Die Rumtreiber und Lily drängten sich leise am Treppenansatz des Astronomieturms hinter einem Wandvorsprung. „Au“, fluchte Lily flüsternd und schlug Sirius leicht gegen den Arm. Er war ihr auf den Fuß getreten. „Sorry“, flüsterte Sirius zurück. „Pscht“, mischte sich Remus ein.
James, der am nächsten zum Raum stand, fuhr herum und legte den Finger auf die Lippen. Dann drehte er sich wieder um und reckte den Hals um einmal in den Raum zu linsen. Er konnte Ginny und Harry erkennen, die einige Meter von ihnen entfernt waren. Ginny saß an der Kante beim Geländer und ließ die Beine baumeln. Harry lehnte an der Wand neben ihr. Die beiden redeten zwar in normaler Lautstärke, aber von hier aus, konnte man nur Wortfetzen verstehen.
„…meine Frage…Antwort nachgedacht“, hörte er von Harry. Ginny sah nachdenklich aus. James sah fragend die anderen an, ob sie etwas verstanden hatten. Die zuckten kollektiv mit den Schultern.
„Wir müssen näher ran“, flüsterte James und zog seinen Tarnumhang aus der Tasche. Lily nickte energisch. „Los, ihr beide“, Remus zeigte auf Lily und James.
Er hatte Recht, zu fünft würden sie nie unter den Umhang passen, aber James und Lily alleine schon. Die beiden stimmten stumm zu.
James warf sich den Tarnumhang über und hob ihn dann ein Stück hoch, damit Lily zu ihm drunter schlüpfen könnte.
Sie trat zu ihm und er ließ den Umhang über ihr wieder fallen. Der Umhang drängte Lily noch zwei kleine Schritte an ihn. Ihr Rücken stieß an seine Brust und sie war sich auf einmal seiner Nähe unglaublich bewusst.
Sie bekam dieses wohlige Kribbeln im Bauch und überall auf der Haut, wo sie sich berührten. Sie spürte die Wärme die von ihm ausging,seinen Atem, wie sich seine Brust ein bisschen schneller als vorher hob und senkte und auch sie musste sich Mühe geben ihren Atem zu kontrollieren.
„Ab mit euch“, scheuchte Sirius da und sie stolperten los. Es war erst ziemlich unkoordiniert und seltsam, da sie den Zentimeterabstand zwischen einander halten wollten, doch dann nahm James seinen Mut zusammen, natürlich zu Gunsten der Mission, sagte er sich.
Er legte vorsichtig einen Arm um ihre Taille und hielt mit der anderen Hand den Umhang. Dadurch war der Miniabstand zwischen ihnen jetzt auf jeden Fall nicht mehr existent.
James signalisierte ihr mit seinem Körper von hinten, wenn er loslief und lenkte sie mit dem Arm um ihrer Taille. So pirschten sie sich Stück für Stück vor.
Dass sie James dabei die totale Kontrolle überließ, sollte sie eigentlich stören, denn sie überließ nie jemand anderem die Kontrolle eigentlich, aber sie war viel zu fokussiert darauf regelmäßig und leise zu atmen und sich noch auf Ginny und Harry zu konzentrieren, dass sie dafür keine Kapazität mehr hatte.
Sie standen jetzt genau zwischen Harry und Ginny und den anderen Rumtreibern, jeweils etwas 1,5 Meter entfernt. Von hier aus konnte man die beiden klar und deutlich verstehen.
„Tut mir leid, Harry. Ich tue das nicht um dich hinzuhalten oder mich an dir zu rächen oder so, ich weiß einfach nur wirklich nicht, was ich tun soll. Ich liebe dich so sehr, dass es wehtut, aber ich weiß es zu zerstören, wird mir noch mehr wehtun.“
„Aber Ginny wir sind doch schon so gut wie zusammen. Würde es es offiziell zu machen und dem ganzen eine Bezeichnung zu geben wirklich so viel schlimmer machen?“
Lily drehte sich so weit es ging zu James um. „Das ist privat. Lass uns gehen“, wisperte sie. James sah enttäuscht aus, nickte aber. Doch dann begann Ginny wieder zu sprechen und was sie sagte, ließ die beiden inne halten.
„Vermutlich nicht. Und ich meine, wie viel schlimmer kann es noch werden? Wir sind 20 Jahre in die Vergangenheit gesprungen, stecken hier fest und müssen die Welt retten ohne einen richtigen Ansatz und riskieren damit unsere ganze Existenz, besonders deine. Und ich zermartere mir das Gehirn, ob es schlimmer wird, wenn wir unsere Beziehung offiziell machen. Lächerlich“, sie lachte bitter.
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Zeitreise
FanfictionHarry und Ginny reisen ungewollt durch die Zeit ins Jahr 1978, das Abschlussjahr der Rumtreiber. Dort lernen sie die Rumtreiber näher kennen und wünschen sich jetzt mehr denn je, dass sie ihre Zukunft erleben. Und was, wenn das möglich ist? Was wäre...