„Warte Lily“, hörte sie James‘ Stimme. „Ihr könnt mich nicht aufhalten, das sind unsere besten Freunde!“, erwiderte sie ohne sich umzudrehen.
Da schlossen die beiden zu ihr auf. Jeder tauchte an einer Seite von ihr auf. „Wollen wir auch gar nicht“, sagte Sirius. „Wir kommen mit. Das sind schließlich unsere besten Freunde“, fügte James hinzu.
Lily schenkte den beiden ein glückliches Lächeln. Ein bisschen erleichtert war sie, nicht alleine gehen zu müssen.
Mit den Zauberstäben gezückt, folgten sie nun also der Blutspur. Es fühlte und hörte sich, wenn man es so sagt, nach einer etwas makaberen Schnitzeljagd an, aber es war tatsächlich ziemlich beunruhigend. Sie gingen die Treppe hoch, mehrere Gänge entlang, alle in kühlem Weiß mit Marmorboden, nur geziert durch ein paar Ölporträts irgendwelcher Vorfahren und ein paar Stillleben. „Kunstliebhaber anscheinend“, bemerkte Lily leise, um die Situation aufzulockern. „Ja, Alibikunstliebhaber. Kommt schon, das lässt doch keinen Raum für Interpretation und Vorstellungskraft oder Reflexion. Die konnten einfach nur gut abmalen, das hat nichts mit Kreativität zu tun. Und die Malfoys hängen es sich auf um kultiviert zu wirken“, regte sich Sirius flüsternd auf.
Lily sah verwirrt zu James. „Er steht auf Kunst. Ist eins seiner Geheimnisse. Ganz interessant, aber geh niemals in eine Kunstgalerie mit ihm. Du verlierst ihn, sobald du ihn für fünf Sekunden aus den Augen lässt und dann taucht er für 3 Stunden nicht mehr auf“, erklärte James es für Lily. Die Rothaarige nickte beeindruckt. Das hatte sie nicht erwartet. Sirius Black, der Kunstliebhaber.
Plötzlich mussten sie abrupt bremsen. Eine geschlossene Tür verweigerte ihnen den Rest der mittlerweile schwachen Tröpfelspur zu folgen. James sah sich um. Um sie herum war keiner. Wie hoch standen die Chancen, das da drinnen jemand war. Und vor allem wer? Todesser? Oder ihre Freunde?
Sirius und Lily aber fassten schon einen Entschluss. „Auf drei, du machst auf, ich mach ein Schutzschild, James du übernimmst Rückendeckung“, befahl Lily. „Aye aye Captain“, gehorchte Sirius. James drehte sich nur schmunzelnd um und fokussierte sich auf seine Aufgabe.
„Eins…zwei…drei! Protecto“, sagte Lily. Ein stabiles Schutzschild ging aus ihrem Zauberstab hervor und deckte sie. Doch völlig unnötig. Der Raum war leer. Wie die Räume bisher war er mit weißem Marmorboden ausgekleidet, ein paar Mamorsäulen und Gemälden an der Wand. Lange, dunkle Samtvorhänge zierten eine Fensterfront. Aber zumindest gab es endlich ein paar Möbelstücke. Eine große, weiße Statue, daneben eine kleine, dunkle Holzkommode und schwarze Ledersessel die einen Couchtisch umrahmten. An der gegenüberliegenden Seite des Raumes lag noch eine Tür. Vermutlich waren die anderen dadurch verschwunden.
Zu dritt traten sie ein und verriegelten die Tür hinter sich. So konnte sie zumindest keiner von hinten überraschen. Ihr neuer Plan lautete, die anderen finden, ausharren bis die mittlerweile eigentlich informierten Auroren vor Ort waren und dann zusammen aus dem nächstbesten Fenster zu springen.
Ja, Euphemia hatte Sirius schonmal gefragt, ob er wenn James aus dem Fenster springen würde, er auch springen würde. Ja, er hatte es bejaht. Nein, er hätte nicht gedacht, diese Aussage jemals so wörtlich zu nehmen.
Doch hier endete die Blutspur. Nur etwas Blut war verschmiert an der großen weißen Statue von vermutlich einer griechischen Göttin. Sie hielt ein kleines schwarzes Buch im Arm, also war es vielleicht eine Darstellung von Athene, als Weisheitsgöttin. Obwohl sie normalerweise kriegerischer dargestellt wurde, aber Lily hatte jetzt keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen.
„Das ist wahre Kunst. Kunst der Bildhauerei“, sagte Sirius fasziniert und ging näher dran. „Sirius, konzentrier dich! Wir haben eine Mission, weißt du noch? Und nein keine, die mit Kunst zu tun hat“, erinnerte ihn James.
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Zeitreise
FanficHarry und Ginny reisen ungewollt durch die Zeit ins Jahr 1978, das Abschlussjahr der Rumtreiber. Dort lernen sie die Rumtreiber näher kennen und wünschen sich jetzt mehr denn je, dass sie ihre Zukunft erleben. Und was, wenn das möglich ist? Was wäre...