Harry und Ginny hatten beschlossen, die Geschichtsstunde über die tragischen Schicksale der Rumtreiber erstmal zu verschieben. Es war erstens schmerzhaft für alle Beteiligten und außerdem stimmte der Zeitpunkt noch nicht. Lily und James waren noch nicht mal zusammen, sie hatten noch nichts gegen Voldemort unternommen und es fühlte sich einfach falsch an, es jetzt zu berichten.
Besonders Sirius hatte zwar gebettelt, aber er wusste ja auch nicht, was die Zukunft für sie alle bereithielt.
Lily war total schockiert darüber gewesen, dass Harry mit zwölf einen Basilisken bekämpfen musste und hatte gar nichts mehr gesagt, außer hundertmal „Es tut mir so leid.“ in 5 Minuten Abständen. Wenn sie wüsste.
James war auch überraschend still gewesen. Er hatte zwar erst Sirius unterstützt, aber irgendwann einfach nachgegeben und nachdenklich aus dem Fenster gestarrt.
Remus hatte es zwar auch wissen wollen, war aber deutlich weniger aufdringlich als Sirius. Und Peter hatte mitgebettelt, aber nach ein paar Eisblicken von Harry aufgegeben. Spätestens nach heute war jedem hier klar das Harry Peter aus irgendeinem Grund nicht leiden konnte, aber keiner verstand wieso. Hier gab es ja auch noch keinen Grund ihm zu misstrauen, Ginny versuchte Harry daran zu erinnern.
Irgendwann hatte Dumbledore es beendet und gesagt, die beiden würden es schon erzählen, wenn sie es für den richtigen Zeitpunkt hielten und sie sollten jetzt ins Bett gehen ohne Harry und Ginny weiter auszuquetschen. Etwas widerwillig stimmten die Rumtreiber zu.
Zusammen verließen alle das Schulleiterbüro. Heute war es schon zu spät um noch weiter zu bereden und unter der Woche ging es eh nicht. Nächstes Wochenende war die Halloweenparty, also hatten sie sich zum Planen auf das Wochenende darauf geeinigt. Da war eine Woche frei und viele Schüler würden nach Hause fahren.
Harry und Ginny fragten sich insgeheim, was mit solchen Ferienwochen zwischendrin passiert war, genauso wie mit der alljährlichen Halloweenparty, die gab es in ihrer Zeit nämlich nicht mehr, sagten aber nichts.
,,Und ihr wollt wirklich nicht-", startete Sirius einen letzten Versuch.
,,Nein!", erwiderte Ginny bestimmt und damit war das Thema vom Tisch. Harry konnte nichts dazu sagen, besonders Sirius nicht. Er war so aufgeregt etwas über die Zukunft zu hören und hatte das schlimmste Schicksal von allen hier. Auch wenn er sich wahnsinnig viel darauf einbilden würde, den Ausbruch aus Askaban hingekriegt zu haben.
Schweigend erklommen sie die Stufen bis zum Gryffindorgemeinschaftsraum.
,,Na dann, gute Nacht, Leute", verabschiedete sich James. ,,Schlaft gut", sagte auch Lily. Es war an alle gerichtet, aber ihr Blick lag auf Harry.
Sie konnte es nicht lassen ihn anzustarren. Er war ihr Sohn. James' Sohn. James sah zwar aus wie Harry, aber nicht wie ein Vater. Und sie sah nicht aus wie eine Mutter. Sie war keine. Aber dann irgendwie schon. Trotzdem konnte sie nicht einen gleichaltrigen als ihren Sohn sehen. Sollte sie ihm anbieten sie 'Mum' zu nennen? War das übertrieben oder angemessen?
Schweigend lief sie neben James her in ihre eigenen Räumlichkeiten.
,,Es ist verrückt, oder?", unterbrach James ihre Gedanken.
,,Mmh?", sie hatte ihn nicht verstanden, ihre Gedanken waren zu weit weg.
,,Naja, wir sind Eltern eines gleichaltrigen, nein warte, Harry ist sogar älter als wir. Und trotzdem entwickelt man aus dem nichts diese Gefühle. Man hat das Gefühl, man ist verantwortlich für ihn, will ihn beschützen und ihn unterstützen und ihm das Gefühl von Familie geben", erklärte James seine Gedanken.
Lily sah zu ihm auf. Diesmal hatte sie zugehört. ,,Das heißt, du hast Vatergefühle? Also willst du nicht seine Existenz verhindern, in dem du es nie soweit kommen lässt?", fragte sie.
