Harry tigerte nervös im Schulsprecher Gemeinschaftsraum auf und ab. Sirius saß in einem Sessel neben ihm, mindestens genauso nervös. Das konnte man daran erkennen, dass er genau auf der Kante saß, seinen Zauberstab unglaublich schnell zwischen zwei Fingern kreisen ließ und seine Hand alle 10 Sekunden fahrig durch seine Haare glitt, was er sonst nie tun würde, immerhin waren seine Haare sein Heiligtum.
Remus wirkte nach außen ruhiger als die beiden, wie er so ruhig da zurückgelehnt auf einem der kaminroten Sofa saß. Doch wenn man genau darauf achtete, konnte man sehen, wie er mit undefinierbarem Gesichtsausdruck an die gegenüberliegende Wand starrte, mit seinen Gedanken ganz woanders und wie er gelegentlich begann an seinen Nägeln zu kauen, bis er sich erinnerte, dass er das eklig fand und es eigentlich nicht wollte. Dann ließ er seinen Arm wieder sinken und begann unauffällig mit seinem Zeigefinger im Millisekundentakt nervös auf die Armlehne zu tippen.
Lily saß im Schneidersitz auf einem Sessel und betrachtete die Jungs besorgt. Zwischendrin legte sie den Kopf in den Nacken und sah zu James auf, der hinter ihr stand, sich auf der Rückenlehne ihres Sessels abstützte und mit gerunzelter Stirn seine besten Freunde beobachtete. Oh und natürlich seinen Sohn. Das hörte sich immer noch falsch an für James.
„Könnt ihr-?“, setzte James an. „Nein“, fiel Harry ihm direkt ins Wort , „wir müssen auf Ginny warten. Ihr müsst das alle gemeinsam erfahren. Wo bleibt sie nur?“
Da schwang schon das Porträt auf und Ginny kletterte hindurch.
„Da bist du ja endlich. Wo warst du so lange?“, fragte Harry aufgebracht. Ginny bemerkte seine Nervosität und als sie sah, dass Peter nicht hier war, bestätigte es ihr auch, wieso er so war. Jetzt spannte sie sich auch an. Das hieß, mehr als noch davor.
„Der Weg ist lang und meine Tasche war schwer. Wenn du nächstes Mal einfach 2 Minuten wartest und mir beim Tragen hilfst, bin ich schneller“, zickte sie ihn ein bisschen an. Ja, sie hatte ihre Tasche einfach neben sich her schweben lassen, aber das brauchte Harry ja nicht zu wissen. Sie war auch gestresst, kein Grund sie wegen 2 Minuten bei einem spontanen Treffen anzumotzen.
James intervenierte direkt: „Jetzt fangt nicht an zu streiten, sondern sagt was los ist. Und warum ist Peter nicht hier? Braucht er mal wieder eine Auszeit?“
Harry holte tief Luft. „Ich weiß nicht ganz, wie ich es sagen soll…“, begann er.
„Peter ist weg“, übernahm Ginny das für ihn. „Wie weg?“, fragte Lily gleichzeitig mit Harry, der sich zu Ginny drehte und fragte: „Woher weißt du das?“
„Erstens, weil ich ein Gehirn habe und es tatsächlich fähig bin eins und eins zusammen zu zählen und zweitens, weg weg. Gekidnappt weg. Die Todesser haben ihn.“
Plötzlich kehrte Totenstille in dem Raum ein. Lily und James sahen erst einander geschockt an, dann die anderen. Das einzige, was man ganz leise hörte, war Remus‘ regelmäßiges Fingertippen. Bis Sirius sein Zauberstab aus der Hand rutschte und auf den Boden prallte. Das löste die Schockstarre. Auf einmal redeten alle Durcheinander.
„Woher wisst ihr das?“
„Wie lange wisst ihr das?
„Wir wissen es einfach.“
„Wir müssen ihn sofort befreien!“
„Wo haben sie ihn hingebracht?“
„Ich glaub nicht, dass das wirklich passiert?“
„Wieso Peter?“
„Nur Peter oder auch andere Schüler?“
„Hoffentlich behandeln sie ihn einigermaßen.“

DU LIEST GERADE
Zeitreise
FanfictionHarry und Ginny reisen ungewollt durch die Zeit ins Jahr 1978, das Abschlussjahr der Rumtreiber. Dort lernen sie die Rumtreiber näher kennen und wünschen sich jetzt mehr denn je, dass sie ihre Zukunft erleben. Und was, wenn das möglich ist? Was wäre...