Ginny fuhr abwesend mit den Fingern durch ihre Haare um die Wellen darin aufzulockern. Schon seit Tagen beschlich sie ein schlechtes Gefühl, aber sie konnte nicht einordnen, was es war, also behielt sie es für sich. Was wollte ihre Intuition nur mitteilen? War es falsch gewesen, es den Rumtreibern zu erzählen? Oder war es nur die Angst um Harrys Existenz, auch wenn Lily und James geschworen hatten, diese mit allem in ihrer Macht liegende zu schützen.
„Ginny-bist du fertig?“, riss Lilys Stimme sie aus ihren Gedanken. „Klar, sorry, war in Gedanken“, erwiderte Ginny rasch.
Sie griff zu einem dunkelroten Lipgloss, der vor ihr auf dem Tisch stand, beugte sich vor zum Spiegel und fuhr präzise ihre Lippen entlang. Dann lächelte sie sich im Spiegel an und beschloss, dieses Gefühl zumindest für die Halloweenparty heute Abend zu vergessen.
Zufrieden betrachtete sie sich noch eine Sekunde im Spiegel. Ihre Haare fielen voluminös und wellig über ihre Schultern, ein paar Stufen umrahmten ihr Gesicht. Ihr MakeUp war dezent, bis auf den auffälligen schwarzen Kajal unter ihren Augen und den dunkelroten Lipgloss, der einen Akzent setzte, aber nicht zu dominant war. Es war das erste Mal seit der Schlacht, dass sie sich bei ihrem Styling und MakeUp richtig Mühe gegeben hatte und es fühlte sich gut an. So normal. So wie ihr normales Teenager Leben vor dem Krieg.
Sie drehte sich zufrieden zu den anderen Mädchen um. Lily, Ginny, Marlene, Alice und Hestia hatten sich im Mädchenschlafsaal getroffen um sich gemeinsam fertigzumachen. Eigentlich waren sie schon seit 3 Stunden hier, aber alle fünf wollten noch duschen und zwischendrin hatten sie gequatscht und Snacks gegessen, so dass die Zeit schneller um war als gedacht. Gerade beeilten sich alle, noch den letzten, perfektionierenden Touch anzulegen. Ginny sah sich in dem vollkommen verwüsteten Zimmer um. Überall lagen Klamotten verstreut, offene Kekspackungen waren auf dem Bett, Krümel auf den Tischen und eine vom Haare locken vermutlich noch glühend heiße Rundbürste lag auf dem Boden.
Marlene setzte sich ihre Teufelshörnchen auf, die perfekt zu ihrem dunkelroten Minikleid passten. Das Minikleid hatte die perfekte Länge, es war mini, aber nicht so kurz, dass es billig wirkte. Ihr hellblonden, schulterlangen und ihr heller Teint bildeten zu dem dunkelrot, dass auch ihre Lippen zierte und auch dezent ihre Lider und Wimpern, einen Kontrast, der sie sehr verrucht aussehen ließ. Dazu trug sie glänzende, dunkelrote Highheels, die den Look perfekt abrundeten.
Alice besserte noch ihren Eyeliner aus. Sie ging als schwarze Katze. Damit konnte sie es simpel halten, mit einem engen, schwarzen Langarmshirt und einer eleganten, schwarzen Hose, wie sie es mochte. Aus ihren dunkelbraunen, kurzen Haare schauten zwei Katzenohren heraus und das einzig aufwendige am MakeUp waren die Augen.
Hestia hüpfte über einen Klamottenhaufen und stolperte prompt über einen Bücherstapel auf der Suche nach ihren Schuhen, was im Gegensatz zu ihrem Kostüm wenig elfenhaft wirkte. Sie trug ein beinah knielanges, hellpinkes, fließendes Chiffonkleid und hatte sich zarte Flügel, genau wie Elfenohren gezaubert. Ihr schwarzer Bob umrahmte perfekt ihr zierliches Gesicht und sie sah aus als wäre sie gerade aus einem Tinkerbellfilm gestolpert, fand Ginny.
Lily stand wartend an der Tür. Sie hatte sich, wie immer, am besten ihre Zeit eingeteilt und war schon lange fertig. Außerdem hatte sie das schlichteste Kostüm mit Alice. Sie trug ein schwarzes Minikleid aus Samt, zu dem sie Marlene überredet hatte, mit langen Ärmeln und einen dazu passenden Umhang. Ihre Haut wirkte im Kontrast dazu bleich, ihre Lippen waren dunkelrot, ihre Haare offen und sie hatte sich klassische Smokey Eyes geschminkt. Das einzige, was sie länger gebraucht hatte, war der Zauber um die Vampirzähne hinzukriegen, aber auch diese waren nach einem Paar Hasenzähnen, echt gruseligen Haizähnen und schließlich furchtbar schiefen Zähnen, perfekt gelungen.
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Zeitreise
FanfictionHarry und Ginny reisen ungewollt durch die Zeit ins Jahr 1978, das Abschlussjahr der Rumtreiber. Dort lernen sie die Rumtreiber näher kennen und wünschen sich jetzt mehr denn je, dass sie ihre Zukunft erleben. Und was, wenn das möglich ist? Was wäre...