San
Verwirrt über Wooyoungs emotionales Verhalten starrte ich an die Wand, während er mein Oberteil voll heulte. Nach einer gefühlten Ewigkeit, löste er sich. Wischte sich über das Gesicht. »Fertig?«
Er nickte beschämt und trat ein Schritt zurück. Er sah zu mir auf und.. Irgendetwas hatte sich in seinem Blick geändert. Er wirkte friedlicher. Das muss ich mir nur einbilden, das liegt daran das er geweint hat...
»San? Glaubst du an Schicksal?«
Seine plötzlich zusammenhanglose Frage, ließ mich meine Stirn kräuseln. »Eigentlich nicht, aber meine Eomma. Sie meinte, ich hab es dem Schicksal zu verdanken, dass ich den Schneesturm überlebt habe. Wieso fragst du?«
»N-nur so. Hab letztens ein Buch dazu gelesen.« Unsicher sah er mich an und spielte mit seinen Fingern. Irgendwie verhält er sich nicht wie er selbst. »Was ist denn damals passiert?«, fragte er daraufhin, weshalb ich überrascht zu ihm blickte.
»Viel weiß ich nicht mehr. Ich war damals als ich jung war draußen im Garten und wollte einen Schneemann bauen. Da hab ich einen Fuchs gesehen. Diesen bin ich in den Wald gefolgt, weil er so hübsch war. Je weiter ich reinlief, desto schlechter wurde die Sicht. Es wurde dunkel und ein Schneesturm fing an. Dann wurde ich bewusstlos von meiner Mutter gefunden. Seitdem hab ich die weiße Strähne«, deutete ich auf diese, die mehr einer Haarpartie glich.
»Anscheinend bin ich im Schnee nicht gestorben, weil Hongjoongs Art etwas damit zu tun hat, oder?« Wooyoung blinzelte. »Kann gut sein. Kinder warnen sie eigentlich. Nur bei Nacht werden sie entführt.... Das macht keinen Sinn, da du ja die Nacht überlebt hast. Vielleicht hast du sie am jemanden erinnert oder sie hatte Mitleid? Ich glaub da kann dir tatsächlich nur Hongjoong mehr zu sagen. Ich könnte auch deine Erinnerungen... Vergiss das. Wir verschieben, das auf nach den Ball. Sonst triggern wir irgendwas.« Wooyoung musterte mich besorgt. »Vielleicht hilft mir die Erinnerung auch bei meiner Verwandlung?«, fragte ich nach.
»Ich will eigentlich nichts herausfordern...«, murmelte Wooyoung. Seufzend nickte ich. Er hatte schon Recht, sterben wollte ich auch nicht...
»Du bist also einem Fuchs gefolgt?«, hakte er neugierig nach, als ich daraufhin nichts mehr von mir gab und sah mich mit leuchtenden Augen an. »Ja Füchse sind neben Katzen, meine Lieblingstiere«, zuckte ich meine Schultern. »Wirklich?!« Ich nickte. »Bin ich dann auch dein Lieblingsyokai?«, fragte er aufgeregt und kam mir etwas näher.
»W-was...«, ich konnte nicht mal zu Ende reden, da verwandelte Wooyoung sich komplett und sprang in seiner Fuchsgestalt auf mir drauf. Überrascht fiel ich zu Boden und stützte mich mit den Ellbogen ab. Wooyoung verwandelte sich zurück, zu seiner Halb-Mensch, Halb-Yokai Form. Seine Weiß-roten Ohren standen aufrecht, sowie seine Fünf Schweife, welche aber kurz darauf aufgeregt zuckten.
Mit roten Wangen musterte ich ihn. »Wenn man es so betrachtet.... Dann bist du schon süß«, murmelte ich und sah wie Wooyoungs Gesichtsausdruck sich erhellte.
»Natürlich!«, meinte er stolz. »Jetzt werd mal nicht gleich so überheblich. Das gilt nur für deine Fuchsgestalt.« Genervt musterte ich ihn. Wooyoung schmollte und verschränkte seine Arme. Seine fünf Schweife ließ er lustlos hängen.
