„Das kann nicht wahr sein", murmelte Hatry geschockt. Er hielt aus Reflex ein kleines Schutzschild aufrecht um Ginny zu schützen, während sie sich von ihrem Sturz aufrappelte. „Dumbledore", entfuhr es ihr.
„Der bin ich. Und es ist nicht so unwahrscheinlich mich in meiner Schule anzutreffen, also guckt nicht so überrascht. Ich sollte wohl eher fragen, wer ihr seid", in seiner Stimme schwang Misstrauen mit, unterstrichen von seinem immer noch auf sie gerichteten Zauberstab.
Und er würde ihn wohl auch benutzen, sollten sie nicht schnell antworten. Dieser Dumbledore hatte nichts von dem alten, Fluch geschwächten Dumbledore, der vom Astronomieturm gestürzt war.
Dieser Dumbledore wirkte bedrohlich allein durch seine Haltung und seinen Blick. Man merkte, dass er ganz genau wusste was er tat und man keine Chance gegen ihn hatte.
Harry merkte das auch und schob Ginny hinter ihn, um sie im Notfall schützen zu können. Doch Ginny hielt davon nicht viel, sie entzog sich seinem Griff und trat neben ihn.
„Schon gut, Professor. Ich bin Ginny Weasley und das ist Harry Potter", antwortete Ginny wahrheitsgemäß. Lügen hatte hier keinen Zweck. „Ich kenne die Familien Weasley und Potter gut und ich habe noch nie von ihnen gehört", er wirkte noch misstrauischer als vorher. Doch in Ginny stieg ein unguter Verdacht auf, den sie versucht hatte, die letzten fünf Minuten zu unterdrücken, da es absurd war. Doch da sprach Harry es laut aus. „Professor, welches Jahr haben wir?" An seinem Tinfall konnte man hören, dass er die Antwort eigentlich gar nicht kennen wollte, da der Verdacht damit Realität wurde.
Irritiert entspannte Dumbledore seine Kampfhaltung ein wenig und ließ den Zauberstab ein Stück sinken. Innerlich atmete Ginny erleichtert auf. Die Situation wirkte jetzt nur noch halb so bedrohlich.
„1977, das Schuljahr 1977/78 beginnt in zwei Wochen", antwortete er. Das war wie ein Schlag in die Magengrube. Oder schlimmer. Harry und Ginny teilten einen entsetzten Blick. In dem Moment schien auch Dumbledore eins und eins zusammenzuzählen. „Ach, haben sie etwa ein anderes Jahr erwartet?" Ginny nickte nur. „Darf ich fragen, welches?" „1997", gab Harry trocken zurück.
In diesem Moment ließen alle ihre Zauberstäbe sinken. Selbst Dumbledore war baff. „Sie verstehen, dass ich einen Beweis brauche. Wir leben in gefährlichen Zeiten und vorschnelles Vertrauen endet in solchen nur selten gut", erinnerte er sie nach einer unangenehmen Stille. „Weise Worte", kommentierte Harry. „Was sollen wir tun?" fragte Ginny stattdessen. „Folgen sie mir einmal in mein Büro. Ich habe dort ein Denkarium. Ich denke, eine Erinnerung wäre Beweis genug.Sie sind so gut wie unfälschbar."
„Na dann, aber sie zeigen uns auch eine von Ihren. Woher sollen wir sonst wissen, dass wir Ihnen vertrauen können?", forderte Harry. Dumbledore stimmte ihm zu, dann führte er sie zu seinem Büro. Ginny nahm seine Hand und strich ihm beruhigend über die Hand. Es half ihm, sich zumindest ein bisschen zu entspannen.
Die Situation schien so verrückt, aber er wusste, dass er es ohne Ginny nicht durchstehen würde. Falls dieser eventuelle Fake Dumbledore also angreifen würde, würde er alles tun, um sie zu beschützen.
