13. In dem Lockwood die Uhr nicht lesen kann

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„Kenzie, ich raste aus!", stöhnte Ruth schon zum gefühlt tausendsten Mal. Nervös fuhr sie sich ebenfalls zum x-ten Mal durch ihre mitternachtsschwarze Lockenmähne, was sie immer buschiger aussehen ließ. Zerwühlt und frustriert saß sie also vor mir. Fachmännisch sah ich auf sie herab. „Denkst du nicht, du machst dir zu viele Gedanken? Ich meine es war immerhin er, der uns eingeladen hat!" Sie verdrehte fertig die Augen und ließ sich theatralisch mit ihrem Rücken auf mein Bett fallen. „Und das lag sicher nicht an meinem umfassenden Charme!", grinste ich verschlagen, was sie zum Kichern brachte.

„Das kann ich allerdings bestätigen", kam es lachend von der Tür. Geschockt schnappte ich nach Luft und wirbelte herum.

Lockwood.

Lockwood, grinsend.

Lockwood, grinsend und in meinem Türrahmen stehend!

„Was treibst du hier, du Stalker!", schnappte ich aufgeregt nach Luft, was sein bescheuertes Grinsen nur noch breiter werden ließ. Lässig stoß er sich vom Türrahmen ab und schlenderte in mein Zimmer, als würde es ihm gehören. Mein Herz begann zu pochen, als ich seinen herben Duft war, nahm. Vermutlich aus Wut über seine gesamte Anwesenheit.

Tief sah er mir in die Augen. Diese goldenen Augen! Als würde man zwei fluoreszierende Bernsteine betrachten. Sie hatten schon viele Frauen um den Verstand gebracht! Doch seit wann bin ich viele? „Spreche ich vielleicht madagassisch? Was treibst du hier?" Ich unterbrach den Augenkontakt und wechselte verwirrte Blicke mit Ruth. „Deine Mum hat mich reingelassen! Ich nehm' euch doch mit!", zuckte er lässig mit den Achseln.

„Ja, in einer Stunde!", warf Ruth verwirrt ein. Lockwood schien erst jetzt ihre Anwesenheit zu bemerken. Elegant hob er eine Braue und besah sich die Kleider, die um sie verstreut lagen genauer. Ohne ihr überhaupt erst zu antworten, trat er näher ans Bett und inspizierte jedes einzelne Kleidungsstück.

„Nimm das!", sagte er kurz angebunden und hielt Ruth ein blaues Kleid hin, welches erstaunlich gut zum schwülen Wetter passte. „Nick steht auf blau!" Ruth riss die braunen Augen auf und starrte Lockwood an. „Echt jetzt?" Sein Grinsen kehrte automatisch wieder. „Ich schätze mal ich kenn ihn schon lang genug!", lachte er leicht. Motiviert sprang sie auf, riss Lockwood das Kleid aus der Hand und wuselte überstürzt aus meinem Zimmer in Richtung Bad.

Fasziniert sah ich ihr nach und wandte mich dann wieder an ihn. Schon wieder sah er mir so tief in die Augen. Als würde er etwas suchen, was er unbedingt finden wollte. „Also..." Begann ich nervös. Warte... Nervös?

„Was machst du hier?", fragte ich schließlich. Wie konnte es nur so schwer sein sich zu zwingen mit fester Stimme zu reden? „Wollte nur sichergehen, dass du dich auch ordentlich anziehst, McFlurry!", lachte er. Meine Augen verengten sich. Ich glaub's auch.

„Angst, dass ich mit meinen Schmetterlingsflügeln aus der 3.Klasse auf den Rummel gehe?", lachte ich und ging provozierend auf meine Schrank zu. „Todesangst", verfolgte er unser Spiel weiter. Mit leuchtenden Augen folgte er meinen Bewegungen genauestens. Als würde er sich jedes Detail einprägen wollen. Ein Kribbeln durchfuhr meinen Körper. Warte mal... Kribbeln?
„Ehrlich gesagt hatte ich einfach vor in dem Outfit zu gehen." Ich hatte bereits eine lässige Jeans und einen weiten Pullunder mit einem luftigen Sommerhemd darunter an. Es war nichts Besonderes, doch es gefiel mir. „Also ich finde es wunderschön!", lächelte er sanft.