"Ich würd nicht direkt Vatergefühle sagen, aber eine Verbundenheit ist schon da. Und warum sollte ich das wollen? Er ist unser Sohn. Vielleicht war er ein Unfall, da ich mit 20 eigentlich noch kein Kind wollte, aber ich glaub, wir sind eine tolle Familie. Und ich weiß, wenn alles so kommt, wie es kommen soll, dann werde ich dich und Harry über alle Maßen lieben und tue alles dafür, um euch zu schützen und dass ihr alles haben werdet, was ihr braucht und wollt", er klang ernst. Sowas hatte Lily nicht erwartet von ihm zu hören, aber ihr wurde warm ums Herz.
Sie biss sich auf die Lippe um ein breites Lächeln zu unterdrücken, während James ihr eine Hand reichte, um ihr zu helfen, in ihren Gemeinschaftsraum zu klettern.
Zu seiner und ihrer Überraschung nahm sie die Hand auch. Normalerweise meinte sie immer, sie könnte das selber oder sie bräuchte keine Hilfe. Das war James auch klar. Er bat sie ihr nur gerne an. Außerdem hatte seine Mutter ihm früh beigebracht, was ein Gentleman war und dass er einer sein sollte.
Doch in letzter Zeit hatte Lily immer wieder, aus ihrer Sicht, schwache Momente
in denen sie seine Hilfe beanspruchte. Nicht weil sie ihr Zeug nicht alleine regeln konnte, sie genoss einfach seine Nähe. Sie bewunderte seine Begeisterung und seine Intelligenz, wenn er mit ihr Verwandlungsaufgaben machte, das einzige Fach in dem er besser war als sie. Sie liebte diese kleinen Berührungen, wenn er ihr durchs Porträt half oder sie durch eine Schülermenge leitete. Dann nahm er entweder ihre Hand oder legte ganz sacht die Hand auf ihre Taille. Sie schwebte eher darüber, als dass er sie wirklich berührte, aber es reichte um ihr eine Gänsehaut am ganzen Körper zu bescheren.
Ganz ehrlich, es wunderte sie nicht im Geringsten, das Harry schon in 2 Jahren entstehen werden würde. Sie hoffte einfach nur, dass James nichts von Legilimentik verstand oder sie würde auf der Stelle im Erdboden versinken wollen.
Hoffentlich sonst auch niemand sonst in ihrer Klasse. Woran sie manchmal in Geschichte der Zauberei dachte. Aber es war eben so langweilig, dass die Gedanken gut abschweifen konnten und James saß schräg vor ihr. Er war die ganze Zeit in ihrem Blickfeld und auch noch im perfekten Winkel. Links war eindeutig seine gute Seite. Und wenn er sich dann streckte, vermutlich weil er auch kurz vor dem Einschlafen war, konnte man seinen perfekt trainierten Oberkörper sehen.Schnell zog Lily ihre Hand zurück, als sie bemerkte, dass sie sie die ganze Zeit gehalten hatte, während sie vor ihm stand und ihn angestarrt hatte.
,,Sorry, war in Gedanken", murmelte sie unverständlich und wurde rot. Sie ließ sich die Haare ins Gesicht fallen, um es zu vertuschen.
James nahm vorsichtig eine Hand und strich ihr die Haare zärtlich wieder zurück hinters Ohr. ,,Kein Grund sich zu verstecken. Es ist süß, wenn du rot wirst", sagte er ganz liebevoll. ,,Und du musst dich dafür auch nicht schämen. Ich weiß, ich bin einfach umwerfend", fügte er scherzhaft hinzu. Sie verdrehte grinsend die Augen und wollte ihn gegen den Arm boxen, doch er verhinderten das.
Bevor sie ihn berührte, hatte er schon seine Hand um ihr Handgelenk geschlossen.
,,Quidditchreflexe", erklärte er knapp. Er ließ ihre Hand sinken, ließ sie aber noch nicht los.
Einen Moment sahen sie sich schweigend in die Augen. Dann unterbrach Lily die Stille: ,,Meinst du, wir sind eine glückliche Familie?"
,,Ich will dich nicht anlügen. Ich glaube, Harry verschweigt etwas. So wie er reagiert hat, als wir es rausgekriegt haben, er hat ständig in der Vergangenheit geredet und er hat mit Sicherheit eine Menge durchgemacht. Ich werd das ungute Gefühl nicht los, dass uns etwas zugestoßen ist. Und deswegen will er uns auch nichts von der Zukunft erzählen und sie verändern. Aber Lily", er nahm ihr Gesicht in seine Hände , ,,ich verspreche dir, wenn es dazu kommt, werde ich dich und Harry mit meinem Leben beschützen."
