichert und untergebracht. Es sind alle Männer hier eingetroffen." Gab Henry an.
William nickte zufrieden."Rose das ist mein Co Captain, engster Vertrauter und mein Schwager Henry." Stellte er die beiden vor.
"Sie sind Myras Bruder." Stellte Rosalie lächelnd fest. Henry nickte und verneugte sich leicht vor ihr.
"Eure Zimmer wurden vorbereitet! Einige müssen sich Zimmer teilen! Fühlt euch wie zuhause Männer! Aber lasst die Dienstmädchen in Ruhe!" Erklärte Will über das aufgekommene Stimmengewirr. Einige der Männer lachten als sie die Treppe hinauf gingen.William entschuldigte sich und ging zu Charles. Er sprach für einige Minuten mit ihm bevor er zu uns zurück kam.
Ich sah aus dem Augenwinkel wie James auf uns zukam.
"Henry?" Fragte er vorsichtig. Mein Bruder drehte sich zu ihm.
"Teilen wir uns ein Zimmer?" Wollte James wissen.
"Ja, gerne." Antwortete Henry lächelnd.
James fing an mit grinsen und ging zur Treppe. Dabei beobachtete ich, wie sein Blick immer wieder zu Rosalie glitt.*
"Du siehst bezaubernd aus My." Schwärmte William als er mich in dem Kleid seiner Mutter sah. Will kam auf mich zu und küsste mich sanft.
"Du siehst auch nicht schlecht aus." Flüsterte ich grinsend.
William trug lockere Kleidung, ähnlich wie die, welche er normalerweise trug. Nur eleganter. Er sah wirklich verrucht gut aus.
"Das Essen wartet auf uns." Meinte William. Ich nickte lächelnd und verließ mit ihm unser Zimmer.Einige andere Crewmitglieder kamen ebenfalls aus ihren Zimmern. Gemeinsam gingen wir zum Esszimmer.
Rosalie befand sich schon dort.
Sie begrüßte uns lächelnd. William entschuldigte sich von uns und sprach mit einigen Crewmitgliedern.
Ich unterhielt mich einige Zeit mit Rosalie. Doch ich bemerkte das ihr Blick immer wieder zu jemanden hinter mir schweifte."Würdest du mir verraten mit wem Will sich gerade unterhält?" Fragte Rose. Ich drehte mich um. Mein Blick suchte den Raum nach William ab.
"Das ist James. Er ist das jüngste Mitglied der Crew." Erklärte ich lächelnd. "Soll ich dich mit ihm bekannt machen?"
Rosalie Blick schnellte zu mir.
"Oh würdest du das tun?" Fragte sie hoffnungsvoll. Ich nickte lächelnd und ging mit ihr zu William und James."Dürfte ich meinen Ehemann kurz entführen?" Fragte ich lächelnd und hakte mich bei Will ein.
"Ja natürlich." Erwiderte James. Sein Blick glitt wieder zu Rosalie.
"James, ich würde dir gerne meine Schwägerin Rosalie vorstellen. Unterhaltet euch doch etwas bis ich dir William wieder bringe." Mit diesen Worten zog ich William mit mir durch den halben Raum."My, was soll das werden?" Fragte mein Mann skeptisch. Sein Blick glitt zu Rose und James.
"Lass sie sich besser kennenlernen. Sie sind fasziniert voneinander." Erklärte ich. James schien Rosalie gerade zum Lachen gebracht zu haben.
"Aber sie ist gerade mal neunzehn." Murmelte Will. Empört sah ich ihn an."Sie ist genau so alt wie ich." Ich entzog ihm meinen Arm. William drehte sich zu mir und nahm meine Hand.
"Entschuldige. So habe ich das nicht gemeint." Sagte Will und zog mich nah an sich ran. Ich nickte nur und sagte nichts. Will legte seine Hände an meine Wangen und küsste mich sanft."Ich kann mir keine bessere Frau an meiner Seite vorstellen My." Flüsterte William gegen meine Lippen.
Ich seufzte leise. Er wusste genau welche Worte ich in solchen Momenten hören musste um nicht mehr sauer oder wütend auf ihn zu sein."Und ich mir keinen besseren Mann." Antwortete ich leise.
Sein Blick glitt wieder hinüber zu seiner Schwester.
"Hör auf sie zu beobachten. Sie haben eine Chance verdient." Meinte ich schmunzelnd.William nickte leicht und führte mich zum Esstisch. Wir setzten uns hin. Ich saß zwischen William und Henry. Mir gegenüber saßen John und Sam. Neben Sam saß James und neben ihm Rosalie.
Es war ein wundervoller Abend mit der Crew und der Familie.

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The Pirates
Ficción históricaWir schreiben das Jahr 1690 Die Piraterie ist auf Hochtouren Ein armer Mann, verkauft seine einzige Tochter an Piraten Ihr ist bewusst, dass ihr schlimmes bevor steht Eine junge Frau, alleine auf einem Piratenschiff Doch das Schicksal schlägt kur...