„Scheiße“, fluchte Sirius.
„Pscht“, fünf Augenpaare funkelten ihn wütend an. Sirius verdrehte die Augen. „Jetzt beruhigt euch mal, wir stehen noch vor der Mauer“, diesmal redete er deutlich leiser.
„Trotzdem ist höchste Vorsicht geboten“, ermahnte ihn Lily.
„Hat irgendwer dran gedacht, wie wir über diese Mauer kommen?“, warf Remus eine berechtigte Frage auf.
Ginny antwortete trocken: „Nope.“ „Ich wusste ehrlich gesagt nicht, dass die existiert, ich weiß nur wie es drinnen aussieht“, gab Harry zu.
„Na super“, sagte James sarkastisch.
„Okay“, Lily sah nachdenklich die Mauer an, „kommen wir da hoch?“ „Irgendwie bestimmt, aber uns zu sechst auf die Mauer zu setzen ist ein bisschen auffällig“, argumentierte Harry.
„Naja wir sind an der Hinterseite des Hauses und unsere Möglichkeiten sind begrenzt“, wandte Remus ein.
„Gib mir den Tarnumhang und mach eine Räuberleiter“, fiel Ginny da ein. Harry tat wie ihm geheißen. Er holte den Umhang aus der Tasche und reichte ihn ihr. Sie warf ihn sich über, während er seine Hände verschränkte und leicht in die Knie ging. Ginny verschwand, doch dann spürte Harry ein Gewicht in seinen Händen.
„Sei vorsichtig“, sagte er zu der Luft vor sich. „Mhm“, antwortete die Luft aka Ginny. „1,2,3“, zählte Harry ein. Bei drei drückte er Ginny so gut nach oben, wie es ging, obwohl er sie nicht sah. Einen Moment verstärkte sich der Druck auf seinen Händen, dann war das Gewicht weg. Oh Merlin, hoffentlich hing sie jetzt nicht hilflos an dieser Mauer. „Alles gut?“, fragte Harry besorgt. Ein paar angestrengte Laute kamen aus der Luft bis ein erleichterter Atem ausgestoßen wurde. „Bin oben, keine Todesser in Sicht“, erstattete Ginny Bericht. Erleichtert atmete Harry auf, Ginny saß sicher auf der Mauer. „Achtung, James kommt jetzt zu dir“, rief Harry ihr flüsternd zu. „Okay.“
Dann wandte sich Harry an James: „Wir brauchen deinen Tarnumhang auch.“ James nickte und verhüllte sich mit seinem Tarnumhang. Zwei davon zu haben war echt praktisch. Harry ging wieder in Stellung, diesmal um James zu helfen. Remus trat zu ihm und nahm die gleiche Pose wie Harry ein. James würde schwerer sein als Ginny, daher kam Harry die Hilfe recht. Wieder spürten sie nur das Gewicht in ihren Händen, ohne etwas zu sehen. Doch es klappte einwandfrei. Nach 10 Sekunden hörten sie von über sich: „Bin oben.“
Oben auf der Mauer hörte James vor sich: „Streck mal deine Hand unter dem Umhang hervor. Du musst mir runterhelfen.“ Auf Befehl befreite James seine Hand von dem Tarnumhang. Von unten sah es ziemlich seltsam aus, weil auf einmal knapp über der Mauer eine herrenlose Hand schwebte. Dann kam noch eine zweite dazu. Doch diese gehörte eindeutig nicht James sondern Ginny. Sie legte sich in James Hand, die sich daraufhin zur anderen Seite der Mauer drehte und langsam dahinter verschwand. Man hörte einen kleinen Aufprall hinter der Mauer. Dann zog James seine Hand wieder hoch, darin ein Tarnumhang, Ginny blieb dahinter.
„Alles gut, es ist gar nicht so tief“, hörte man von hinter der Mauer. James konnte sehen wie Ginny hinter einem nahegelegenen hohen, kunstvoll gestutzten Busch in Deckung ging. Dort war sie erstmal sicher.
Dann drehte er sich zu den anderen und warf den Tarnumhang von Ginny runter. „Sirius“, rief er halblaut. Sirius fing den Tarnumhang auf, machte sich damit unsichtbar und wurde von Harry und Remus auf die Mauer geworfen. Doch anstatt dort zu warten, schwang er sich direkt rüber und landete auf der anderen Seite. „Fang Prongs“, forderte er leise auf, streifte sich den Tarnumhang ab und warf ihn wieder zu James hoch. Sirius sah sich nach Ginny um und ging zu ihr in Deckung. Diese sah konzentriert zum Haus, ihr Blick huschte zu jedem Schatten, jedem noch so kleinen Knacken. „Nervös?“, fragte Sirius, um sie etwas abzulenken. „Nein. Okay, ein bisschen vielleicht. Du?“, antwortete sie ehrlich.

DU LIEST GERADE
Zeitreise
Hayran KurguHarry und Ginny reisen ungewollt durch die Zeit ins Jahr 1978, das Abschlussjahr der Rumtreiber. Dort lernen sie die Rumtreiber näher kennen und wünschen sich jetzt mehr denn je, dass sie ihre Zukunft erleben. Und was, wenn das möglich ist? Was wäre...