Kapitel 28

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Ginny riss die Augen erschrocken auf und erstarrte. Damit hatte sie nicht gerechnet. Heiraten? Ihr erster Instinkt war ja. Aber da gab es so viel was man bedenken musste. Sie waren gerade mal 17 und steckten in der Vergangenheit fest, mussten den dunkelsten Zauberer aller Zeiten besiegen und aufpassen, dass sie sich nicht selbst auslöschten. Außerdem waren sie gerade mal ein paar Monate wieder zusammen. Natürlich waren sie schon länger zusammen gewesen, aber die Trennung war einschneidend gewesen. Dieses eine Jahr hatte sie beide verändert und sie waren noch dabei es aufzuarbeiten.

„Gin? Ich weiß, dass es plötzlich kommt und wie jung wir sind, aber…“, er sprach sanft, redete dann aber nicht weiter. Stattdessen spürte sie, wie er sich auf die Ellenbogen stützte um sie ansehen zu können. Sie spürte, wie seine Finger vorsichtig ihre Haare beiseite schoben, die ihr Gesicht verdeckten. Ja? Nein? Panik!

Reflexartig schloss Ginny die Augen wieder. Ruhig atmen. Sie versuchte sich so gut wie möglich zu entspannen und tief zu atmen. Sie fühlte seinen Blick auf ihrem Gesicht. Ein paar Sekunden. Lange könnte sie nicht einfach so tun, als ob sie schlief, ihr Gewissen setzte nämlich ein und sagte ihr, wie falsch das war. Aber dann hauchte Harry ihr einen leichten Kuss auf die Schläfe und legte sich wieder richtig hin. „Schlaf schön, Gin“, murmelte er liebevoll. Ginny hatte Schwierigkeiten nicht aufzustehen und rauszurennen. Wie konnte er so lieb und süß sein, während sie so tat, als ob sie schlief, um nicht auf seinen Antrag antworten zu müssen.

Sie wartete ab, bis Harry tief schlief. Eigentlich sollten seine gleichmäßigen Atemzüge und die Ruhe, die er ausstrahlte, sie entspannen. Das tat es normalerweise immer, aber jetzt gerade nicht. Als sie sicher war, dass er wirklich weg war, stand sie vorsichtig auf.

Den Arm, der um sie lag, platzierte sie um ein Kissen, dann schnappte sie sich einen Pulli, der über einer Stuhlkante lag und verließ leise den Raum. Auf dem Flur atmete sie erleichtert auf, bis sie sich verloren umsehen musste. Wo wollte sie eigentlich hin?

Sie hatte ganz sicher keine Lust auf einen späten Mitternachtssnack, außerdem waren in der Küche wahrscheinlich die Hauselfen. Schliefen die überhaupt jemals? Bei Gelegenheit musste sie mal Hermine fragen, die hatte sich im Zuge von B.ELFE.R sicher darüber informiert.

Dass der Rest auf jeden Fall schlief, kam Ginny sehr gelegen, sie hatte keine Lust auf reden. Aber wo sollte sie jetzt hingehen? Auf jeden Fall weg von den Schlafzimmern, beschloss sie. Im Dunkeln tastete sie sich, bedacht darauf leise zu sein, die Treppe herunter. Im Wohnzimmer flimmerte noch die Glut vom Kamin. Also war es immerhin nicht ganz dunkel. Kurzerhand ließ sie mit einem Wink ihres Zaubestabs das Feuer im Kamin wieder aufflammen. Dann schnappte sie sich eine Decke und rückte sich einen Sessel zurecht. Der Schmerz ihrer Verletzung an der Schulter durchzuckte sie dabei wie ein Blitz, aber das kümmerte sie nicht.

Sie nahm sich ein Buch, was im Wohnzimmer rumlag und machte es sich bequem. Aber ihre Gedanken schweiften immer wieder ab. Davon hatte sie immer geträumt. Harry und Ginny Potter, das klang doch großartig. Aber die ganzen Hindernisse. Und wie konnte sie mit 17 diese Entscheidung überhaupt für ihr Leben treffen? Zwar war sie sich ziemlich sicher, dass sie nie jemanden so wie sie Harry liebte, lieben könnte, aber trotzdem. War das nicht einfach zu früh. Außerdem hatten sie in dieser Zeit nicht mal Geburtsurkunden oder irgendeinen Existenznachweis, wie sollten sie offiziell heiraten?

Und wie hoch stand die Chance, das, sollten sie jemals in ihre Zeit zurückkönnen, sie sich hier dran überhaupt erinnern würden?

Irgendwann musste sie wohl doch eingeschlafen sein, denn das nächste was sie merkte, war wie jemand sie wachrüttelte.

„Ginny? Wie lang bist du schon hier?“, hörte sie Euphemias Stimme. Ginny blinzelte ein paar Mal, um sich an das Licht zu gewöhnen und gähnte.

„Wie spät ist es denn?“, fragte sie benommen. „8 Uhr morgens.“ „Dann dürften es um die vier Stunden sein“, antwortete Ginny sich streckend. Ihre Muskeln fühlten sich verspannt an, schließlich hatte sie auch nur um die drei Stunden geschlafen und das im Sitzen.

„Wieso bist du denn nicht in deinem Bett, du musst dich ausruhen“, Euphemia klang besorgt.

Weil dein Enkelsohn mir spontan einen Antrag gemacht. Aber das konnte Ginny natürlich nicht sagen. „Ich… konnte nicht schlafen. Die Schulter hat wehgetan und ich wollte mich ablenken“, schnell deutete sie auf das zusammengeklappte Buch in ihrem Schoß, „aber irgendwann bin ich wohl doch noch eingenickt.“

„Verständlich. Du kannst mit mir frühstücken, wenn du willst, Fleamont wurde spontan in die Zentrale gerufen, deshalb bin ich auch schon auf. Aber wenn du dich nochmal hinlegen möchtest, ist das natürlich auch okay“, bot Euphemia ihr an.

Ginny zögerte kurz, dann lächelte sie: „Frühstück klingt super.“




A/N
Wow, es ist echt lang her, dass ich das letzte Mal ein Kapitel hochgeladen hab und es tut mir fr leid. Dieses Kapitel ist auch nur sehr, sehr kurz geworden, was mir auch leid tut, denn eigentlich sollte es mehr als doppelt so lang mit wesentlich mehr Inhalt werden, allerdings hatte ich in letzter Zeit einfach so enorm viel zu tun, dass ich nicht dazu gekommen bin. Also hab ich lieber dieses Mini Kapitel hochgeladen, als noch länger gar nichts mehr.
Bis Weihnachten hab ich leider eine sehr stressige Phase und kann gar nichts garantieren, trotzdem hoffe ich natürlich wieder mehr zum Schreiben zu kommen, damit bald wieder mehr und vor allem längere Kapitel hochgeladen werden können.
Wie auch immer, ich hoffe es gefällt euch trotzdem und nochmal sorry, dass es so lang gebraucht hat.

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⏰ Letzte Aktualisierung: 2 days ago ⏰

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