Kylie führt ein normales Leben, bis sie eines Tages entdeckt, dass magische Wesen real sind - und sie selbst zu ihnen gehört. Als ihre Schwester plötzlich verschwindet, stürzt Kylie in ein gefährliches Abenteuer, in dem sie alles riskiert, um sie zu...
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„Okay, hier können wir reden.", sagt Dad und schließt die Türe hinter sich. Wir sind in seinem Arbeitszimmer. Bücherregale schmücken die Wände und in der Mitte ist ein Schreibtisch. Vor dem Schreibtisch sind 4 Sessel und in der Mitte steht ein kleiner Tisch. Zac sitzt mir gegenüber auf einen der Sessel. Jason steht an die Wand gelehnt hinter uns. „Ich weiß, die Situation wirkt etwas verwirrend. Bitte lasst es mich erklären.", sagt Dad erneut. Ich schweige. Genauso wie Zac und Jason. Aber ich habe so viel zu sagen, doch nichts davon erreicht meinen Mund. In meinem Kopf herrscht Chaos. ‚Er lebt und Er hat dich verlassen' - schreit alles in mir. Er hat noch eine Familie. Weiß das Mom? Warte.. bin ich eine Fee? Halb Dryade, halb Fee? „Als ich jung war, gab es mehrere Treffen, mit allen großen Anführern der anderen Seite. Um den Frieden zu schützen. Als ich Ruelle - ich meine Kylies Mutter zum ersten Mal sah, hatte ich mich verliebt." „In die Dryaden Prinzessin? Obwohl du eine Familie hattest.", sagt Jason bitter. Ruelle? Das Tagebuch! Also gehört es doch Mom. Sie ist die Dryadenprinzessin, die geflohen ist. Dad ist dann der geheimnisvolle Typ in den sie sich auch verliebt hat. „Ja.", sagt Dad traurig, „ich wollte es nicht." „Und trotzdem hast du es getan.", sagt Jason erneut. „Sie wurde schwanger und ich wusste nicht was ich machen sollte. Wir beide wussten, dass wir auf der anderen Seite niemals zusammen überleben können. Und vor allem das Kind wäre in Gefahr, wenn es raus kommt. Deswegen sind wir geflohen." Er blickt zu Jason und Zac und sagt: „Als eure Mutter dann schwer krank wurde, kam ich zurück. Ich lebte in beiden Welten für eine ganze Weile." „Du meintest, du hast Arbeit in der Menschenwelt, für Frieden und ein besseres Leben.", sagt Zac. Er blickt zu Boden. Dieses Gespräch macht ihn fertig. „Ich weiß und es tut mir leid. In beiden Welten, zwei verschiedene Leben zu führen war schwer. Ich habe zu viel gelogen und ich bereue viel." „Wieso hast du uns alleine gelassen?", frage ich. Endlich habe ich das gesagt, was mir die letzten 15 Minuten im Kopf herumschwirrt. „Ich hatte mich immer gefragt, warum du dunkle Haare hast und grüne Augen, Kylie. Ich dachte, dass wäre ein Nebeneffekt eines Hybriden. Da du mit 8 Jahren keine Dryaden Fähigkeiten entwickelt hast, dachte ich du bekommst eben meine Gene: mit 16 Jahren die Feen Fähigkeiten. Doch diese bekamst du auch nicht. Dann hab ich es rausgefunden. Du bist nicht meine Tochter. Deine Mutter hatte das Bett mit einem anderen geteilt" Ich bin nicht seine Tochter? Es trifft mich wie ein Stich ins Herz. Tränen schießen mir in die Augen. Er ist nicht mein leiblicher Vater. Hat er uns deswegen verlassen? „Aber ich liebe dich wie eine-" „Nein. Sag das nicht. Du hast sie verlassen. Dann hast du mich und Lexa verlassen. Du hast mich in dieser neuen Welt komplett alleine gelassen. Ich war so verwirrt über meine Gefühle und was mit mir passiert. Es ist als wurde ich einfach in diese Welt hineingeworfen. Keiner hat mir erklärt, warum ich anderes bin. Du bist nicht mein Vater. Du bist eine Enttäuschung. Wie konntest du mir das antun? Wie konntest du einfach so gehen? Wie , zur Hölle, konntest du uns alleine lassen?" weitere Tränen fallen aus meinen Augen, „Lexa ist verschwunden und Mom wurde depressiv. Sie hat nicht mehr mit mir gesprochen und ich war allein. So verdammt alleine. Und dann finde ich heraus, dass mich meine besten Freunde ausspioniert haben und jetzt verstehe ich erst wieso. Aber nichts tut mehr weh? Als zu