Es knallte. Ginny zuckte merklich zusammen und fuhr blitzartig herum. ,,Da ist nur Deko runtergefallen, alles in Ordnung", beruhigte Harry sie, dessen Blick aber auch sofort dahin geschossen waren, während sein Griff um ihre Hüfte sich etwas verkrampft hatte.„Natürlich, sorry, ich hatte die letzten Tage einfach nur so ein ungutes Gefühl, das macht mich wohl etwas schreckhaft", sie schmunzelte, um es zu überspielen, aber ihr Körper und Geist waren auf Kampf oder Fluchte eingestellt.
Ihre Muskeln waren angespannt und ihr Atem ging schnell. Sie beschloss sich zu entspannen und schloss Harry fest in die Arme. Er war überrascht aber erwiderte ihre Umarmung, während sie langsam zum Takt der Musik hin- und herwiegten. In seinen Armen fühlte sie sich sicher und langsam aber sicher fiel die Anspannung der letzten paar Tage ab. Endlich. Trotzdem musste sie kurz etwas durchatmen. Sie löste sich leicht von ihm. „Ich hol uns noch was zu trinken, okay? Danach tanzen wir weiter", versprach sie.
„Äh klar", überrumpelt von ihrem plötzlich Abgang sah Harry ihr verwirrt nach.
Sie lief rüber zu dem langen Tisch voller Getränke und Snacks. Dabei versuchte sie ihre flache, schnelle Atmung zu normaler zurück zu regulieren. Sie schüttete sich in ein Glas etwas von der Bowl ein, die einen befremdliche, knallige Rotton hatte. Das konnte nicht gesund sein, aber sie beschloss das zu ignorieren. Doch nach einem Schluck spürte sie schon den Feuerwhiskey der ihre Kehle runterbrannte. Warum war sie sich so sicher, dass das Sirius' Werk war? Egal, sie hatte eh einen Drink gebraucht. Sie setzte das Glas wieder an und wollte es gerade in einem Zug leer trinken, um sich nachzuschenken, doch plötzlich klirrte es laut.
Aus Reflex ließ Ginny das Glas sofort fallen und ging direkt in Deckung hinter dem Tisch. Und diesmal war es angebracht. Ein Fenster war zerbarsten. Die Schüler darunter stoben auseinander. Eine in schwarz gehüllte Gestalt, umhüllt von schwarzem Nebel flog durch das Fenster. So sah es zumindest aus. Noch eine. Und noch eine. Durch den leeren Fensterrahmen konnte Ginny am Himmel das dunkle Mal erkennen. Todesser.
Hastig hielt sie nach Harry Ausschau, aber in dem Gewusel der Schüler konnte sie ihn einfach nicht sehen.
„Wie viele meinst du werden kommen?", fragte auf einmal eine Stimmer hinter ihr. Sie fuhr erschrocken herum, Zauberstab gezückt, bis sie ihn erkannte. ,,Harry, schleich dich nicht so an, wenn gerade Todesser einmarschieren", sie sah ihn vorwurfsvoll an, beschloss dann aber seine Frage zu beantworten , „Keine Ahnung. Wenn Voldemort sich an Hogwarts rantraut, hatte er entweder einen großen Triumph, wie die Treue der Trolle oder eine verdammt große Armee." Harry wollte ihr gerade antworten, da wurde die Tür der großen Halle aufgestoßen. Mindestens 100 dunkle Gestalten standen dort. Voldemort höchstpersönlich im Zentrum. Die panischen Schüler blieben in Schockstarre stehen, Augen vor Panik geweitet auf die Tür gerrichtet. Es wurde totenstill in der Halle.
„Na na na... wurde ich also nicht eingeladen zu eurer Halloweenparty", fragte Voldemort ironisch während er langsam in die Halle schritt. Jeder seiner Schritte halte in der Stille nach und er genoss regelrecht die wachsende Panik in den Augen der Schüler, die sich mittlerweile einfach versuchten immer näher andeinander zu drängen und sich hintereinander zu verstecken. Ein Todesser verriegelte die Tür.
„Nimms mir nicht übel, aber du bist irgendwie einfach ein Moodkiller. Aber vielleicht lösen das ja ein paar Schlucke Feuerwhiskey", erwiderte Sirius mutig. Das heißt, mutig oder vorlaut und dumm, Frage der Perspektive.
„Du Schande der Familie. Wie kannst du es wagen, so mit-" Bellatrix schrie ihn mit erhobenem Zauberstab erbost an, bis Voldemort sie mit einem Handzeichen zum Schweigen brachte.
„Das ist also der verstoßene Blackjunge. Du würdest dich gut machen in meinen Reihen. Ich bin gnädig, du bist jung und unerfahren. Ich geb dir eine Möglichkeit. Komm auf unsere Seite und wir werden uns gut um dich kümmern. Es sei dir vergeben, dass du den Fehler begangen hast, dich gegen mich zu stellen. Dieses eine Mal. Euch allen. Deswegen bin ich hier. Um euch eine Chance zu geben", Voldemorts Stimme klang so süßlich, das Ginny schlecht davon wurde.
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Zeitreise
ФанфикHarry und Ginny reisen ungewollt durch die Zeit ins Jahr 1978, das Abschlussjahr der Rumtreiber. Dort lernen sie die Rumtreiber näher kennen und wünschen sich jetzt mehr denn je, dass sie ihre Zukunft erleben. Und was, wenn das möglich ist? Was wäre...