Ihm Büro angekommen, bedeutete Dumbledore ihm das er als erstes dran war. „Es sollte eine Erinnerung sein, die nicht zu viel von der Zukunft preisgibt", erinnerte Dumbledore ihn. Seine Stimme klang schon deutlich wärmer als unten in der großen Halle. Er hatte wohl den ersten Schock überwunden und beschlossen ihnen einen kleinen Vertrauensvorschuss zu geben.
Harry sah fragend Ginny an und sie überlegte auch, da fiel Harry etwas ein. Er flüsterte Ginny etwas ins Ohr und sie nickte. Dann nahm er seinen Zauberstab und zog den silbrigen Faden aus seinen Gedanken.
Alle drei tauchten zeitgleich ins Denkarium ein. Sie landeten in der großen Halle, diesmal war es allerdings schon dunkel und vorne am Redepult stand ein eindeutig älterer Dumbledore. Er hielt seine Rede, wie jedes Jahr. Erinnerte daran, dass der verbotene Wald verboten war, stellte Quirrell als den neuen Vgddk Lehrer vor und stellte die Vertrauensschüler und Schulsprecher vor.
Dann wünschte er einen guten Appetit und einen guten Start in das neue Schuljahr, dann tauchten sie wieder auf. „Beeindruckend, äußerst beeindruckend", murmelte Dumbledore fasziniert.
„Jetzt Sie, Professor", forderte Ginny auf. „Natürlich, aber nennt mich bitte Albus", er war schon viel freundlicher als am Anfang. Dann tauchten sie in eine von Dumbledores Erinnerungen ein. Es war eine von vor ein paar Jahren, als er noch Lehrer und kein Schulleiter war. Es war Anfang des Schuljahres und er stellte sich seiner neuen Klasse vor. Das bestätigte auf jeden Fall seine Identität.
Ein paar Minuten später saßen sie mit Tee und Sandwiches an Dumbledores Schreibtisch.
„Darf ich raten?", sagte der Professor und Harry und Ginny sahen ihn verwirrt an. „Molly und Arthurs Tochter? Und eindeutig James Potters Sohn. Aber die Augen, die haben sie von ihrer Mutter, nicht wahr? Momentan vielleicht eine absurde Theorie, da Miss Evans nicht so gut auf Mister Potter zu sprechen ist, aber ist Lily ihre Mutter?" Ginny und Harry bestätigten seine Theorien. Als Harry erzählte, dass Lily tatsächlich seine Mutter war, lächelte Dumbledore triumphierend. „Wenn sie noch dieses Schuljahr zusammenkommen, schuldet Minerva mir 5 Galleonen", erklärte er zufrieden.
„Prof- Albus, wir haben keine Ahnung wie wir hier hingekommen sind, also gehe ich mal davon aus heute auch nicht mehr zurückzukommen. Wo sollen wir bleiben bis wir zurück können? Und wie kommen wir zurück?", unterbrach Ginny die Konversation und sprach aus, worüber sie schon die ganze Zeit nachgedacht hatte.
Albus überlegte einen Moment, bevor er antwortete: „Um sie beide zurückzuschicken, müssen wir wissen wie sie hergekommen sind. Ich werde mein Bestes geben, aber so lange werden sie erstmal zu den Potters kommen und dann mit Sirius und James nach Hogwarts kommen in 2 Wochen. Die meisten werden dann einfach davon ausgehen, dass sie irgendwie mit der Familie Potter verwandt sind, Harry. Und die Potters werden sie mit Sicherheit gerne aufnehmen. Sie sind sehr großherzig und wenn sie, nichts für ungut, so aufschlagen", er deutete auf ihre teilweise mit Dreck verschmierten und Blut getränkten Klamotten, „kann ihnen das sowieso keiner abschlagen."
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Zeitreise
FanfictionHarry und Ginny reisen ungewollt durch die Zeit ins Jahr 1978, das Abschlussjahr der Rumtreiber. Dort lernen sie die Rumtreiber näher kennen und wünschen sich jetzt mehr denn je, dass sie ihre Zukunft erleben. Und was, wenn das möglich ist? Was wäre...