wissen, dass ich so sehr gelitten habe und du hier saßt. Nenn mich nicht deine Tochter. Nenn Lexa nicht deine Tochter. Du hast es nicht verdient." Mein Herz schmerzt. Er war hier. Die ganze Zeit war er hier. „Wir dachten du bist kaum hier, weil du so viel Arbeit in der Menschenwelt hast.", fängt Zac an, „aber der wahre Grund war eine Frau? Eine zweite Familie? Reicht dir eine nicht? Wie konntest du einen neue Familie gründen und uns hier lassen? Und dann verlässt du diese auch? Ich hab dich als einen guten Menschen gesehen. Mein ganzes Leben, dachte ich, das Königreich wäre dir wichtiger und du deswegen so viel arbeitest. Doch es war eine andere Frau. Dazu noch eine Feindin. Eine Dryade. Die Königin unserer Feinde. Ich habe keine Worte für die Enttäuschung die du für mich bist." Zac steht auf und geht zur Türe. „Zac! Ich-" „Nein! Ich dachte immer ich muss mich mehr anstrengen, damit du mir mehr Beachtung schenkst. Aber dein Blick lag nie auf uns. Weißt du, wie es ist aufzuwachsen und keinen Vater bei sich zu haben? Nur hin und wieder hatten wir die Ehre dich zu sehen. Ich habe mein ganzes Leben damit verbracht nach deiner Anerkennung und Liebe zu streben.. und jetzt frage ich mich: wofür? Ich kann das alles nicht mehr hören." Zac verlässt den Raum. Auch ich stehe auf und gehe zur Türe. „Kylie! Bitte lass-" Doch bevor er mir näher kommen kann, stellt sich Jason in den Weg und sagt: „Sie hat alles gesagt, Vater" Die Art und Weise wie er Vater ausspricht, klingt verachtend. Ich verlasse den Raum, doch komme nicht sehr weit. Jason kommt mir nach und hält mein Handgelenk fest. „Ich weiß du willst hier weg, aber du bist immer noch eine Fremde hier. Ich bringe dich zu meinem Gemach." Ich folge ihm. Eine Träne nach der anderen verlässt meine Augen. Ich kann es nicht mehr kontrollieren. Nach wenigen Sekunden öffnet er eine Türe und lässt mich eintreten. Das Zimmer ist groß. Es hat ein großes Bett und zwei Türen führen zu zwei anderen Räumen. Ein Panoramafenster führt zu einem Balkon. Von der Tür aus, kann ich bereits die unglaubliche Aussicht auf die Stadt erkennen. „Hier ist das Bad." Er zeigt auf eine Türe, „und ich lasse dir noch Klamotten bringen. Bleib bitte hier. Ich komme in ein paar Minuten wieder." Ich nicke. Ich finde noch keine Worte. Ich bin Traurig und enttäuscht aber auch sauer. Ich hatte ihn für einen Helden gehalten. Doch alles war eine Lüge. Nach ein paar Minuten, kommt Jason zurück. Er hat ein Tablett in der Hand und stellt es auf den Tisch. „Hier ist etwas zu essen und zu trinken." „Ich habe kein Hunger." Meine Stimme ist nicht einmal ein Flüstern. Er setzt sich neben mich auf das Bett. „Weißt du..", fängt er an, „ich wusste, dass er eine andere Familie hat." „Du wusstest es?" Er nickt und sagt: „Mit zwölf Jahren bin ich in die Menschenwelt gegangen. Ich wollte meinen Vater sehen. Einer unserer engeren Berater, wusste wo er wohnt. Deshalb bin ich in sein Büro geschlichen und hab die Adresse ausfindig gemacht. Als ich dann ankam, sah ich durch ein Fenster dich, deine schwangere Mutter und meinen Dad. Ich konnte dein Gesicht nicht sehen, doch ich sah wie viel Spaß ihr hattet. Es hat mir das Herz gebrochen. Als ich zurück auf die andere Seite kam, hatte ich mir geschworen mich nie zu verlieben." „Ist das immer noch so?", frage ich. „Ja. Dieses Königreich und meine Verantwortung ihm gegenüber, wird mir immer wichtiger sein." Er blickt mir in die Augen. Sein Blick ist ernst. Er meint die Worte die er sagt. Doch gleichzeitig hab ich das Gefühl, als wäre es nur eine Fassade. „Für heute Nacht, lasse ich dich hier schlafen. Doch morgen musst du zurück in deine Welt. Gute Nacht.", sagt er und verlässt das Zimmer. Zurück? Nein. Ich kann nicht mehr zurück. In der Menschenwelt gibt es niemanden mehr. Nichts was auf mich wartet oder ein Leben, dass es sich zu leben lohnt.