„Seid ihr eigentlich völlig verrückt geworden? Wollt ihr mich verarschen?!“, Fleamont tigerte aufgebracht im Wohnzimmer der Potters auf und ab.
„Nein, eigentlich-“, setzte Sirius zu einer Antwort an, aber wurde direkt wieder von Fleamont unterbrochen.
„Leise, jetzt rede ich und ausnahmsweise, werdet ihr mal ganz genau zuhören! Ihr. Habt. Völlig. Den. Verstand. Verloren. Wie könnt ihr einfach in ein Haus voller Todesser spazieren. Nachts. Ohne jemandem Bescheid zu sagen. Ihr hättet getötet werden können. Die Wahrscheinlichkeit, das mindestens einer von euch stirbt, war sogar höher, als die das ihr alle überlebt. Dass ihr recht impulsiv seid, dass wusste ich schon immer und das war ich früher auch und damit hatte ich auch nie ein Problem, aber das war keine Impulshandlung, das war durchdacht“, Fleamont musste kurz Luft schnappen in seinem Wutausbruch, bereute es aber, da Remus direkt die Chance nutzte, reinzureden.
„Also so durchdacht jetzt auch nicht. Ich würde sagen, man kann es schon als Impulshandlung zählen lassen. Ich meine, unser Plan hat sich im Prinzip da drinnen erst entwickelt und musste regelmäßig irgendwelchen Hindernissen angepasst werden“, so wollte Remus es rechtfertigen. Die anderen nickten bekräftigend. Harry, Ginny, Remus, Sirius, James und Lily saßen zusammengequetscht auf einem Sofa im Wohnzimmer der Potter. Peter und die anderen waren vorerst ins St Mungo eingeliefert worden, um ihre Retter kümmerte sich gerade Euphemia.
Fleamont starrte die Jugendlichen entgeistert an: „Ihr wollt mir auch noch erzählen, ihr seid da ohne jeglichen Plan reingegangen. Seid ihr komplett lebensmüde? Ihr seid anscheinend völlig unfähig auf euch selbst aufzupassen. Ich schwöre bei Merlin, ich werde, obwohl ihr volljährig seid, eine Vormundschaft beantragen und deinen Eltern, Remus, werde ich auch dazu raten. Und euch in Therapie stecken, möglicherweise seid ihr schließlich selbstmordgefährdet, wenn ihr solche Aktionen durchzieht! Ihr werdet nie wieder, hört ihr nie wieder, dieses Haus oder Hogwarts verlassen ohne, dass ihr sagt, wo ihr hingeht! Habt ihr verstanden? Das heißt, erstmal werdet ihr dieses eh nicht mehr verlassen. Ihr habt nämlich Hausarrest. Für diese Ferien, für die Weihnachtsferien, für alle Ferien dieses Jahr!“
In diesem Moment betrat Euphemia wieder den Raum. Sie hatte eben alle einmal kurz untersucht und jetzt ihre Materialien, die sie um Verarzten der Jugendlichen brauchte geholt. Währenddessen hatte sie wohl durch die offene Tür, Fleamonts Tirade mitgehört. Obwohl sie es auch durch die verschlossene Tür gehört hätte. Wäre Potter Manor nicht so abgeschieden, hätte es vermutlich auch die Nachbarschaft gehört. „Fleamont, es reicht. Ja, es war unverantwortlich und dumm, aber sie hatten einen guten Grund. Gerade du solltest das verstehen. Denn der Fleamont in den ich mich damals verliebt habe, hätte genau das gleiche für seine Freunde getan. Kinder, vergesst den Hausarrest und die Vormundschaft. Aber damit das klar ist, vielleicht habt ihr kein Vertrauen in die Aurorenzentrale. Okay, ein Problem, aber akzeptabel und irgendwo verständlich, aber ihr solltet uns vertrauen. James, ihr habt ein Privileg, wie kaum ein anderer. Ihr hättet zu uns kommen können und dein Vater hätte direkt ganz diskret ein Team an den vertrauenswürdigsten, fähigsten Auroren zusammenstellen können. Du weißt doch, dass du dich immer auf uns verlassen kannst, James. Und du auch, Sirius. Ihr seid unsere Söhne. Wir würden alles für euch tun. Und wenn ihr das nicht wisst, haben wir wohl irgendwas falsch gemacht“, Euphemia klang enttäuscht. Und damit hatte sie genau den richtigen Punkt getroffen.
Sirius bekam Tränen in den Augen. Er hatte schon eine Familie enttäuscht, aber da hatte er aufgrund ihres Charakters und der fehlenden Liebe darüber hinwegsehen können. Doch seine größte Angst war es diese Familie zu enttäuschen und dadurch ebenfalls zu verlieren. Nicht nur weil es dann hieße, es müsse wohl an ihm liegen, sondern weil er sich nirgendwo so geliebt und wohl fühlte wie hier. Und das konnte er nicht verlieren. Er sprang auf die Beine und lief zu Euphemia und Fleamont.

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Zeitreise
FanfictionHarry und Ginny reisen ungewollt durch die Zeit ins Jahr 1978, das Abschlussjahr der Rumtreiber. Dort lernen sie die Rumtreiber näher kennen und wünschen sich jetzt mehr denn je, dass sie ihre Zukunft erleben. Und was, wenn das möglich ist? Was wäre...