Agent J8 - the mysterious woman

Training

"Hey Jonah!", rief Ben gelangweilt und schloss die Tür nachdem er ins Zimmer gekommen war.
Ben war Jonahs neuer Zimmergenosse und kam ca. 3 Wochen nachdem Karl abgereist war. Es war, genau wie Karl, 16 Jahre alt, doch vom Charakter her komplett verschieden. Im Nachhinein wünschte sich Jonah doch lieber seinen alten Freund zurück. Doch das war nun nichtmehr möglich...
Jonah hörte auf mit seinen Liegestützen und stand auf.
"Was gibt's?", fragte er ihn.
"Unten wartet so eine Frau auf dich. Sie hat mich gefragt, ob ich dir bescheid sagen könnte."
Jonah war verwirrt. Wer wollte denn jetzt etwas von ihm. Hatte er wieder etwas angestellt?
Jonah ging zum Fenster. Da stand eine junge, schlanke Frau mit blonden Haaren und schwarzer Kleidung.
"Lucy...", erinnerte Jonah sich.
Er hatte Lucy das letzte Mal vor zweieinhalb Monaten gesehen, als sie ihn gerettet hatte.
In dieser Zeit hatten sich seine Rippen wieder erholt und er konnte seit einer Woche auch wieder Sport betreiben.
"Wer ist das? Sie sieht ja richtig gut aus!", grinste Ben.
"Eine Bekannte...", sagte Jonah und zog sich ein frisches Shirt an.
"Ja na klar...", scherzte Ben.
"Lass gut sein, Ben."
Jonah schnappte sich sein Handy und Portemonnaie und ging hinaus.
"Viel Spaß!", rief Ben ihm hinterher.

Er trat aus der Eingangstür und erwartete Lucy davor, doch sie war nicht zu sehen.
Jonah schaute sich um.
Hatte er gerade auch richtig gesehen? Wo war Lucy denn auf einmal?
Jonah stand auf dem Hof wie bestellt und nicht abgeholt. Er kam sich doof vor.
Dann vernahm er ein Klopfen und schaute hoch zu den Zimmern.
Aus seinem Zimmer konnte er Ben erkennen, der am Fenster stand und mit dem Finger auf jemanden deutete.
Jonah folgte diesem und dann sah er sie.
Lucy stand an der Ecke eines Hauses und als sie Jonah sah, winkte sie ihn zu sich und verschwand hinter der Ecke.
Jonah war ein wenig verwirrt aber folgte ihr.
Als er um die Ecke ging, war Lucy schon wieder verschwunden.
Jonah fand das garnicht lustig. Er guckte sich suchend um, doch sie war wieder nirgens zu sehen.
Plötzlich konnte er ein schnelles, sich näherndes Ding auf sich zukommen sehen und handelte instinktiv:
Jonah drehte sich um und fing Lucys Faust kurz vor seinem Gesicht ab.
Sie stand direkt vor ihm und da erschien ein Lächeln auf ihrem Gesicht.
"Mein Instinkt hat sich also nicht getäuscht", sagte sie.
Jonah, der immer noch vollkommen überrascht war, ließ ihre Faust los und ging einen Schritt zurück.
"Was sollte das eben?", fragte er.
Lucy ging an ihm vorbei und sagte:
"Ich wollte nur deine Fähigkeiten für das Ungewisse, deine Instinkte und dein Reaktionsvermögen testen."

Jonah folgte ihr und Lucy schaute ihn an.
"Ist alles Teil deines Trainings. Wie ich sehe geht es deinen Rippen wieder gut und wir können mit dem Training beginnen."
"Aber ich bin noch nicht 18...", sagte Jonah, der Mühe hatte mit Lucy Schritt zu halten.
"Die 2 Wochen kannst du noch bei der netten Frau Derens wohnen", antwortete Lucy, wobei sie ihm einen freundschaftlichen Arm um die Schulter legte und ihn hämisch angrinste.
Jonah fragte sich, woher sie seinen genauen Geburtstag kannte und so genau über Frau Derens und seine Beziehung zu ihr bescheid wusste.
Er schaute sie einfach nur an.

Plötzlich hielt Lucy ihre Hand vor Jonahs Bauch um ihn zum Stehen zu bringen.
"Stehen geblieben!", rief sie.
Lucy drehte sich zu dem schwarzen Porsche, der neben ihr stand und öffnete ihn.
Jonah war erstaunt und ging um das Auto herum, um es besser begutachten zu können.
"Ist das deiner?", fragte er.
Lucy lächelte und sagte:
"Steigen Sie ein, Mr. Farris."

Jonah konnte es immer noch nicht fassen. Er saß in einem Porsche und raste durch die Straßen Belaquas.
"Wo fahren wir hin?", fragte er Lucy.
Doch seine Fahrerin antwortete nicht.
Nach einer Weile deutete Lucy auf einen Mann, der einen schwarzen Anzug trug und eigentlich normal aussah.
"Siehst du ihn? Er ist einer von Akira", sagte sie.
Jonah schaute sich den Mann beim Vorbeifahren genau an. Er hätte nie daran gedacht, dass dieser Mann ein Agent wäre...
"Sie auch", Lucy deutete auf eine etwas ältere Frau, ebenfalls schwarz gekleidet.
"Was machen die alle hier?", fragte er.
"Sie erledigen ihre Aufgaben und beschützen die Bürger."
Sie fuhren noch an mehreren Agenten vorbei, bis sie nach einer Weile bei der Akira Hauptstelle ankamen.
Sie stiegen aus und gingen hinein.