James saß besorgt neben Lilys Bett. Seine Mutter hatte sie untersucht, direkt nachdem sie hier angekommen waren und war zu dem Schluss Überanstrengung gekommen. Sie hatte ihr einen Stärkungstrank verabreicht und James angewiesen, sie in ein freies Gästezimmer zu tragen, damit sie sich ausschlafen könnte. Das hatte er auch getan und ihre Ohnmacht war einem tiefen Schlaf gewichen.Auch wenn Euphemia meinte, dass alles in Ordnung wäre, machte James sich Sorgen. Natürlich wusste er, dass er nicht ewig hier sitzen konnte, aber er wollte nur, dass sie einmal aufwachte. Nur die Augen aufschlagen, ihm versicherte, dass alles gut war oder seinetwegen ihn anmotzte, dass er weggehen sollte oder irgendwas.
Danach würde er sie in Ruhe lassen, wenn sie das wollte.
Fleamont, Harry und Ginny kamen währenddessen unten an. Lilys Eltern saßen mit Sirius und Euphemia am Esstisch und tranken Kaffee, als die drei eintraten.
„Hallo“, flöteten sie alle drei, als wären sie nicht gerade aus einem anstrengenden Kampf gekommen. Fleamont wuschelte im Vorbeilaufen kurz durch Sirius’ Haare, der sich überraschenderweise nicht darüber beschwerte und küsste Euphemia kurz auf den Haaransatz, bevor er sich neben sie setzte und sich eine Tasse Kaffee einschenkte.
Harry ließ sich auf den Stuhl neben Sirius fallen. Er erwartete, dass Ginny sich neben ihn setzen würde, ebenso alle anderen, doch überraschenderweise ließ sie sich an Sirius‘ anderer Seite nieder.
Sirius, Euphemia und Fleamont sahen einander kurz verwirrt an, sagten aber nichts. Keiner wusste, ob irgendetwas vorgefallen war, aber normalerweise waren die beiden, obwohl sie stets behaupteten nicht zusammen zu sein, unzertrennlich.
„Kaffee?“, fragte Euphemia. Ihr Tonfall war vorsichtig, sie hatte die beiden nie streitend erlebt und wusste nicht, wie sie sich jetzt verhalten würden.
Doch Ginny tat jedenfalls so als wäre alles in bester Ordnung, ließ sich von Euphemia einschenken und bedankte sich mit einem freundlichen Lächeln. Noch nicht mal ihre Stimme klang eisig.
Harry dachte bis eben, alles wäre in bester Ordnung und wirkte deswegen ziemlich durcheinander, aber akzeptierte trotzdem dankbar den Kaffee.
Die Evans hatten zwar keinen Schimmer, was hier vorging, aber sogar sie spürten die allgemeine Verwirrung am Tisch und das etwas nicht stimmen musste. Trotzdem nahmen sie es, wie alle anderen, einfach hin. Keiner hatte Lust, dass irgendein Streit ausartete.
„Das muss ja ein ganz schöner Schreck heute Morgen für Sie gewesen sein“, unterbrach Fleamont das angespannte Schweigen am Tisch.
Alle waren dankbar dafür, deshalb gingen die beiden direkt darauf ein. „Ja, es war einfach furchtbar. Und so plötzlich. Zum Glück ist unsere andere Tochter, Petunia, heute Morgen mit ihrem Verlobten zu seiner Familie gefahren. Sie müssen wissen, wir haben gestern noch wunderschön ihre Verlobung gefeiert und heute feiern sie bei seiner Familie“, erklärte Mrs Evans. „Na, ein Glück. Warum haben Sie nicht zusammen gefeiert?“, Harry gab sich Mühe nicht zu sarkastisch zu klingen, aber wenn er ganz ehrlich gewesen wäre, ihm gefiel der Gedanke ein kleines bisschen, dass Onkel Vernon von einem Todesser erledigt worden wäre. Da hätte sich Bellatrix einmal nützlich machen können.
Er wusste, wie unsympathisch und gemein das klang, aber das hätte ihm vielleicht eine Kindheit bei diesem schnaufenden Albtraum-Walross auf zwei Beinen erspart.
„Naja, wir wohnen weit auseinander…“, Mrs Evans druckste etwas herum auf der Suche nach der richtigen Formulierung. „Unsere Familien können sich einfach nicht leiden. Sie mögen Petunia und wir… akzeptieren Vernon, aber miteinander verbringen wir so wenig Zeit wie möglich. Zu viele Differenzen, besser für alle“, erklärte Mr Evans und Harry versuchte ein Grinsen zu unterdrücken. Das machte seine Großeltern schonmal sehr sympathisch, sie mochten die Dursleys genauso wenig wie er.
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Zeitreise
أدب الهواةHarry und Ginny reisen ungewollt durch die Zeit ins Jahr 1978, das Abschlussjahr der Rumtreiber. Dort lernen sie die Rumtreiber näher kennen und wünschen sich jetzt mehr denn je, dass sie ihre Zukunft erleben. Und was, wenn das möglich ist? Was wäre...