Lara P.O.V.
Meine Ohren pipsten und ich hörte kein Wort mehr. Alessandro soll der Vater von dem Kind sein. Nein bitte nicht.
Melia und ihr Vater haben mein Büro schon vor 10 Minuten verlassen. Und nur noch Alessandro und ich saßen drinnen. Ich konnte aber nichts sagen. Was hätte ich den sagen sollen?
„Raus", war das erste was ich zu ihm sagte.
„Lara bitte la-", setzte er an, aber ich unterbrach ihn.
„Geh sofort raus aus meinem Büro. Sofort!", sagte ich gefährlich leise. Geschlagen stand Alessandro auf und verließ mein Büro.
Es darf nicht sein Kind sein. Das darf einfach nicht sein. Er muss einen Vaterschaftstest machen und der wird bestimmt negativ sein und dann ist alles wieder gut.
Aber was ist wenn es wirklich sein Kind ist. Ich sollte die Frau sein mit der er ein Kind bekommt und nicht irgendein One-Night-Stand wie sie. Aber stimmt ja das kann ich nicht. Ich könnte ihm niemals ein Kind geben. Ich habe sein Kind schon einmal verloren und es würde mit Sicherheit wieder passieren.
Wenn die beiden ein Kind bekommen würden, müsste ich zuschauen wie Alessandro alles mit Melia zum ersten Mal macht. Und ich müsste zuschauen wie er das Kind großzieht und liebt, ein Kind zu dem ich niemals eine Bindung haben werde. Das würde ich nicht aushalten. Mein Herz zog sich zusammen und das einzige was ich fühlte war Schmerz. Ich stand auf und verlies mein Büro. Ich muss nachhause. Ich kann nicht mehr. Meine Atmung wurde schneller und ich hatte das Gefühl ich könnte nichtmehr atmen.
Gerade als sich der Fahrstuhl öffnet, kamen mir Bilder von Mr. Jackson entgegen, wie er mich berührt hat und dann auf dem Teppich vergewaltigt hat. Mein Magen zog sich zusammen und ich hatte das Gefühl gleich kotzen zu müssen. Während ich gelitten habe, hat Alessandro Melia gefickt. Mag er mich überhaupt? Jede Frau mit der er schläft ist nämlich das komplette Gegenteil von mir: sie sind dumm, naiv und künstlich. Mir wurde schwindlig und kleine schwarze Flecken erschwerten mir die Sicht. Nein ich darf jetzt nicht umkippen. Ich zog meine Heels aus und lief in Richtung Treppe. Wäre ich in diesem Fahrstuhl gestiegen, wäre alles schlimmer geworden.
Ich stieg in mein Auto und versuchte mich zu beruhigen. Wo soll ich denn hin, ich kann nicht ins Haus. Da ist Alessandro: sein Geruch, seine Kleidung und Bilder wie er Melia dort fickt. Mir floßen Tränen die Wange runter. Was soll ich den jetzt machen. Eigentlich darf ich nicht sauer auf ihn sein, immerhin waren wir damals nicht zusammen. Aber es schmerzt trotzdem.
Ich startete das Auto und fuhr Richtung Stadtrand. In einer etwas ländlicheren Gegend blieb mein Auto vor einer Bar stehen. Ich ging rein und setzte mich an den Tresen.
„Lara, wir haben uns schon lang nichtmehr gesehen.", kam Willi auf mich zu.
„Hey, wie geht's dir?". Willi ist ein Mitte fünfzig jähriger Mann. Ich habe ihn damals mal kennengelernt als ich neu in der Stadt war. Er hat mir geholfen mich an alles zu gewöhnen. Damals bin ich fast jede Woche zu ihm gekommen und hab mit ihm über alles in meinem Leben geredet. Er ist wie ein Vater für mich und ich bin mega dankbar ihn zu haben.
„Mir geht's gut. Ich hab mich von meiner Frau scheiden lassen und bin Opa geworden."
