Kapitel 49: Ab in die Lobau

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Hannah kam nach einem anstrengenden, aber produktiven Tag in der Schule nach Hause. Sie war noch voller Energie und beschloss, den restlichen Nachmittag nicht einfach auf dem Sofa zu verbringen. Der Gedanke, rauszugehen, die frische Luft zu genießen und eine Runde mit ihrem Rennrad zu drehen, brachte ein Lächeln auf ihr Gesicht. Sie entschied sich spontan für eine Fahrradtour in die Lobau – eine ihrer liebsten Strecken, die durch die Natur führte und gleichzeitig ein wenig Abenteuer versprach.

Nachdem sie eine kurze Dusche genommen hatte, zog sie ein enges, figurbetontes Radfahrer-Outfit an. Es war nicht nur praktisch, sondern auch sexy – das knappe Trikot betonte ihre Figur, und die enge Radhose schien wie für sie gemacht. Sie fühlte sich selbstbewusst und bereit, den Nachmittag voll auszukosten. Mit einer Flasche Wasser in der Hand ging sie zu ihrem Rennrad, das draußen im Fahrradständer auf sie wartete.

Kaum saß sie im Sattel, spürte sie den vertrauten Adrenalinschub. Sie trat in die Pedale und fuhr durch die Straßen, bis sie die Stadt hinter sich ließ und die weiten Grünflächen der Lobau erreichte. Die frische Luft und die Einsamkeit der Natur waren genau das, was sie jetzt brauchte. Es war ein wunderbarer Kontrast zur ständigen Hektik der Schule.

Nach einer Weile anstrengenden, aber belebenden Fahrens bemerkte Hannah einen Wasserbrunnen am Rand des Weges. Ihre Wasserflasche war fast leer, und es schien der perfekte Ort, um eine kleine Pause einzulegen und ihre Flasche aufzufüllen. Sie fuhr langsamer, stieg ab und ging zum Brunnen. Doch bevor sie den Hahn drehte, bemerkte sie zwei Männer, die dort standen und sich angeregt unterhielten.

Sie hielt kurz inne und blinzelte. Beide Männer sahen exakt gleich aus. Gleiche Statur, gleiche Gesichtszüge, sogar ihre Kleidung war identisch. Ein Schmunzeln schlich sich auf Hannahs Gesicht, und als sie näher trat, konnte sie es nicht lassen, einen frechen Kommentar loszuwerden.

„Entweder mir ist schwindelig und ich sehe doppelt, oder ihr seid Zwillinge," sagte sie grinsend, während sie den beiden einen neckischen Blick zuwarf.

Die Männer unterbrachen ihr Gespräch und sahen zu ihr herüber. Beide lächelten charmant, und einer der beiden, der offensichtlich genauso amüsiert war wie sie, erwiderte: „Glückwunsch, du siehst richtig. Wir sind Zwillinge."

Hannah lachte leise und trat näher. „Gott sei Dank," fügte sie hinzu. „Ich dachte schon, ich müsste mir Sorgen machen." Sie begann, ihre Wasserflasche zu füllen, während sie die beiden Männer unauffällig musterte. Sie wirkten freundlich und entspannt, und die Chemie zwischen den dreien war sofort locker und verspielt.

„Und was bringt eine sportliche Frau wie dich in die Lobau?" fragte der andere Zwilling, neugierig und mit einem leicht flirtenden Unterton in der Stimme.

„Ich brauche nach dem Arbeitstag ein bisschen frische Luft und Bewegung," antwortete Hannah, den Wasserstrahl verfolgend, der in ihre Flasche plätscherte. „Und ihr? Seid ihr hier öfter unterwegs?"

„Ab und zu," sagte der erste Zwilling und lehnte sich leicht gegen den Brunnen. „Aber ehrlich gesagt, haben wir selten so nette Gesellschaft wie heute."

Die Zwillinge tauschten ein vielsagendes Lächeln, und die Stimmung zwischen ihnen und Hannah war weiterhin verspielt. Die Art, wie sie miteinander sprachen, das leichte Knistern in der Luft – es war, als würde dieser Moment sich langsam zu etwas mehr entwickeln, und Hannah konnte die unterschwellige Spannung spüren.

Sie drehte den Wasserhahn zu, nahm ihre Flasche und trat einen Schritt zurück, dabei funkelten ihre Augen herausfordernd. „Also, was macht man hier noch außer radfahren und Wasserflaschen auffüllen?"

Hannah konnte das Knistern in der Luft nicht ignorieren. Die Zwillinge hatten eine charmante, lockere Art, die ihr gefiel, und die Art, wie sie mit ihr sprachen, hatte einen spielerischen, flirtenden Unterton, der die Spannung weiter aufbaute. Während sie ihre Wasserflasche auffüllte, bemerkte sie, wie warm ihr plötzlich wurde. Vielleicht lag es an der langen Fahrradtour – oder vielleicht doch eher an den beiden attraktiven Männern vor ihr.

Unterricht jenseits des Lehrplans: Hannah Mutzenbachs GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt