52. In dem Emmett Erickson rote Wangen bringt

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Ruth stand an ihrem Spind und sah uns grinsend entgegen. „Na ihr", sagte sie, auch wenn sie Lockwood dabei einen leicht drohenden Blick zuwarf. Mit seinem Verhalten in letzter Zeit, hatte er die Gemüter meiner Freundinnen erstaunlich gut beruhigt. Sie wussten, was mein Bruder für mich bedeutete, und schätzten Lockwood dafür, dass er mir nicht von der Seite wich.

„Entschuldigung", fragte eine ruhige Stimme neben uns. Verwirrt drehten wir uns alle drei synchron zu dem Sprecher um. Vor uns stand Emmett Erickson, der sich verlegen am Nacken kratzte. Er war schlaksig, trug eine Brille und seine Haare waren etwas zu lange, um als richtige Kurzhaarfrisur zu gelten. In seiner Hand hielt er sein Longboard. Seine Kleidung war abgetragen und auf seinem Shirt war ganz deutlich der Millennium-Falke abgebildet. Bei seinem T-Shirt konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Ich liebte Star Wars!

Er war nicht unfassbar attraktiv, doch trotzdem hatten seine Züge einen schönen Touch. Mit seinem schiefen, verlegenen Grinsen, sah er sehr niedlich aus. „Ehm...", fing er unsicher an und sah mit einer verlegenen Röte auf den Wangen zu Ruth auf. „Du hast dein Buch in Englisch liegen lassen" Zum Beweis hielt er eines der abgenutzten Englisch Bücher hoch, dass er sofort Ruth hinhielt.

Ruth starrte das Buch in seinen Händen an und ihre Wangen überzog ebenfalls ein leichter rot-schimmer. Es war ihr sichtlich peinlich, dass er ihr ihr Buch bringen musste. Sie nahm es ihm dankend aus der Hand. „Danke", sagte sie verlegen. „Gerne. Schönen Tag noch", sagte er verunsichert, lächelte jedoch ehrlich. Mit einem letzten Nicken drehte er sich um und lief in die entgegengesetzte Richtung davon, sein Longboard immer noch unter den Arm geklemmt.

Verblüfft starrte ich sie an. „Sehe ich da etwa einen leichten Rotschimmer?", fragte ich grinsend. Ruth sah nur verlegen auf ihr Buch. „Ach wie süß, unsicher ist sie auch noch", lachte Lockwood neben mir. „Klappe ihr beiden!", sagte sie schnell.

Unsicher sah sie in die Richtung, in die er verschwunden war. „Nick?", fragte ich gedämpft. Ruth nickte. Sie wollte nichts zulassen, solange sie Nick noch nachhing. Trotz dessen wusste ich aus zuverlässiger Quelle, dass sie noch vor einiger Zeit etwas für den Nerd geschwärmt hatte. Da ich selbst sehr nerdige Züge an mir hatte, wie die Liebe zur Wissenschaft, gekreuzt mit meiner ausgeprägten Geek Art, konnte ich sie nur unterstützen. Außerdem war Emmett zwar zurückhaltend, doch als einer der nettesten Schüler der ganzen Schule bekannt. Ruth hatte einen Typen wie ihn verdient.

„Jetzt hört auf mich anzugrinsen! Das ist ja nicht zum Aushalten mit euch beiden", lachte Ruth plötzlich auf, als sie unsere Gesichter sah. Sowohl Lockwood als auch ich hatten das zukünftiges Kupplungs-Potential entdeckt.

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