PoV. Xander / LockwoodDie Tränen schossen ihre Wanen runter und selbst ich konnte sie nur mit Mühe zurückhalten. „Weißt du eigentlich, wie es sich anfühlt sich selbst zu hassen, weil man jemanden liebt?" Eine Träne verließ meine Augen, die ich nicht aufhalten konnte. Sie liebte mich und hasste sich dafür. Das war schlimmer als ich erwartet hatte. Ich hatte sie nicht verloren und dafür hasste sie sich selbst und ich mich noch mehr.
„Ich vertraue dir nicht mehr. Manchmal ist Liebe einfach nicht genug." Ihre Stimme war erstickt. Mir wurde unerträglich heiß. Ich wollte sie an mich ziehen und ihr den Schmerz nehmen, den ich verursacht hatte. Doch das konnte ich nicht. „Bitte geh", flüsterte sie und starrte auf den Boden. Ich brachte keinen Ton raus. Ich wusste, dass ich ihre Entscheidung respektieren musste, aber wieso viel mir das so verdammt schwer?
„Werde ich dein Vertrauen jemals zurückgewinnen können?", fragte ich also. Die Antwort bereitete mir Angst. Zum ersten Mal seit Beginn des Gesprächs sah sie mir freiwillig in die Augen. Hoffnungsvoll starrte ich zurück. „Vielleicht" Ein warmes Gefühl breitete sich in mir aus. Das war kein nein.
Ich nickte und ging also. Die Prügelei hatte mich tatsächlich nicht schwerer verletzt. Nichts, was ich nicht schonmal durchgestanden hatte. Das mir die Tränen die Wange runterliefen schob ich trotzdem auf die Wunden, auch wenn ich wusste, dass sie nicht der Grund waren.
Den gesamten Weg bis in mein Zimmer weinte ich. Ich weinte, weil ich noch Hoffnung hatte und ich weinte, weil ich sie so sehr verletzt hatte, dass sie ihre eigenen Gefühle hasste. Und ich weinte, weil sie kein Vertrauen mehr in mich hatte. Es war Ewigkeiten her, dass ich das letzte Mal richtig geweint hatte, doch nun tat ich es. Ich saß auf meinem Bett und weinte.
Mit einem besorgtem Gesichtsausdruck kam meine Mutter in mein Zimmer. Sie kam sofort zu mir und legte ihre zierlichen Arme um mich. Ich legte einfach meinen Kopf auf ihre Schulter und weinte wegen einfach allem. Beruhigend strich sie mir über die Haare. Die Wärme, die sie ausstrahlte, brachte mich runter. „McKenzie?", fragte sie einfühlsam. Sie wusste es einfach.
Ich nickte. „Ich habe sie so sehr verletzt, Mom", meine Stimme gehorchte mir nicht mehr. „Sie vertraut mir nicht mehr", brachte ich hervor, ehe meine Mutter ihre Arme fester um mich schlang. Ihre Umarmung tat gut. „Wie schaffe ich es, dass sie mir wieder vertraut. Ich will das sie mich liebt, ohne dass es ihr wehtut! Ich will kein Arschloch mehr sein!"
Sie betrachtete mich mit funkelten Augen. „Selbst wenn du einmal ein Arschloch warst, du bist es nicht mehr und das zählt. Alles, was du jetzt tun kannst, ist für sie da zu sein und ihr zu zeigen, was sie dir bedeutet." Ihre Stimme war ruhig, wie immer. Sie hatte noch nie geschrien. Selbst als sie die ganzen Mädchen ins Haus rein und raus marschieren gesehen hat, hat sie nie geschrien. Sie hatte mir ruhig klar gemacht, dass sie das nicht gut fand. Ich wünschte ich hätte auf sie gehört.
„Heulst du etwa?", fragte eine angeekelte Stimme von der Tür aus. Ich hob meinen Blick und sah meinen Vater vor uns stehen. Kopfschüttelnd betrachtete er das Szenario. „Wegen den paar Wunden?" Wütend starrte ich in seine Richtung, doch meine Mutter war schneller. Ihr Augen funkelten wütend. Noch nie hatte ich sie so gesehen. „Er weint nicht wegen der Prügel, das solltest du am besten wissen!", sagte sie wütend. Mein Vater erstarrte.
„Ich-", fing er irritiert an. „Aber er flennt. Warte... etwa wegen einem Mädchen?", fragte er. Sein Blick wurde Eiskalt. „Man flennt nicht wegen einem scheiß Mädchen!", rief er wütend. Meine Mutter schoss zwischen uns wie ein Furie. Ich konnte nicht anders als sie anzustarren. „Raus hier!", schrie sie zurück. Mein Vater zuckte zusammen. „Was?" Er wusste nicht, wie ihm geschah. Die einzige Person, die er wirklich liebte, schickte ihn endlich zum Teufel.
„Ich lasse nicht zu, dass du meinen Sohn noch einmal anrührst! Ich will das du verschwindest!", schrie sie zornig. Jetzt weinte meine Mutter ebenfalls. „Elena, bitte. Ich hatte nicht vor-", stammelte er unruhig. Verdutzt starrte ich ihn an. Noch nie hatte ich ihn so gesehen. „Ach nein?", schnitt sie ihm wütend das Wort ab. „Ich habe meinen eigenen Sohn wegen dir verprügelt im Arm gehalten! Ich glaube dir nicht, dass du irgendwas anderes vorhattest. Er darf weinen so viel er will und ich werde dann für ihn da sein! Raus hier oder ich rufe die Polizei!"
Totenstille brach ein. Sie hatte es getan. Sie hatte getan, wovor sie sich all die Jahre gefürchtet hatte, weil sie ihn trotz allem liebte. Mein Vater konnte nicht fassen, dass das gerade passierte. Er konnte nicht fassen, dass er die Grenze überschritten hatte. „Elena...", sagte er fassungslos. „Raus" ihre Stimme war fest, doch sie wich nicht von mir weg. Und dann ging er. Für immer.
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Heartbreaker
RomanceHeartbreaker. Einen Namen, den Xander Lockwood sich mehr als verdient hat. Die halbe weibliche Schulbevölkerung hat er bereits mit seinem Charme um den Finger gewickelt. Einzig und allein seine Nachbarin McKenzie, die angepisst ist, dass er die Herz...