Lily sah ihn mit großen Augen an. In ihr wurde sie gerade von Liebe geflutet. Tausende Schmetterlinge, die in ihrem Bauch umher flatterten, eine wohlige Wärme in ihrem Herzen und ein Prickeln auf der Haut.
Sie legte ihre Hand um seinen Nacken. ,,Vermutlich hast du Recht. Ausnahmsweise. Aber dann lass uns keine Zeit mehr verschwenden. Frag mich, ob ich mit dir ausgehe", sie sah ihn bittend an.
Er war überrascht, aber dann lächelte er und fragte glücklich: ,, Lily Evans, würdest du mit mir ausgehen?"
,,Sehr gerne, James", antwortete sie genauso glücklich.
,,Na dann, Freitagabend? Hier um 18 Uhr?", fragte er, doch er bekam keine Antwort. Denn sie hatte sich auf die Zehenspitzen gehoben und küsste ihn. Ganz sanft.
Erst zurückhaltend erwiderte James den Kuss. Er legte ganz vorsichtig seine Arme um ihren Körper und fuhr ihr zärtlich durch die Haare.
Doch als Lily mit der Zunge über seine Unterlippe fuhr, damit er seine Lippen öffnete, war es um seine Zurückhaltung geschehen.(*bisschen spicy ab hier, wenn ihr das nicht mögt, einfach bis zum nächsten Abschnitt skippen*)
Er erwiderte ihren Kuss leidenschaftlich. Seine Hände fuhren über ihren Oberkörper, ihren Hintern und durch ihre Haare.
Auch Lily hatte ihre Selbstbeherrschung aufgegeben und drückte sich an ihn.
Er spürte sie überall. Ihre Hände in seinen Haaren, ihre Brüste gegen seine Brust, ihre Hüfte gegen seine Erektion.
Er spürte wie ihre Beine langsam nachgaben, schließlich stand sie die ganze Zeit auf Zehenspitzen. Kurzerhand hob er sie hoch und sie schlang die Beine um seine Hüfte. Ohne sich von ihr zu lösen, geschweige denn zu schauen, wo er hinlief, stolperte er in Richtung eines der Sofas.
Er ließ sich auf das Sofa sinken, Lily saß über ihm. Ein Bein links von seinem Schoß, eins rechts.
Sie ließ ihre Lippen über seinen Hals wandern, bis sie am Rand seines Tshirts ankam. Sie spürte, seine Hände an ihren Oberschenkeln hoch und runter fahren, über ihren Hintern hoch zu ihrer Taille, unter ihr Tshirt und sie konnte jetzt einfach nicht aufhören.
Sie zog ihm sein Tshirt aus und musste einen Moment durchatmen und seinen Oberkörper zu bewundern.
Schließlich beugte sie sich nach vorne und setzte einen zärtlichen Kuss auf sein Schlüsselbein. Dann arbeitete sie sich immer weiter runter mit Küssen und ihrer Zunge. James konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken.*****
Sie wollte gerade seinen Gürtel öffnen, da hielt er sie fest. Lily blinzelte ihn verwirrt an.
,,Nicht. Nicht so", meinte er außer Atem. ,,Hab ich was falsch gemacht?", fragte sie irritiert.
,,Nein, das war wunderbar. Aber", er machte eine kurze Pause , ,,Lily, ich will das mit uns richtig machen. Ich will mit dir auf Dates gehen, dich kennenlernen und wenn wir das erste Mal Sex haben, soll es etwas besonderes sein. Kein Quickie auf unserer Couch. Auch wenn ich das nur sehr ungern unterbrochen habe."
Sie lächelte ihn an. ,,Ein wahrer Romantiker also. Find ich gut. Also, machen wir es richtig."
Sie rutschte von seinem Schoß und stand auf.
,,Gute Nacht, James", sie gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
,,Gute Nacht, Lils", antwortete er ihr. Und damit ging sie die Treppe hoch und verschwand im Bad und kurz darauf in ihrem Zimmer.
James blieb noch eine Weile glücklich strahlend auf dem Sofa sitzen bevor auch er ins Bett ging.
DU LIEST GERADE
Zeitreise
FanfictionHarry und Ginny reisen ungewollt durch die Zeit ins Jahr 1978, das Abschlussjahr der Rumtreiber. Dort lernen sie die Rumtreiber näher kennen und wünschen sich jetzt mehr denn je, dass sie ihre Zukunft erleben. Und was, wenn das möglich ist? Was wäre...