„Herzlichen Glückwunsch, es freut mich das es dir so gut geht. Und es tut mir leid das ich lang nichtmehr hier war. Es war in letzter Zeit einfach stressig."
„Was war den?", fragte Willi.
„Kann ich erstmal einen Whisky bekommen", fragte ich immer noch ganz verwirrt.
„Ja klar, ist alles gut?", fragte er und stellt das Glas vor mir auf den Tresen. Ich nahm es hoch und legte meinen Kopf in den Nacken.
„Ich hab so einen Mann kennengelernt, Valentin heißt er, und der war nicht wirklich der beste und jetzt bin ich wieder mit Alessandro zusammen, der bekommt jetzt aber wahrscheinlich ein Kind mit einer anderen Frau. Ich kann ja aber nicht sauer auf ihn sein, weil er mit ihr geschlafen hat bevor wir überhaupt zusammen waren.", erklärte ich ohne Luft zu holen.
„Dieser Valentin, was hat er den gemacht?" er formte seine Augen zu schlitzen und schaute mich skeptisch an.
„Naja, er hat mich geschlagen. Aber darum geht es nicht, es geht um Alessandro. Ich meine stell dir vor der Vaterschaftstest ist positiv und er ist wirklich der Vater, dann wird er mit dieser Melia ein Kind bekommen, aber ich werde niemals eine Bindung zu dem Kind haben. Und diese Melia ist auch noch eine richtige Bitch, dass heißt sie wird mich als Alessandros Freundin nicht akzeptieren."
„Woah Woah warte. Er hat dich geschlagen? Muss er ins Gefängnis?"
„Was? Nein ich habe ihn nicht angezeigt er ist kein schlechter Mensch."
„Hat er das gesagt? Du solltest ihn anzeigen. Er darf doch nicht mit sowas davon kommen. Solche Menschen ändern sich nicht.", warum kann keiner meine Entscheidung akzeptieren. Es ist immer das gleiche. Am besten erzähle ich niemanden mehr das mit Valentin.
„Aber es geht nicht um Valentin. Er ist mir egal. Aber Alessandro. Er ist der Vater von einem Fremden Kind. Was soll ich den jetzt machen? Soll ich gehen, damit er mit Melia zusammen sein kann?"
„Was Lara, nein natürlich nicht. Ich habe Alessandro erst einmal getroffen, aber dieses einer mal hat gereicht um mir zu zeigen das er dich wirklich liebt. Ich weiß das ist lange her aber wenn man eine Person einmal so liebt, liebt man sie für immer so. Egal ob man sie haben kann oder nicht. Du liebst ihn, stimmst? Dann zeig es ihm. Stell dir vor in was für einer beschissenen Situation er gerade ist. Er hat herausgefunden das eine Frau zu der er keine emotionale Bindung hat wahrscheinlich sein Kind trägt. Er hat genau so viel Angst wie du. Er hat Angst vorm Vater sein, aber auch davor dich zu verlieren. Aber gib nicht so einfach auf. Denn sonst wirst du es später bereuen. Und jetzt fahr zu ihm und sei da für ihn." er erzählte er als ob er schon selbst in dieser Situation war. Es zerbrach mir das Herz. Er hat recht. Ich darf nicht so egoistisch denken. Ich muss für Alessandro da sein. Unsere Liebe ist stark genug um das zu überstehen, hoffe ich mal.
Langsam stand ich von dem Barhocker auf.
„Du hast recht. Ich muss für ihn da sein. Ich komm mal wieder vorbei. Wir sehen uns.", mit diesen Worten lief ich Richtung Ausgang, auch Willi verabschiedete sich von mir. Ich lief zu meinem Auto. Ich muss so schnell wie möglich zu ihm.
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Is this LOVE?
RomanceKann aus einer schonmal gescheiterten Beziehung eine neue entstehen oder ist das Ego beider zu groß? Und was ist wenn andere Männer anfangen ihre Finger im Spiel zu haben und mit allen Mitteln ihr Glück verhindern möchten.