»Klar...« Wooyoung blickte weg. »Ein Monster wie ich ist natürlich nicht wirklich süß...«
»S-so meinte ich das doch gar nicht«, erwiderte ich unbeholfen. »Das hat nichts damit zu tun.... Ich weiß ja das ich mich genaugenommen kaum von euch unterscheide. Ich hab letztes Mal etwas überreagierrt, weil ich Angst hatte. Aber mittlerweile hab ich mich etwas abgefunden. Immerhin muss ich das ganze ja nicht alleine durchstehen.«
»Eigentlich schon... Das war nämlich der Grund, weshalb ich dich das zweite Mal zum Ball eingeladen habe«, erwiderte er leise und legte seine Ohren an. Ich blinzelte.
Er wollte mir helfen, dass durch zustehen?
»Oh....« Lange Stille.
Wooyoung rutschte etwas weg von mir und setzte sich aufrecht hin. Dabei rutschte er über mein Intimbereich. »Hgnh«, biss ich mir auf die Lippe und Wooyoungs Augen weiteten sich. Schnell stolperte er zurück und entschuldigte sich. Seine Wangen waren komplett gerötet und er sah überall hin, aber nicht zu mir.
»D-das war nicht extra! Wirklich. Tut mir Leid, San!« Er wirkte... Niedlich.... Was denk ich denn da? Er war immer noch der Typ der mir mein Herz gebrochen hat. Er war Scheiße zu mir. Wieso niedlich?
Ich musterte ihn wieder und seine Augen huschte nervös durch den Raum, sein Haltung war schüchtern und seine Wange glühten noch immer rot. Er biss sich auf seine vollen Lippen und spielte mit seinen Händen.
Süß...
»Schon gut«, seufzte ich und sah Wooyoung weiter an. Seine Ohren stellten sich auf und seine Augen leuchteten gelblich auf. Ich blieb bei seinem erblindeten Auge hängen. Je länger ich dort hin starrte, desto schlechter fühlte ich mich. Ich konnte mein Blick aber auch nicht abwenden. Riesige Schuldgefühle machten sich in mir breit. Dabei konnte ich nicht mal was dafür.
»Wie ist das passiert?« Wooyoung blinzelte. Er deutete verwirrt auf sein Auge. Ich nickte. »Es gab da damals jemanden... Ich hab die Person über alles geliebt... Sie hat mich hinter gangen...« Wooyoungs Stimme wurde brüchig. Er kniff seine Augen zusammen und atmetete leise durch. War den Tränen wieder nahe.
»E-er war das«, murmelte Wooyoung.Er?! Wooyoung liebte jemand männliches? Wahrscheinlich war wegen dessen Verrat so geworden wie er jetzt ist.
»Ich könnte ihn aber nie hassen. Er hat letztendlich doch das richtige getan... E-er hat sich für mich geopfert«, murmelte er leise.
Wooyoungs Liebe hatte ihn verraten. Dies beinhaltet anscheinend die Verletzung seines Auges.... Aber er hatte sich auch für ihn geopfert. Wow, das war traurig und romantisch zugleich.
Er blickte zu mir auf und wischte sich über seine Augen. »Sorry, irgendwie... «
»Schon gut. Ich würde deswegen auch weinen«, erwiderte ich nur und Wooyoung nickte stumm, schien sich zu sammeln.
»San?«
»Ja?«
»Willst du mit mir zum Ball gehen?«
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Ihr werdet ja richtig verwöhnt 🤓
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Red Moon | ʷᵒᵒˢᵃᶰ ✔
Fanfiction❝𝑮𝒊𝒗𝒆 𝒃𝒂𝒄𝒌 𝒎𝒚 𝒑𝒂𝒓𝒂𝒅𝒊𝒔𝒆 𝑮𝒊𝒗𝒆 𝒎𝒆 𝒃𝒂𝒄𝒌 𝒎𝒚 𝒇𝒓𝒆𝒆𝒅𝒐𝒎 𝑯𝒆𝒂𝒓 𝒎𝒚 𝒑𝒓𝒂𝒚𝒆𝒓❞ Choi San ist dieses Jahr neu an der KQ Academy. Er hat sich für das diesjährige Austauschjahr an einer der hoch angesehensten Schulen e...