Ich wachte am nächsten Morgen früh auf. William schlief noch ruhig.
Ich drehte mich in seinem Arm zu ihm um und beobachtete seine schlafende Gestalt. Selbst im Schlaf sah William sehr attraktiv aus.Ich konnte mich wirklich glücklich schätzen einen Mann wie ihn an meiner Seite zu haben. William kümmerte und sorgte sich um mich.
Ich schien ihm wichtig geworden zu sein. Und das war er mir auch.Will wurde unruhig im Schlaf. Seine Stirn war leicht gerunzelt. Er flüsterte immer wieder meinen Namen.
Ich rutschte näher an ihn und strich sanft über seine Wange."Ich bin da." Flüsterte ich und drückte meine Lippen sanft auf seine.
Williams Arme schlangen sich stärker um mich und drückten mich noch näher an ihn. Er erwiderte den Kuss."Du hast schlecht geträumt." Flüsterte ich und sah in seine vom Schlaf getränkten Augen.
William lächelte mich schwach an.
"Mein Unterbewusstsein hat wohl noch immer Angst dich zu verlieren." Murmelte Will. Er strich sanft über meinen Rücken.
"Ich bin hier. Du wirst mich nicht verlieren." Erwiderte ich sanft.
William nickte leicht und küsste meine Stirn. Wir kuschelten eine ganze Weile bevor Will wieder sprach."Hast du den Brief noch?" Wollte er wissen. Ich nickte und sah in seine Augen.
"Liest du ihn für mich?"Überrascht sah ich ihn an, bejahte seine Frage aber. Ich krabbelte aus dem Bett. Die kühle Luft ließ mich ein wenig frösteln. Ich holte den Brief heraus und ging damit zurück ins Bett. William hüllte mich wieder in die Decke.
"Es sollte verboten sein das du so verführerisch hier rum läufst." Flüsterte William in mein Ohr.
Ich kicherte leise."Dann wirst du mich wohl ab sofort nur noch in Kleidung sehen." Erwiderte ich.
Will lachte und küsste meine Schläfe.
"Oh keine Sorge. Ich entledige dich deiner Kleidung." William biss spielerisch in meinen Hals.
Ich stupste ihn lachend mit meinen Ellenbogen. Danach öffnete ich den Brief."Du bist dir sicher das ich ihn lesen soll ja?" Fragte ich nach. Will nickte lächelnd und legte sich bequem hin.
Ich atmete tief durch, entfaltete den Brief und begann zu lesen.
Nach einigen Zeilen stockte mein Atem leicht. Will bemerkte es und sah mich skeptisch an."Das solltest du selber lesen." Sagte ich schnell. William schüttelte direkt den Kopf. "Was steht denn da?"
"Du wirst es mir nicht glauben." Antwortete ich. Will seufzte.
"Dann lies mir den Brief vor." Meinte mein Mann und sah mich an.
Ich atmete tief durch und nickte."Mein lieber William,
Ich hoffe dieser Brief erreicht dich rechtzeitig. Mir ist bewusst, dass du regelmäßig bei Baron Guilford verweilst.
Mein alter Körper wird nicht mehr all zu lange durchhalten.
Dies wird dich sicherlich kaum interessieren. Und dies ist nicht der Grund warum ich diesen Brief schreibe.
Es ist vor einigen Tagen ein Wunder geschehen. Rosalie. Unsere geliebte Rose. Sie ist wieder da. Sie lebt.
Sie sieht dir so unfassbar ähnlich.
Jedes Mal wenn ich sie ansehe, sehe ich meinen Sohn. Rose hat nach dir gefragt. Sie war sehr traurig, als ich ihr von deinem neuen Leben erzählte.
Wir hoffen beide das du wohlauf bist.
Ich habe nur einen einzigen und vielleicht auch letzten Wunsch. Meine beiden Kinder wieder vereint zu sehen.
Dein dich liebender Vater." Las ich vor.William hatte sich sofort im Bett aufgesetzt als ich den Namen seiner Schwester in den Mund nahm.
Er nahm mir den Brief aus der Hand als ich zu Ende gelesen hatte. Schnell überflog er die Zeilen.
"Rosalie. Sie- sie lebt." Flüsterte William. "Wehe das ist eine seiner Machenschaften."
Ich legte meine Hände an seine Wangen."Warum sollte er es sich ausdenken Will? Ich weiß ich kenne deinen Vater nicht aber ich denke nicht das er dich anlügen würde. Dein Vater weiß wie sehr du deine Schwester geliebt hast." Sagte ich. William nickte und zog mich nah an sich.
"Was soll ich jetzt machen?" Fragte Will.
"Wir sollten zu deinem Zuhause fahren. Damit du deine Schwester wiedersehen kannst." Schlug ich vor."Du bist mein Zuhause." Flüsterte William lächelnd. Mein Herz machte einen Sprung und schlug schneller.
"Und du bist meins. Ich werde dir immer folgen. Egal wohin." Erwiderte ich lächelnd.
"Dann sollte ich wohl den Männern bescheid geben." Meinte Will, nur um mich direkt noch enger an sich zu ziehen. Ich kicherte auf als William und ich wieder in die Kissen sanken."Bereit?" Fragte ich meinen Ehemann bevor wir auf das Deck traten. Er nickte mir lächelnd zu. Ich wurde von James und John begrüßt.
"Männer! Ich habe euch etwas zu sagen!" Rief Will übers Schiff. Er stand neben Sam am Steuerrad. Die Mannschaft versammelte sich."Wir werden den Kurs ändern! Wir steuern meinen Heimathafen an! Ein Brief meines Vaters hat mich erreicht, meine Schwester lebt und befindet sich bei ihm!" Erklärte William.
Ein Raunen ging über das Deck.
Niemand hatte etwas gegen Williams Kurswechsel. Die meisten schien es zu freuen in die alte Heimat zurück zu kehren.
Samuel änderte den Kurs des Schiffs."Sein Heimathafen ist Bath." Meinte Henry und stellte sich neben mir hin.
Überrascht sah ich zu meinem Bruder.
"Aber das sind ja nur zwölf Meilen bis Bristol." Antwortete ich. Henry nickte.
"Vielleicht sollte ich dann unserem Vater einen Besuch abstatten. Natürlich nur damit er die Bekanntschaft mit meinen Fäusten machen kann." Schlug Henry vor."Wer soll die Bekanntschaft mit den Fäusten meines Co Captains machen?" Wollte William wissen. Er stellte sich neben mir hin und legte seinen Arm um mich.
"Unser Vater. Bath ist nur zwölf Meilen von Bristol weg." Erklärte ich ihm.
"Dann sollte ich dich wohl begleiten." Meinte Will und sah meinen Bruder an."Ich kann euch verstehen. Natürlich bin auch ich wütend auf ihn. Aber hätte er mich nicht verkauft, wäre ich nicht auf eurem Schiff gelandet. Ich hätte nie gewusst was aus meinem Bruder geworden ist und ich hätte nicht so einen tollen Ehemann an meiner Seite." Versuchte ich die zwei Männer umzustimmen.
"Dann eben mit Worten." Meinten Henry und Will gleichzeitig."Ihr seid wirklich Narren." Lachte ich.
"Das klären wir wann anders." Flüsterte Will grinsend in mein Ohr.
Ich grinste glücklich und lehnte mich leicht an ihn. Ich konnte es kaum erwarten Williams Heimat und seine Familie kennenzulernen.
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The Pirates
Historical FictionWir schreiben das Jahr 1690 Die Piraterie ist auf Hochtouren Ein armer Mann, verkauft seine einzige Tochter an Piraten Ihr ist bewusst, dass ihr schlimmes bevor steht Eine junge Frau, alleine auf einem Piratenschiff Doch das Schicksal schlägt kur...