Erstaunt sah ich ihn an. Manchmal war er echt wie ausgewechselt. „Und was sagt ihr?", wurden wir unsanft aus unserem Gespräch gerissen. Ruth stand strahlend im Türrahmen. Vor Aufregung war ihr die Röte in die Wange geschossen. Das blaue Kleid, welches Lockwood ausgewählt hatte, war eines von meinen. Es schmiegte sich elegant um ihre Kurven und verlieh ihr den perfekten elegant-alltag Look.

Kurz sah ich ihn noch einmal von der Seite an, ehe ich mich lächelnd an Ruth wandte. „Fantastisch!", Ruths Augen begannen zu strahlen. Stolz sah sie an sich herab und strich sich über die Haare. „Nick wird nicht wissen, wie ihm geschieht!" Freudig grinsten wir uns an. Kurz wanderten meine Augen zu Lockwood, wo sie sich sofort mit seinem Blick verhakten. Er hatte mich beobachtet. An mir auf und ab gesehen und jede meiner Bewegungen genaustens gemustert, schon wieder.

„Wie wäre es Xander, wenn wir in einer halben Stunde zu dir kommen, wenn wir wirklich losmüssen! Außer ich soll deine Haare auch locken!", grinste Ruth ihn an. Als ob er gerade erst bemerkt hätte, dass sie ebenfalls neben uns stand, schreckte er hoch. „Eh...", begann er verwirrt blickte er sie an. „Klar..." Er ging schnell zu Türe, wo er jedoch abrupt abstoppte. „Warte, Ruth?", fragte er langsam und sah ihr fest in die Augen. „Ja?" Verwirrt sah Ruth mich an.

„Ich wollte dir nur sagen, dass es mir leidtut." Ich denke ich falle vom Glauben ab. Passierte das hier gerade wirklich? „Ich meine, wie ich zu dir war. Das hattest du nicht verdient", sagte er mit ehrlicher Stimme und wartete still auf eine Antwort. Ruth blickte ihn überrascht an. Sie hatte das genauso wenig erwartet, wie ich. Seit sie vor einem Jahr ausgegangen waren und er ihr zwei Wochen später das Herz gebrochen hatte, in dem er mit jemand anderem rumgeknutscht hatte, hatte er sich nicht bei ihr entschuldigt. Geschwiege denn bei irgendwem.

„Ehm...", begann sie zögerlich. „Ich weiß das zu schätzen", sagte sie unsicher. Er nickte nur knapp und verließ anschließend schon fast fluchtartig das Zimmer. Erstaunt sahen wir uns an.
„Was war denn das?", fragte ich verirrt. Was hatte ihn denn dazu bewegt? War das immer noch Lockwood? Konnte es sein, dass er sich tatsächlich mal änderte? Ruth zuckte mit den Achseln. „Keine Ahnung, aber ich habe das Gefühl, dass das was mit dir zu tun hat." Ungläubig schüttelte ich den Kopf. „Du spinnst doch!", rief ich lachend und sah sie ungläubig an. Ruths schwarze Haare glitzerten im Lampenlicht, als sie einen Schritt näher an mich herantrat. Ihr süßes Parfüm stieg mir in die Nase. „Ich weiß, was ich gesehen habe. Oder besser gesagt, weiß ich, wie er dich angesehen hat!"

Autor:Für alle die sich fragen, wieso mein Name auf dem Bild steht: Glaubts, oder halt nicht, ich hab das selbst mal auf dem IPad gezeichnet

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Für alle die sich fragen, wieso mein Name auf dem Bild steht: Glaubts, oder halt nicht, ich hab das selbst mal auf dem IPad gezeichnet. Hab das gesehen und dachte, dass passt ja voll, wie ich mir Ruth vorstelle. Evtl, lad ich mal wieder ein Bild hoch, wenn es passt. Ich werde jedoch nicht anfangen extra für die Story etwas zu malen, weil ich nicht gerne Plane sondern einfach male, wenn mich was inspiriert. Die Inspo kam von einer Frau, die ich auf Pinterest gesehen hab und so schön fand, dass ich sie zeichnen wollte.

Hoffe es gefällt Euch trotzdem,
Asteriez <3

HeartbreakerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt