56. In dem Star Wars Familien vereint

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Nervös wackelte ich mit meinem Bein, was Xander dazu veranlasste seine Hand drauf zu legen. „Mach dich nicht irre, McFlurry!", sagte er gelassen. „Ich mach mich nicht irre!", rief ich trotzig. Wir wussten beide, dass es gelogen war. Xander lachte nur und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen, der definitiv eine beruhigende Wirkung hatte.

Ruth und Lia sahen strahlend durch die Kamera hinweg zwischen uns hin und her. Da ich heute nur mit meiner Familie und Xander feiern würde, war nicht mehr als Facetime drin „Wurde auch echt mal Zeit, dass ihr beiden Lutscher zueinander findet. Bitte sagt, dass das das letzte Drama war!", rief Ruth enthusiastisch, jedoch auch ein bisschen ängstlich. „War es, wenn McFlurry sich dazu entscheidet hier zu bleiben und nicht nach Ägypten zu ziehen um Kamel-Treiberin zu werden", lachte Xander sarkastisch.

Ich stimmte in sein Lachen mit ein. Kamel-Treiberin, ich glaub's auch. „Ich verstehe immer noch nicht, wieso du nicht mitkommst und Kamel-Doktor wirst. So könnten wir zusammenbleiben!" Kopfschüttelnd sahen Ruth und Lia zwischen uns hin und her. „Da  haben sich zwei unlustige gefunden", sagte Lia grinsend.

„Also ich bin dafür, dass Lia dann die Kamel-Scheiße aufsammelt" Lockwood wackelte mit den Augenbrauen und grinste Lia aufmunternd zu. Diese streckte ihm nur einen frisch manikürten Mittelfinger in die Kamera.

„Wann wollten Mando, Cecilia, Cole und Quentin eigentlich nochmal hier aufkreuzen?", fragte ich nun aufgeregt meine Mutter, welche gerade ins Wohnzimmer marschierte. „Sie sollten eigentlich bald aufkreuzen, antwortete sie schulterzuckend. Präzise, Mutter. Präzise.

Es dauerte tatsächlich nur noch ein paar Minuten, ehe es an der Tür klingelte. „Meine Brüder sind da! Ich muss auflegen!", rief ich und drückte sie weg, ohne ihnen Zeit zum Erwidern zu lassen. Ich war einfach zu aufgeregt endlich meine Brüder kennenzulernen und Cecilia, die neue Frau meines Vaters, kannte ich bislang auch nur vom Sehen.

Nervös öffnete ich die Tür. Mein Vater stand bereits davor. Breit lächelnd nahm er mich in den Arm und gratulierte mir. Ich versteifte mich leicht. Ich war es nicht gewohnt von diesem Mann umarmt zu werden, auch wenn wir wieder anfingen ein besseres Verhältnis zueinander aufzubauen. Er merkte es sofort und löste sich schnell mit leicht enttäuschtem Blick von mir. Der Blick hielt jedoch nicht lange an und er lächelte strahlend zu drei Leuten, die noch vor der Tür standen.

„Das ist Cecilia. Ihr habt euch schonmal getroffen" Das hatten wir. Bei der Anhörung meines Bruders. Scheiß Ort, um sich zu treffen. Sie war eine hochgewachsene Frau mit kohlrabenschwarzen Haaren. Sie hatte ein Lächeln, das genauso freundlich wirkte, wie ihre braunen Augen. Ihre leichte Hakennase jedoch schmälerte den Anblick etwas und verlieh ihr in wütendem Zustand bestimmt einen gruseligen Blick. Ihr Gesicht verzog sich zu einem einladenden Lächeln und sofort begannen sich um ihre Augen und Mundwinkel Lachfalten abzuzeichnen. Ihr Lächeln war einfach einladend. Ihre Figur war weder besonders dick noch besonders dünn. Sie hatte einfach die Figur einer Frau mittleren Alters, die vor einigen Jahren Zwillinge bekommen hatte.

„Ja klar. Schön dich wieder zu sehen!", sagte ich höflich. Lächelnd schloss die Frau meines Vaters mich in den Arm. „Alles Gute zum Geburtstag. Ich freue mich auch dich wieder zu sehen." Ihre Stimme war ehrlich und ich beschloss, der Frau eine Chance zu geben.

„Und die beiden Chaoten sind Cole und Quentin." Mando Keene wandte sich strahlend seinen achtjährigen Söhnen zu. „Cole, Quentin. Lernt eure Schwester kennen. McKenzie" Mit einer Schwungvollen Handbewegung zeigte er auf mich. Cole und Quentin sahen etwas älter aus als auf dem Foto. Ihre Zahnlücken waren verschwunden und sie sahen aus, wie zum Verwechseln ähnlich. „Hallo", sagte ich freundlich. Misstrauisch beäugten mich zwei grüne Augen. „Magst du Star Wars?", fragte Cole streng und Quentin stemmte die Hände in die Hüfte.

Ich musste mir alle Mühe geben ernst zu bleiben. Das war die Vertrauensfrage der beiden?

„Ich liebe Star Wars! Ich habe alles gesehen, einschließlich Clone Wars!", rief ich fröhlich. Wenn die beiden Star Wars Fans waren, konnte einer glücklichen Familie nichts mehr im Weg stehen. Cole und Quentin sahen sich kurz an, ehe sie sich auf mich schmissen. „Alles Gute zum Geburtstag Schwesterherz!"

Offensichtlich war ich für sie jetzt Teil der Familie.

„Danke, danke", lachte ich. „Ihr müsst mir aber versprechen später mit mir noch ganz wichtige Star Wars Thematiken zu diskutieren!" Sie lösten sich von mir und nickten energisch mit ihren breiten schelmischen Grinsen. Sie waren wohl einverstanden.

„Das ist für dich", sagte nun Cecilia mit einem entzückten Lächeln und hielt mir eine Tüte hin. Es waren mehrere Bücher von meiner Wunschliste, die ihnen sicherlich meine Mutter zugeschanzt hatte. Überschwänglich dankte ich ihnen und umarmte sie alle nacheinander.

Hinter mir vernahm ich ein Räuspern. Mein Blick traf auf die mir nur zu bekannten goldenen Augen. Jetzt würde definitiv ein wundervoller Abschnitt meines Lebens beginnen. Ich kam meiner Familie näher, hatte mein Traumata überwunden und hatte ihn an meiner Seite. „Das ist mein Freund Xander", stellte ich ihn strahlend vor. Mein Freund. Und das würde er ab jetzt auch bleiben. Der soll ruhig versuchen wegzurennen. Das ist nur leider aussichtslos.

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